3:2 – Eisbären mit Arbeitssieg gegen München

Ausgabe #8:

Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend vor 13.900 Zuschauern in der erneut nicht ausverkauften O2 World einen Arbeitssieg gefeiert. Gegen den EHC Red Bull München setzten sich die Berliner mit 3:2 (0:0, 2:1, 1:1) durch. Doch auch heute war die Leistung des DEL-Rekordmeisters nicht berauschend gewesen. Nach wie vor läuft nicht viel zusammen bei den Eisbären. Für München hatte es heute jedoch gereicht.

Eisbären Trainer Don Jackson hatte vor dem Spiel einen Wechsel auf der Torhüterposition vorgenommen. Er nahm Stammgoalie Rob Zepp raus und stellte dafür Sebastian Elwing ins Tor. Für Elwing war es also ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein das Saisondebüt gewesen.

Hinein ins Spiel. Das erste Drittel bot nicht so viele Höhepunkte. Man merkte beiden Teams an, dass sie keinen guten Saisonstart hingelegt hatten. Immer wieder gab es Fehler im Spielaufbau und viele Fehlpässe. Nur selten nahm das Spiel in den ersten 20 Minuten an Fahrt auf. Vor den Toren war nicht viel los gewesen. Die Gäste aus München hatten jedoch im ersten Drittel mehr auf das Tor geschossen als die Hausherren (11:5). Doch eine wirklich hochkarätige Chance war nicht dabei gewesen. Beim Stand von 0:0 ging es in die erste Drittelpause.

Das Mitteldrittel begannen die Berliner mit einem Powerplay. Denn Münchens Viktor Ekbom hatte kurz vor Ende des ersten Drittels eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Stock-Checks kassiert. Und nach nur 58 Sekunden lag der Puck im Mitteldrittel im Tor von Jochen Reimer. Kapitän André Rankel hatte den Puck auf Zuspiel von Florian Busch und T.J. Mulock im Tor versenkt – 1:0 (21.).
Doch der Treffer gab den Berlinern nicht wirklich Sicherheit. Denn keine drei Minuten später hatte Martin Buchwieser im Powerplay zum 1:1 ausgeglichen (24.).
Die Eisbären übernahmen nun die Spielkontrolle und hatten in der 24. Minute die große Chance gehabt, das 2:1 zu erzielen. Doch die Hausherren vergaben eine fast zweiminütige doppelte Überzahl fast schon kläglich. Keine nennenswerte Chance hatten sich die Eisbären in diesem Powerplay erspielt gehabt. Die Berliner kamen kaum in die Formation, kamen zu selten zum Abschluss. EHC-Trainer Don Jackson hat anscheinend auch noch keine wirkliche Powerplay-Formation gefunden, denn in nahezu jedem Powerplay schickte er eine andere Formation auf das Eis. So fanden sich zum Beispiel Julian Talbot und Florian Busch auch mal als Verteidiger an der blauen Linie wieder, während Frank Hördler im Sturm eingesetzt wurde. Doch all die Maßnahmen scheinen derzeit nicht zu wirken.
Fast schon überraschend, dass die erneute Führung der Berliner im Powerplay fiel. Dafür war es ein kurioser Treffer gewesen, den T.J. Mulock erzielt hatte. Der Puck kam Richtung Tor, prallte gegen die Bande hinter dem Tor und sprang wieder zurück vor das Tor, wohl T.J. Mulock letztendlich als Letzter am Puck war – 2:1 (38.).
Dabei blieb es dann bis zum Ende des zweiten Drittels.

Im letzten Drittel hatten die Eisbären in der 45. Minute Grund zum jubeln gehabt. Laurin Braun hatte einen klasse Angriff mit dem Treffer zum 3:1 gekrönt. In der 47. Minute gab es dann die große Chance, auf 4:1 zu erhöhen. Doch Jens Baxmann scheiterte mit einem Penalty an Jochen Reimer.
Die Berliner zogen sich fortan mehr und mehr zurück und ließen München immer wieder vor das Tor kommen. Und das sollte auch bestraft werden. Ryan Kavanagh verkürzte in der 50. Minute auf 3:2. Der Treffer fiel erneut im Powerplay. Da zeigten die Gäste den Hausherren mal, wie man ein Powerplay konsequent und schnell spielt, denn es dauerte nur sechs Sekunden, bis München die nummerische Überlegenheit ausgenutzt hatte.
Die letzten zehn Minuten war dann großes Zittern angesagt, doch letztendlich brachten die Eisbären die knappe Führung über die Zeit.


Fazit:

Die Eisbären haben dieses Spiel zwar gewonnen, doch aus der Krise haben sie sich damit noch lange nicht geschossen. Es läuft nach wie vor kaum etwas zusammen. Im Spielaufbau macht man noch zu viele Fehler, Pässe kommen öfters nicht an, die Defensive zeigt sich auch nicht sicher und das Powerplay (auch wenn man heute zweimal erfolgreich war), ist nicht wirklich gut. Was sicherlich auch daran liegt, dass Trainer Don Jackson anscheinend noch keine erste Powerplay-Formation gefunden hat. Man erspielt sich in Überzahl zu wenig Chancen und kommt zu selten zum Abschluss. Wie man ein Powerplay ordentlich aufzieht, haben die Gäste aus München heute zweimal eindrucksvoll bewiesen.
Vielleicht merken die Verantwortlichen der Eisbären endlich mal, dass im Kader noch Handlungsbedarf besteht. Ein oder vielleicht zwei Blueliner werden dringend benötigt.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren Richard Schütz und Carsten Lenhart. Auch sie zeigten einige Unsicherheiten, waren aber von den bisherigen drei Heimspielen noch die besten Schiedsrichter gewesen. Dennoch war es aber keine berauschende Leistung.
Note 3-.

Fanstimmung:

Wie die Eisbären kommen auch die Fans nicht wirklich in Fahrt. Ja, auch heute wurde wieder ordentlich gesungen, aber es kommt nach wie vor noch keine richtig gute Stimmung in der O2 World auf. Mal sehen, wann beide – Mannschaft und Fans – ihre Top-Form abrufen.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. André Rankel (Eisbären Berlin/Stürmer)

2. Travis James Mulock (Eisbären Berlin/Stürmer)

3. Sebastian Elwing (Eisbären Berlin/Torhüter)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Bereits am Sonntag treten die Eisbären Berlin erneut in der O2 World an. Zu Gast sind dann die Hannover Scorpions. Eine Mannschaft, die keinen guten Saisonstart hingelegt hat. Die Eisbären sind zwar Favorit in diesem Spiel, aber wenn man so wie heute spielt, kann es durchaus auch eine Niederlage geben. Aber ich rechne mit einem knappen Sieg. Mein Tipp: 3:2

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Ein Kommentar

  1. Schade das die Technik versagt hat und die Schiris deswegen in der 42. Minute nicht zum Videobeweis gegangen sind, sonst hätte es ein Tor mehr für die Eisbären gegeben. Der Puck ist am linken Pfosten rein, kam dann wieder und Herr Reimer hat ihn mit den Schonern wieder rausbefördert, so dass er weitergespielt werden konnte. Die Fans und die Eisbärenspieler haben also nicht umsonst den Videobeweis gefordert.

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