Ausgabe #23:

Dieser Sieg tut so gut: Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend die Adler Mannheim mit 3:2 (0:1, 1:0, 2:1) besiegt und feierten damit einen ganz wichtigen Sieg im Kampf um die Teilnahme an den Pre-Play-Offs. Ausgerechnet gegen den Erzrivalen gelang den Hauptstädtern also der so lang ersehnte Befreiungsschlag nach zuvor vier Niederlagen in Folge. 12.800 Zuschauern sahen eine sehr gute kämpferische Leistung der Eisbären, die sich den Sieg und die damit verbundenen drei Punkte am Ende auch redlich verdient hatten.
Eisbären-Coach Jeff Tomlinson musste im Duell gegen den Erzrivalen auf gleich sieben Spieler verzichten. Rob Zepp, Thomas Supis, Shawn Lalonde, Jens Baxmann, André Rankel, Florian Busch und Julian Talbot standen dem DEL-Rekordmeister nicht zur Verfügung. Dafür kehrten Mads Christensen und Constantin Braun zurück in den Kader, welcher von den Youngsters Vincent Schlenker, Jonas Schlenker und Sven Ziegler verstärkt wurde. Im Tor stand wie in den letzten Wochen auch heute wieder Sebastian Elwing. Dominik Gräubig saß als Back-up auf der Bank.
Den Eisbären war von Beginn an anzumerken, dass sie dieses Spiel hier gewinnen wollten. Zwar hatten die Gäste aus Mannheim bereits nach 29 Sekunden die erste Chance des Spiels, doch Jochen Hecht scheiterte an Sebastian Elwing im Eisbären-Tor. Danach sah man eigentlich nur noch die Hausherren spielen. Mannheim sah einen Angriff nach dem anderen auf sich zukommen, war fast nur noch mit Defensivarbeit beschäftigt. Die Eisbären hatten richtig gute Chancen, doch wie so oft in den letzten Wochen fehlte auch heute wieder das nötige Glück im Abschluss. Es war einfach zum verzweifeln.
Doch es sollte noch schlimmer kommen. Scheibenverlust der Berliner, Jochen Hecht schnappte sich die Scheibe und lief alleine auf Sebastian Elwing zu. Und der Ex-NHL-Spieler ließ sich diese Chance nicht nehmen – 0:1 (13.). Ärgerlich, die Eisbären bis dahin die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen, dann passiert ein Fehler und die Kurpfälzer machen mit der zweiten Chance das erste Tor. Aber so ist es eben, wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt.
Der Führungstreffer gab den Mannen von Coach Hans Zach neues Selbstvertrauen. Auf einmal traten die Adler wesentlich anders auf, suchten auch selber mal den Weg in die Offensive. Man hatte das Gefühl, dass der Rückstand die Eisbären aus dem Konzept brachte. Jedenfalls lief danach nicht mehr viel zusammen bei den Eisbären. Beim Stand von 0:1 ging es letztendlich in die Kabine.
In der Kabine hatten sich die Berliner aber wieder gesammelt und so fanden sie im Mitteldrittel wieder zurück zu ihrem Spiel. Und sofort ging es wieder Richtung Mannheimer Tor. Dort kamen die Hausherren auch immer wieder zum Abschluss, doch Dennis Endras wollte den Puck einfach nicht durch lassen. Der Nationalkeeper ließ sein Können heute mehrfach aufblitzen.
Doch auch ein Dennis Endras muss irgendwann einmal hinter sich greifen. So geschehen in Minute 29. Matt Foy hatte den Puck auf das Tor gebracht, Daniel Weiß setzte entscheidend nach und so stand es 1:1. Der Jubel der Berliner fiel dementsprechend groß aus, denn schließlich hatten sie es lange vergeblich versucht, einen Treffer zu erzielen.
Fortan die Eisbären mit weiteren guten Chancen, doch ein weiteres Mal ließ sich Dennis Endras im Mitteldrittel nicht überwinden. Mannheim war im zweiten Drittel vor allem bei Kontern brand gefährlich. Doch auch den Adlern sollte kein weiterer Treffer gelingen und somit ging es beim Stand von 1:1 in die zweite Drittelpause.
Das letzte Drittel begann dann mit einem Paukenschlag. Mads Christensen schloss eine tolle Kombination über Laurin Braun und Matt Foy mustergültig ab und brachte die Eisbären erstmals an diesem Abend in Führung – 2:1 (43.). Die Arena am Ostbahnhof stand Kopf, doch die Freude über den Führungstreffer der Eisbären verflog sehr schnell. Um genau zu sein nach nur 24 Sekunden, denn da hatten die Mannheimer schon wieder den Ausgleich erzielt. Marc El-Sayed hatte den Puck im Tor versenkt – 2:2 (43.).
Doch im Vergleich zum ersten Gegentreffer schockte dieser Treffer die Eisbären nicht. Im Gegenteil, die Hausherren berannten sofort wieder das Tor der Gäste. Aber weiterhin biss man sich an Dennis Endras die Zähne aus.
Bis zur 52. Spielminute. Jonas Schlenker schnappte sich den Puck, fuhr Richtung Tor, hielt den Puck, sah dann Frank Hördler im Slot stehend, passte den Puck zum Verteidiger und der zog ab. Der Puck schlug hinter Dennis Endras im Tor ein – 3:2 (52.). Der Jubel der Eisbären-Spieler war riesengroß. Auch in der O2 World hielt es keinen mehr auf den Sitzen, ein Jubel-Orkan hallte durch die Arena. Den Treffer hatten die Eisbären klar Youngster Jonas Schlenker zu verdanken, der diesen Angriff erst eingeleitet und ihn mit seinem Pass auf Frank Hördler zu einem guten Ende gebracht hatte.
Mannheim versuchte in den restlichen Minuten noch einmal alles, schnürte die Eisbären im eigenen Drittel ein. Doch die Berliner standen sehr gut in der Defensive und ließen nicht mehr viel zu. Hans Zach nahm nochmal eine Auszeit und zudem seinen Goalie raus, es half aber alles nichts mehr. Die Eisbären brachten das 3:2 über die Zeit und feierten einen enorm wichtigen Sieg.
Die Mannschaft feierte anschließend mit den Fans den Sieg und Torhüter Sebastian Elwing wurde von der Kurve zum Tanzen aufgefordert. Nach kurzem zögern machte Elwing uns den „Udo Döhler“ und schloss seine Tanzeinlage mit einer Rolle ab. Eine geniale Einlage von „Elle“, die Kurve tobte danach.
Fazit:
Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären Berlin. Zu Beginn hatten die Kurpfälzer gleich die große Chance zur Führung, doch Sebastian Elwing verhinderte diese mit einem klasse Save. Danach spielten eigentlich nur noch die Eisbären, denen aber im Abschluss das nötige Glück fehlte. Mannheim machte es vor und ging mit seiner zweiten Chance in Führung. Die Eisbären brauchten danach ein wenig, um sich von diesem Rückstand zu erholen. Doch danach zeigten unsere Jungs eine kämpferisch sehr starke Leistung, gaben weiterhin alles und suchten immer wieder den Abschluss. Am Ende wurde man für die Bemühungen auch belohnt. Auch die Youngsters heute wieder mit einem sehr guten Spiel. Aber natürlich bleibt vor allem Jonas Schlenker seine Vorarbeit zum 3:2 in Erinnerung. Den Treffer hat er sehr stark vorbereitet. Diese Leistung macht Hoffnung für die nächsten Wochen. Nur müssen die Eisbären eben an jene Leistung in den nächsten Spielen anknüpfen, ansonsten wäre dieser Sieg wieder einmal nichts wert gewesen.
Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:
Hauptschiedsrichter waren Lars Brüggemann und Markus Krawinkel. Bei den Beiden hat mir heute eine klare Linie gefehlt. Relativ früh gaben sie im Spiel den Mannheimern eine Strafe wegen Beinstellens. Eine Strafe, die man nicht unbedingt pfeifen muss. Das Problem daran war nur, dass die beiden Hauptschiedsrichter danach diese kleinliche Linie nicht durch gezogen haben. Wenn dann sollte man sich schon für eine klare Linie entscheiden. Am Ende haben Sie nur noch nach Lust und Laune gepfiffen. Vor allem die Strafe gegen Jimmy Sharrow Ende des zweiten Drittels war unnötig. Klar kann man diese Aktion pfeifen. Aber im Spiel wurden zuvor des Öfteren ähnliche Aktionen von den Beiden nicht geahndet. Zum Glück führte diese Strafe zu keinem Mannheimer Treffer. Note 3-.
Fanstimmung:
Die war heute richtig gut. Die Mannschaft wurde von der ersten bis zur letzten Sekunde unterstützt. Die Fans haben der Mannschaft gezeigt, dass sie auch in schweren Zeiten hinter ihr stehen. Sehr toll fand ich heute auch die Sitzplätze, die sich heute von alleine in den letzten zwei Minuten von ihren Plätzen erhoben haben. Das ganze Stadion stand in den letzten zwei Minuten und feierte am Ende die Eisbären Berlin für diese tolle kämpferische Leistung gegen den Erzrivalen. Bitte mehr davon in Zukunft.
Besten drei Spieler des Spiels:
1. Matt Foy (Eisbären Berlin/Stürmer)
2. Frank Hördler (Eisbären Berlin/Verteidiger)
3. Jonas Schlenker (Eisbären Berlin/Stürmer)
Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:
Bereits am kommenden Dienstag steht für die Eisbären Berlin das nächste Heimspiel an. Dann sind die Grizzly Adams Wolfsburg zu Gast in der Arena am Ostbahnhof (19:30 Uhr). Die Niedersachsen haben sich in den letzten Jahren unter Trainer Pavel Gross zu einer echten Spitzen-Mannschaft entwickelt, welche man auch in dieser Saison nicht aus den Augen lassen sollte. Die Niedersachsen sind immer für eine Überraschung gut. Dennoch denke ich, dass die Eisbären, wenn sie an die Leistung von heute anknüpfen, den Sieg einfahren werden. Schließlich sind die Wolfsburger ja so etwas wieder die Lieblingsgegner unserer Jungs. Mein Tipp: 4:2
