Heute fand wieder die traditionelle Saisoneröffnungspressekonferenz der Eisbären Berlin bei ihrem Hauptsponsor GASAG statt. Als Gesprächspartner waren Georg Friedrichs (Vorstandsvorsitzender GASAG), Thomas Bothstede (Geschäftsführer Eisbären Berlin), Stéphane Richer (Sportdirektor Eisbären Berlin), Serge Aubin (Trainer Eisbären Berlin) und Jonas Müller (Kapitän Eisbären Berlin) vor Ort. Wie bereits in den vergangenen Jahren war ich auch dieses Mal live vor Ort und fasse im nachfolgenden Beitrag nochmal alles Wissenswerte vom heutigen Tage zusammen.

Das Jubiläumslogo der Eisbären Berlin und der GASAG anlässlich der 30-jährigen Partnerschaft. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Im Vordergrund steht in dieser Saison natürlich das Jubiläum zwischen den Eisbären und der GASAG. Bekanntlich feiern Beide dieses Jahr das 30-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft, was Georg Friedrichs mit Stolz erfüllt:
Wir gucken auf eine wahnsinnig erfolgreiche Saison zurück. Dieses Jahr gucken wir auf unser 30. gemeinsames Jahr. Das ist schon etwas, was wir betonen wollen, müssen und werden. Wir haben eine unglaublich lange und gute Partnerschaft mit den Eisbären, die zu Welli-Zeiten 1995 gestartet ist. Wir sind stolz auf diese lange Partnerschaft, da es nicht selbstverständlich ist, dass man über so lange Zeit so erfolgreich zusammenarbeitet und auch noch so stressfrei. Diese Partnerschaft ist vermutlich die längste professionelle Partnerschaft im deutschen Profisport. Und da schließe ich ausdrücklich die Fußballvereine mit ein.
Natürlich freut sich auch Thomas Bothstede über diese im Sport einmalige Partnerschaft:
Wir freuen uns natürlich sehr auf die kommende Saison. 30 Jahre mit einem Hauptsponsor, das macht etwas mit einem. Es ist keine Kooperation sondern mittlerweile eine freundschaftliche Beziehung geworden. Und das ist das, was uns so stolz macht. Ich freue mich, dass wir 30 Jahre mit der GASAG feiern können.

(L-R) Sportdirektor Stephane Richer, Jonas Müller, Geschäftsführer Thomas Bothstede von den Eisbären Berlin, Gasag-Chef Georg Friedrichs, Trainer Serge Aubin und Pressesprecher Leo Imme von den Eisbären Berlin während der Saisoneröffnungs Pressekonferenz am 03.09.2025 in Berlin, Deutschland. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Die Eisbären blicken auf zwei überaus erfolgreiche Jahre zurück, an deren Ende jeweils die Meisterschaft stand. Insgesamt feierte der Hauptstadtclub vier Meisterschaften in den letzten fünf Jahren. Was natürlich auch für noch mehr Begeisterung bei den Fans gesorgt hat, weshalb die Eisbären zum zweiten Mal in Folge den Dauerkarten-Verkauf stoppen musste, wie Thomas Bothstede heute sagte:
Wir freuen uns unfassbar, dass wir zum zweiten Mal in Folge den Dauerkartenverkauf stoppen mussten bei ein bisschen mehr als 6.500. Das ist eine wahnsinnige Summe. Wenn wir weitergemacht hätten, hätten wir locker 8.000 Dauerkarten verkaufen können.
Auch das erste Heimspiel gegen Dresden war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Der Geschäftsführer verglich den Andrang mit dem eines siebten Finalspiels. Damit kann sich jeder vorstellen, wie hoch die Nachfrage nach Tickets für dieses besondere erste Heimspiel gewesen sein muss.
Aber nicht nur für dieses, auch das Winter Game im Januar in Dresden war kurz nach Bekanntgabe sehr gefragt und die Tickets wurden in unfassbar kurzer Zeit verkauft. Auf das Winter Game freut man sich bei den Eisbären übrigens „wie kleine Kinder“ (O-Ton Thomas Bothstede).
Apropos Winter Game: Viele Eisbären-Fans fragen immer wieder nach einem Winter Game in Berlin. Diese Frage wurde heute auch Thomas Bothstede gestellt, der allen Fans Hoffnung machte:
Das Ziel sollte sein, dass wir auch mal ein Winter Game hier in Berlin austragen. Und es ist auch kein Geheimnis, dass wir das auch machen wollen. Aber es ist nicht ganz so einfach was die Spielstätten angeht. Aber wir haben schon sehr viel Unterstützung bekommen, sowohl vom Senat als auch von den Spielstätten. Es ist also nicht so, dass wir untätig gewesen sind. Es ist ein etwas längerer Weg, aber das Ziel ist es, irgendwann ein Winter Game in Berlin zu haben.

Sportdirektor Stéphane Richer (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Bevor es aber zum Winter Game kommt, dauert es noch ein paar Monate. Vorher steht erst einmal der Saisonstart gegen Dresden nächste Woche an und dafür sieht Stéphane Richer die Mannschaft gut gerüstet. Wie bereits im Rahmen der Meisterfeier Anfang Mai verkündet, wurde der Kader nur punktuell verstärkt:
Wir haben eine starke Mannschaft. Wir haben einen sehr breiten deutschen Kern in der Mannschaft, welche langfristig an uns gebunden sind. Wir haben nur zwei neue Spieler in der Mannschaft. Natürlich tut uns die Verletzung von Kai Wissmann weh. Er ist unser Kapitän, aber Jonas Müller wird ihn gut ersetzen. Das hat er bereits letztes Jahr in den Playoffs gemacht. Als Spieler ist Kai Wissmann aber nicht zu ersetzen, weil er gehört zu den besten Verteidigern, nicht nur in Deutschland, sondern in Europa.
Die Verletzung von Kai Wissmann (Achillessehne/wurde bereits operiert) war natürlich ein herber Rückschlag für die Eisbären Berlin. Stand jetzt werden die Eisbären aber nicht auf dem Transfermarkt aktiv, sondern warten viel mehr die Entwicklung bei Markus Niemeläinen ab. Stéphane Richer dazu:
Im Moment sind wir passiv auf dem Markt. Wir warten weiter die Entwicklung bei Markus Niemeläinen ab, bevor wir eine Entscheidung treffen. Aber wir sind sehr tief in der Verteidigung besetzt und haben noch sieben Verteidiger im Kader.
Trotz des Ausfalls von Wissmann ist Trainer Serge Aubin mit dem Kader sehr zufrieden:
Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft. Die Spieler haben wirklich sehr hart gearbeitet, nicht nur jetzt im Trainingslager in den letzten Wochen, sondern auch im Sommer. Das habe ich sofort gesehen, als wir uns das erste Mal in Berlin getroffen haben. Der Einsatz und die Hingabe ist bei jedem Einzelnen gegeben. Natürlich hat man große Ziele für die Saison. Aber es wird eine lange Reise. Es wird Ups and Downs geben. Aber dennoch bin ich sehr zuversichtlich. Die neuen Spieler gefallen mir sehr gut. Ich freue mich nun unfassbar auf die neue Spielzeit.
Was natürlich mehr als verständlich ist, schließlich hat sich der Kader nicht großartig verändert und mit Andreas Eder und Markus Vikingstad sogar noch zwei Top-Stürmer dazu bekommen. Und egal, wen du in Berlin fragst, jeder gibt das gleiche Saisonziel aus: Die Meisterschaft! Stéphane Richer äußerte sich zu den Saisonzielen wie folgt:
In Berlin haben wir immer hohe Ziele. Als viermaliger Meister der letzten fünf Jahre muss es unser Ziel sein, erneut die Meisterschaft zu holen. Aber wie jedes Jahr ist die DEL eine starke Liga. Andere Vereine haben sich gut verstärkt. Wir haben immer zwei Ziele: Das erste Ziel ist es, eine gute Vorrunde zu spielen, attraktives Eishockey für unsere Fans. Und wenn die Playoffs anfangen, wenn wir gesund sind und alles gut läuft, dann wollen wir um die Meisterschaft spielen.

Trainer Serge Aubin war bestens gelaunt. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Doch damit gibt man sich in Berlin längst nicht mehr zufrieden, was die Statements der Spieler während der Sommerpause gezeigt haben. Denn die Eisbären peilen in dieser Saison das Double aus Meisterschaft und Champions Hockey League (CHL) an. Letzte Saison hat man in diesem Wettbewerb Blut geleckt und scheiterte erst im Viertelfinale am späteren CHL-Champions ZSC Lions. Wären die Eisbären damals in Bestbesetzung angetreten, wäre die Überraschung möglich gewesen. Schließlich führte man in beiden Spielen mit 3:0, ehe Zürich das Spiel am Ende doch noch drehte. Serge Aubin äußerte sich zu den Zielen in der CHL so:
Das erste Ziel ist es erst einmal, das Achtelfinale zu erreichen. Zwei von sechs Spielen sind absolviert, jetzt folgen zwei Heimspiele, die wir natürlich gewinnen wollen. Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel und es ist weiterhin das Ziel, jedes Spiel zu gewinnen.
Die ersten beiden Spiele endeten mit einem 3:0-Sieg in Hamar bei Storhamar und einer Niederlage in Klagenfurt. Noch ist also alles möglich für die Berliner. Sieht auch Verteidiger und Ersatzkapitän Jonas Müller so:
Wir sind gut gestartet in die CHL. In Storhamar haben wir ganz gut angefangen. Es war aber auch kein einfacher Gegner, da sie viel auf Konter gespielt haben, wo wir immer bereit sein mussten. Da haben wir es aber ganz gut gemacht. Gegen Klagenfurt waren wir von Anfang an nicht ganz bereit und haben auch die Zweikämpfe nicht so gewonnen, wie wir es hätten machen müssen. Trotzdem haben wir auch in diesem Spiel einige Sachen gut gemacht. Wir sehen zuversichtlich auf die nächsten beiden Heimspiele in der CHL.
Nach den beiden Heimspielen in der CHL steigt dann aber das große Eröffnungsspiel der neuen PENNY-DEL-Saison gegen Dresden. Die Vorfreude auf dieses Spiel ist bei allen Beteiligten sehr groß, aber auch der Respekt vor dem Aufsteiger und Zweitliga-Meister. Trainer Serge Aubin dazu:
Beim ersten Spiel ist es mehr oder weniger egal, gegen wen man spielt. Bei dem ein oder anderen werden die Nerven zum Vorschein kommen. Aber ich freue mich darauf, dass wir in der Uber Arena vor unseren eigenen Fans spielen. Das Meisterbanner wird hochgezogen, was eine schöne Erinnerung an die Verdienste der letzten Spielzeit ist. Aber es wird einem auch nochmal vor Augen geführt, dass jetzt harte Arbeit vor einem liegt, damit man so einen Moment evtl. hoffentlich nochmal erleben darf. Das Spiel gegen die Eislöwen Dresden wird sehr schwer. Dresden hat eine gute Mannschaft und einige erfahrene Spieler verpflichtet. Diese wissen, wie man Spiele gewinnt, aber das gilt auch für Dresden als Zweitliga-Meister. Es geht darum, wieder Eisbären-Hockey zu spielen und wir werden bereit sein.
Und Jonas Müller ergänzt:
Es wird auf jeden Fall kein einfaches Spiel. Dresden hat viele erfahrene Spieler mit dabei. Wir müssen von Anfang an bereit sein. Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen. Man hat es damals auch mit Bietigheim gesehen, die damals auch gut gestartet sind. Es wird auf jeden Fall ein hartes Spiel, aber mit unseren Fans im Rücken wird es schon gut ausgehen.

Ist nach dem Ausfall von Kai Wissmann der neue Kapitän bei den Eisbären Berlin: Jonas Müller (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Die Vorfreude auf die neue Saison ist also nicht nur bei uns Fans enorm groß, sondern auch beim gesamten Team und Staff. Eine Frage hat Serge Aubin übrigens heute auch schon beantwortet und zwar die nach der Nummer eins im Tor. Denn dort werden die Eisbären mit zwei Nummer-eins-Goalies in die Saison gehen und somit wohl weiterhin an der Rotation im Tor festhalten. So, wie es bisher in der Vorbereitung und CHL gemacht wurde, als beide jeweils zweimal im Tor standen.