7:5 – Eisbären mit besserem Ende beim Scheibenschießen in der O2 World

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Was bitte war das für ein Eishockeyspiel? Die Eisbären Berlin haben beim „Tag der offenen Tür“ in der O2 World heute den Spitzenreiter Iserlohn Roosters mit 7:5 (3:4, 2:0, 2:1) geschlagen und somit den zweiten Sieg an diesem Wochenende eingefahren. 13 100 Zuschauern sahen eine Partie mit hohem Tempo und zwei Defensivreihen, bei denen es heute drunter und drüber ging. Ein Spiel, welches dem neutralen Zuschauer sicherlich gefallen hat. Aber die beiden Trainer – Jeff Tomlinson (Berlin) und Doug Mason (Iserlohn) – hatten garantiert nicht viel Freude an diesem Scheibenschießen in der Arena am Ostbahnhof.

Bei den Eisbären Berlin fehlten erneut Casey Borer, Mads Christensen und Matt Foy. Im Tor stand wie bereits am Freitag beim Saisonauftakt in Ingolstadt Rob Zepp.

Hinein in eine Partie, die den Zuschauern sicherlich noch einige Tage im Kopf bleiben wird. 44 Sekunden waren gespielt, da zappelte der Puck bereits zum ersten Mal im Tor von IEC-Goalie Sébastien Caron. Die Eisbären mit einem starken Forechecking, Iserlohn vertändelte dadurch den Puck im eigenen Drittel, was Darin Olver per Rückhandschuss ausnutzte – 1:0.
Doch der Rückstand schockte den Tabellenführer keinesfalls. Im Gegenteil, die Sauerländer spielten hier mutig auf, suchten immer wieder den Weg zum Tor von Rob Zepp. Und für ihre Bemühungen sollten sich die Roosters dann auch belohnen. In der dritten Spielminute war es Lasse Kopitz, der das 1:1 erzielen konnte.
Der nächste Treffer sollte in diesem furiosen ersten Drittel aber nicht lange auf sich Warten lassen. Die Berliner in Überzahl, Jens Baxmann spielte den Puck zu Laurin Braun, dessen Schuss Sébastien Caron parieren konnte. Der Puck prallte aber von Caron direkt vor den Schläger von Jens Baxmann, der den Puck dann im Tor versenkte – 2:1 (5.).
Die Antwort der Roosters folgte drei Minuten später. Vor dem Tor von Rob Zepp herrschte ein Chaos, in dem Brent Raedeke die Übersicht behielt und den Puck ins Tor stocherte – 2:2 (8.).
Kapitän André Rankel war es dann, der die Hausherren in der 13. Minute erneut in Front brachte. Er hielt die Kelle in einen Schuss von T.J. Mulock rein – 3:2 (13.).
Aber auch auf den dritten Führungstreffer der Eisbären konnten die Sauerländer reagieren. Diesmal waren es die Roosters, die in Überzahl waren. Und dieses Powerplay dauerte nur zehn Sekunden, dann schlug Torjäger Michael Wolf zu – 3:3 (18.)
Auf den Ausgleich der Iserlohner fanden die Eisbären aber diesmal keine passende Antwort. Ganz im Gegenteil, denn Iserlohn war es nun, die den nächsten Treffer in dem Spiel erzielen konnten. Dusan Frosch schloss einen Konter eiskalt ab – 3:4 (19.).
Danach war dieses erste Drittel vorbei und nun konnten sowohl die Spieler als auch die 13 100 Zuschauer in der O2 World erst einmal Luft holen.

Im Mitteldrittel versuchten beide Mannschaften mehr auf die Defensive zu achten. Sicherheit stand an erster Stelle. Zwar gab es auch in diesem Drittel wieder jede Menge Chancen auf beiden Seiten, doch die sieben Tore, wie im ersten Drittel, wurden es diesmal nicht. Torlos endete der zweite Abschnitt aber auch nicht.
Zunächst war es Daniel Weiß, der in der 23. Minute den 4:4-Ausgleich erzielen konnte. Iserlohn konnte sich in diesem Drittel nicht auf dem Videowürfel bemerkbar machen, dafür aber die Eisbären ein weiteres Mal. Es lief die 35. Minute und die Eisbären waren in Überzahl. Florian Busch spielte den Puck vor das Tor der Roosters, wo Julian Talbot lauerte. Der nahm den Puck an, spielte Caron klasse aus und schob den Puck ins Tor – 5:4.
Die Eisbären hatten das Spiel also gedreht und gingen nun mit einer 5:4-Führung in die zweite Drittelpause.

Das letzte Drittel begannen die Hausherren mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Doch diese doppelte Überzahl konnten die Berliner erst eine Sekunde vor Ablauf der ersten Iserlohner Strafe nutzen. Florian Busch brachte den Puck neben dem Tor stehend Richtung Tor, Michael Brennan fälschte diesen Pass ab und der Puck trudelte ins Tor von Sébastien Caron – 6:4 (42.).
Erstmals lag an diesem Nachmittag also eine Mannschaft mit zwei Toren vorne. Doch Iserlohn wollte sich hier nicht geschlagen geben und gab noch einmal alles. Und in der 49. Minute konnten die Sauerländer tatsächlich noch einmal verkürzen. Collin Danielsmeier konnte recht freistehend auf das Tor schießen, Rob Zepp hatte da keine Chance gehabt – 6:5.
Fortan ging es rauf und runter. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss und prüften die beiden Goalies ein ums andere Mal. Eine Minute vor dem Ende des Spiels nahm IEC-Coach Doug Mason seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch das nutzten die Berliner zur endgültigen Entscheidung. Jens Baxmann lief ins Drittel der Sauerländer, hätte bereits selbst abschließen können. Doch „Baxi“ spielte den Puck lieber rüber auf Laurin Braun und der schoss den Puck locker ins leere Tor – 7:5 (60.).
Danach war diese turbulente Partie zu Ende und die Hauptstädter feierten den zweiten Sieg an diesem Wochenende.

Fazit:

Nun ja, zur Offensive kann man sagen: Die ist bereits richtig gut drauf. Aber die Defensive offenbarte heute einige Schwächen. Wenn man bedenkt, dass der Gegner „nur“ Iserlohn hieß, muss einem fast Angst und Bange werden. Denn wenn sogar Iserlohn in Berlin relativ locker fünf Tore schießen kann, wie viele Tore schießen dann erst die Spitzenteams Köln, Mannheim und Hamburg hier? Zum Glück war die Offensive heute in Torlaune, so konnte man eine durchaus mögliche Niederlage abwenden.
Iserlohn zeigte eine mutige Vorstellung. Man merkte den Mannen von Doug Mason von der ersten Minute an, dass sie hier nicht kampflos das Spiel herschenken wollten. Am Ende hatten aber die Eisbären das bessere Ende auf ihrer Seite.

Leistung von den beiden Hauptschiedsrichtern mit Note:

Hauptschiedsrichter waren Carsten Lenhart und Christian Oswald. Beide zeigten eine äußerst mäßige Vorstellung. So wirklich im Griff hatten sie diese Partie nicht. Die Strafen, die sie verteilten, waren teilweise kaum nachvollziehbar. Sie fuhren keine konsequente Linie, was es den Spielern auf dem Eis schwer machte, sich auf die Beiden einzustellen. Zum Glück war aber keine spielentscheidende Fehlentscheidung dabei. Note 5.

Fanstimmung:

Zu Beginn des Spiels dachte ich, dass das heute echt ein stimmungsvolles Spiel werden könnte. Doch mit zunehmender Spieldauer ließ die Stimmung doch mehr und mehr nach. Vereinzelt wurde es zwar noch mal laut, aber um ehrlich zu sein, war die Stimmung heute nicht unbedingt gut.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Jens Baxmann (Verteidiger/Eisbären Berlin)

2. Alexander Foster (Stürmer/Iserlohn Roosters)

3. Barry Tallackson (Stürmer/Eisbären Berlin)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Das nächste Heimspiel der Eisbären Berlin steigt erst am Freitag, den 27. September 2013. Dann sind um 19:30 Uhr die Grizzly Adams Wolfsburg zu Gast. Die Niedersachsen starteten mit einem Sieg und einer Niederlage (4 Punkte) in die neue Saison. Die Wolfsburger zählen zu den Lieblingsgegnern der Eisbären. Mein Tipp: 5:2

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