Sven Felski: Eine große Karriere ist zu Ende

Seit drei Tagen ist es nun offiziell: Eisbären-Urgestein Sven Felski hat seine Karriere verletzungsbedingt beenden müssen. Nach 20 ereignisreichen Jahren tritt der „Bürgermeister von Hohenschönhausen“ also ab. Auf dem Eis wird man Felski nun definitiv nicht mehr sehen, aber trotzdem bleibt das Urgestein der Berliner den Eisbären weiterhin treu. In welcher Funktion, ist noch nicht bekannt. Zunächst einmal wird Felski ein Praktikum auf der Geschäftsstelle der Eisbären Berlin machen.

Er selber hatte gehofft, noch ein Jahr weiterzuspielen. Doch am Ende war seine Knieverletzung zu schlimm gewesen, das Risiko einfach zu groß:

Ich wollte unbedingt noch ein Jahr dran hängen und habe dafür alles getan. Schade. Es hat nicht sollen sein. Und dann muss man sich einfach eingestehen, dass es keinen Sinn macht, seine Gesundheit auch für die Zukunft aufs Spiel zu setzen.

Sicherlich ist es nun schade, die Nummer 11 nicht mehr spielen zu sehen. Aber er hat in 20 Jahren wirklich alles erreicht, was er erreichen konnte. 20 lange Jahre hielt er „seinen“ Eisbären die Treue. Mit den Berlinern machte er alles durch. Er erlebte damals die Zeit mit, wo die Eisbären die Schießbude der Liga waren und er erlebte natürlich auch die Zeit mit, wo die Eisbären zur erfolgreichsten DEL-Mannschaft wurden. Felskis Traum war immer die Meisterschaft gewesen. Diese gewann er erstmals 2005 mit den Berlinern. Sieben Jahre später darf er sich mit „seinen“ Eisbären DEL-Rekordmeister nennen. Damit hatte er nie gerechnet, dass die Eisbären Berlin mal eines Tages die Nummer Eins der DEL sein würden. Doch auch er hatte seinen Anteil am Erfolg der Hauptstädter.

Doch Sven Felski hätte wohl auch nie gedacht, dass er überhaupt mal Eishockey-Spieler werden würde. Denn seine Karriere begann er damals als Eiskunstläufer beim SC Dynamo Berlin. Erst im Alter von elf Jahren wechselte Felski rüber zum Eishockey.
Seit 1992/93 stand er im Profikader der Eisbären Berlin. Doch damals trug „Felle“ noch nicht „seine“ Nummer 11. Felski musste zunächst mit der Nummer 10 auflaufen, weil die 11 noch besetzt war. Erst ein Jahr später bekam er die Nummer 11. Er sollte sie bis zu seinem Karriereende 2012 tragen. Dass die Nummer 11 nun nicht mehr vergeben wird, ist wohl selbstverständlich. Denn mit dieser Nummer wird man in Berlin immer Sven Felski und seine Erfolge verbinden.

Für die Eisbären Berlin bestritt er insgesamt 1000 Spiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und der 1. Eishockey-Bundesliga. Sein 1000. Spiel wird Felski wohl so schnell nicht mehr vergessen. Es war das fünfte DEL-Finalspiel gegen die Adler Mannheim am 24.04.2012 gewesen. Die Eisbären gewannen diese Partie mit 3:1 und wurden somit DEL-Rekordmeister. Es sollte zugleich der letzte Einsatz von Sven Felski im Trikot der Eisbären Berlin gewesen sein.

In 20 Jahren hat „Felle“ natürlich auch jede Menge erreicht. Sechsmal wurde er mit den Eisbären Deutscher Meister. Dazu gewann er mit den Berlinern noch einmal die European Trophy und einmal den DEB-Pokal. Ins DEL-All-Star-Team wurde er gleich sechsmal gewählt.
Für die Nationalmannschaft nahm er achtmal an einer A-WM und zweimal an einer B-WM teil. Zweimal spielte er mit der DEB-Auswahl auch bei den Olympischen Spielen.

Felski sagt selber, dass er alles in seiner aktiven Laufbahn erlebt hat, was man als Profisportler erleben kann:

Ich habe alles erlebt, was man sich als Profisportler wünschen kann. Ich war bei Olympia, habe an Weltmeisterschaften teilgenommen, Länder bereist und habe Meisterschaften gefeiert.

Doch Sven Felski weiß auch, wie schwer die Anfangszeit damals war und blickt noch einmal zurück:

Doch ich werde auch nicht vergessen, wie alles angefangen hat. Wie schwer die Anfangsjahre in Berlin waren. Wie sehr die Fans gelitten haben, als es finanziell alles andere als gut aussah. Es gab Zeiten, da wusstest du nicht, ob am nächsten Tag beim Training das Licht in der Halle angeht, weil der Strom nicht bezahlt wurde. Das alles gehörte auch dazu. Umso glücklicher bin ich, dass es sich im Laufe der Jahre in genau die andere Richtung gedreht hat. Das alles habe ich aktiv miterleben dürfen.

Sven Felski war in den 20 Jahren stets ein Vorbild gewesen. Auf dem Eis gab er für sein Team immer alles, kämpfte bis zur allerletzten Sekunde. Den jungen Spielern gab er immer einen guten Rat. Bei den Fans wurde er schnell zum Publikumsliebling.

Sven Felski seine Karriere war einmalig gewesen. 20 Jahre spielte er aktiv Eishockey – bei nur einem einzigen Verein. So viel Vereinstreue ist nicht selbstverständlich. Schon allein dafür verdient „Felle“ höchste Anerkennung. Er hatte sicherlich das ein oder andere Mal die Chance gehabt, den Verein zu wechseln. Doch er wollte es nicht. Er wollte „seine“ Eisbären nicht im Stich lassen.
Doch sportlich gesehen muss er die Berliner nun im Stich lassen. Denn verletzungsbedingt musste er am Montag seine großartige Karriere beenden. Trotzdem bleibt er den Eisbären ja weiterhin erhalten.

Und einmal werden wir die Nummer 11 ja nochmal auf dem Eis spielen sehen. Bei seinem Abschiedsspiel, wenn er mit vielen ehemaligen Teamkollegen und Freunden sein definitiv letztes Eishockeyspiel bestreiten wird. Spätestens dann wird wohl auch dem letzten Fan klar werden, dass die großartige Karriere des Sven Felski endgültig vorbei ist.

Wir danken Sven Felski für 20 sehr tolle Jahre mit ihm. Auch für uns war er stets ein Vorbild. Auf die nächsten 20 Jahre mit dir, „Felle“!!!

Einmal Eisbär, immer Eisbär!!!

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