3:4 – Eisbären verspielen 3:1-Führung und lassen wichtige Punkte liegen

logo_WBN_1314Ausgabe #24:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg125px-Grizzly-Adams-Wolfsburg-logoDie Eisbären Berlin haben den dritten Sieg in Folge verpasst. Am Dienstagabend kassierten die Hauptstädter vor 11.900 Zuschauern in der Berliner O2 World eine bittere 3:4 (2:1, 1:2, 0:1)-Niederlage gegen die Grizzly Adams Wolfsburg und mussten damit einen Rückschlag im Kampf um die Pre-Play-Offs hinnehmen. Die Eisbären ließen in diesem Spiel die Leidenschaft und den Kampfgeist aus den letzten beiden Spielen gegen Mannheim und in Krefeld vermissen, konnten einfach nicht an die gezeigten Leistungen anknüpfen. So musste man sich den Niedersachsen am Ende auch durchaus verdient geschlagen geben.

Eisbären-Coach Jeff Tomlinson fehlten auch heute wieder sechs Spieler. Rob Zepp, Thomas Supis, Jens Baxmann, André Rankel, Florian Busch und Julian Talbot standen erneut nicht zur Verfügung. So kamen also auch gegen Wolfsburg wieder die zuletzt so überzeugenden Youngsters Vincent Schlenker, Jonas Schlenker und Sven Ziegler zum Einsatz. Natürlich auch Henry Haase und Alex Trivellato, doch die haben sich in dieser Saison fest in den Kader gespielt, so dass ich sie bereits als festen Bestandteil der Eisbären-Mannschaft sehe. Im Tor stand erneut Sebastian Elwing.

Die Eisbären hatten mit den Mannen von Pavel Gross noch eine Rechnung offen. In Wolfsburg kassierten die Eisbären Anfang November eine herbe 0:8-Niederlage. Für diese Schmach wollte man sich heute revanchieren. Und nach den zuletzt gezeigten Leistungen war man auch voller Zuversicht in dieses Spiel gegangen. Doch man hatte die Rechnung ohne Wolfsburg gemacht.
Denn die Niedersachsen zeigten von Beginn an, dass sie hier keinesfalls die Punkte kampflos abgeben wollten. Wolfsburg übernahm sofort das Kommando und hätte in der zweiten Minute beinahe das 1:0 erzielt, doch der Schuss von Sebastian Furchner ging nur an die Latte.
Die Eisbären brauchten eine ganze Weile, um in dieses Spiel zu finden. Als dies geschehen war, kamen auch die Eisbären zu guten Torchancen, doch auch den Berlinern sollte zunächst kein Treffer gelingen.
Das sollte sich jedoch in der zwölften Minute ändern. Bei den Hausherren mussten gleich zwei Spieler auf die Strafbank. Konnte man die Strafe gegen Mark Bell (Haken) noch nachvollziehen, so konnte man über die Strafe gegen T.J. Mulock (Stock-Check) nur den Kopf schütteln. Der Wolfsburger Spieler lag schon fast auf dem Boden, als Mulock ihn gegen die Bande checkte. Von daher eine völlig unnötige Strafzeit, die da gepfiffen wurde. Doch alles meckern half nichts, Wolfsburg nutzte die doppelte Überzahl dann aus. Jeff Likens hatte nach einem Zuspiel direkt abgezogen und den Puck im Tor versenkt – 0:1 (12.).
In der 14. Minute hatte Wolfsburg die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Christoph Höhenleitner soll vor dem Tor beim Abschluss von Constantin Braun gehakt worden sein. Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty – eine sehr harte Entscheidung. Zum Glück konnte Höhenleitner den Penalty nicht versenken und somit blieb es beim 0:1.
Der Gegentreffer und die Minuten danach waren wie ein Weckruf für die Eisbären, die nun zunehmend stärker wurden. Die Eisbären in Überzahl und Darin Olver gelang in diesem Powerplay der 1:1-Ausgleich (16.). Doch es sollte noch besser kommen, denn keine zwei Minuten später hatte Shawn Lalonde von der blauen Linie abgezogen. Sein Hammer schlug hinter Wolfsburgs Goalie Sebastian Vogl ein und so hatten die Eisbären die Partie gedreht – 2:1 (17.).
Mit diesem Spielstand ging es letztendlich in die erste Drittelpause.

Den Schwung aus den letzten Minuten des ersten Drittels nahmen die Eisbären mit in das zweite Drittel. Sie setzten die Niedersachsen sofort unter Druck und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe der nächste Treffer fallen würde. Und dieser fiel dann in der 26. Minute durch Laurin Braun – 3:1. Die Eisbären hatten also eine sehr starke Antwort auf die Wolfsburger Führung gefunden. Es schien fast so, als ob sie das Spiel nun im Griff haben würden. Mads Christensen hätte sogar das 4:1 nachlegen können, doch sein Schuss ging nur an die Latte (33.).
Doch irgendwie ließ dann die Konzentation bei unseren Jungs nach. Sie leisteten sich auf einmal zu viele Abspielfehler, machten Wolfsburg so förmlich wieder stark. Und die Niedersachsen machten dann auch ordentlich Druck. Mit Erfolg, in den letzten drei Minuten des Mitteldrittels konnte Wolfsburg das Spiel wieder ausgleichen. Zunächst war es Ex-Eisbär Patrick Pohl gewesen, der auf 3:2 verkürzen konnte (38.). Nach einem erneuten Puckverlust waren die Wolfsburger auf einmal zu Dritt vor dem Berliner Tor gegen nur einen Berliner Verteidiger. Sebastian Furchner hatte keinerlei Probleme, den Puck im Tor zu versenken – 3:3 (39.).
Mit dem Doppelschlag der Gäste ging das zweite Drittel dann auch zu Ende und es stand 3:3-Unentschieden.

Im Schlussdrittel war es dann in den ersten zehn Minuten ein Duell auf Augenhöhe, mit Chancen auf beiden Seiten. In der 51. Spielminute sorgte dann aber ein Patzer von Constantin Braun für die Entscheidung. „Tine“ hatte sich im eigenen Drittel verschätzt, Sebastian Furchner schnappte sich den Puck und versenkte ihn anschließend zur 4:3-Führung dr Gäste. Die Niedersachsen hatten das Spiel also zurück gedreht. Dank eines Patzers von Constantin Braun – sehr bitter.
Die Eisbären versuchten fortan alles, berannten das Tor von Sebastian Vogl. Doch es half alles nichts. Die Eisbären nahmen zwar auch noch Torhüter Sebastian Elwing vom Eis, aber am Ende brachte Wolfsburg das 4:3 über die Zeit und feierte damit im dritten Spiel gegen Berlin bereits den dritten Sieg.

Fazit:

Eine Niederlage, die unnötig war. Man hat hier wieder einmal leichtfertig wichtige Punkte verschenkt. Wolfsburg war zu Beginn die bessere Mannschaft, ging auch folgerichtig in Führung. Doch wie die Eisbären darauf reagierten und zurück schlugen, war schon stark. Nur leider hat die Konzentration Mitte des Spiels nachgelassen und durch unnötige Puckverluste brachte man Wolfsburg erst wieder zurück ins Spiel. Die Niedersachsen nutzten diese Fehler natürlich eiskalt aus und bestraften am Ende auch „Tine“ Braun seinen Patzer. Insgesamt eine sehr ärgerliche Niederlage, welche man sich aber eben selbst zuzuschreiben hat.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note von mir:

Hauptschiedsrichter waren Marian Rohatsch und Richard Schütz. Was die Beiden heute da zusammen gepfiffen haben, ging ja mal gar nicht. Eins vorneweg: Ich mache die Beiden nicht für die Niederlage verantwortlich, das hat die Mannschaft selbst verbockt. Aber dennoch war die Leistung der Hauptschiedsrichter ein Witz. Es fing an bei der Strafe gegen Mulock vorm 0:1, als man dadurch in doppelter Unterzahl ran musste. Gefolgt von einem Penalty, der sehr hart war. Wenn man den gibt, muss man auch sieben Minuten vor Ende des Spiels auf Penalty entscheiden. Diese Szene war wesentlich eindeutiger als die aus dem ersten Drittel. Doch hier entschieden die Beiden nur auf eine Zwei-Minuten-Strafe. Und auch so hatten Schütz und Rohatsch keine klare Linie. Wie oft die Wolfsburger vor dem Tor die Eisbären-Spieler zu Boden drückten, ja teilweise würgten, war nicht mehr normal. Aber die Beiden sahen es nicht oder wollten es nicht sehen. Wolfsburgs Spielweise wurde während des Spiels immer dreckiger, nur die VIER Hauptverantwortlichen auf dem Eis haben das alles nicht gesehen. Unfassbar. Genauso unfassbar war die Szene, als Sebastian Elwing im zweiten Drittel im Torraum umgefahren wurde. Auch hier keine Strafzeit gegen Wolfsburg sondern gegen die Eisbären. Eine absolut desolate Leistung von Richard Schütz und Marian Rohatsch. Note 6-.

Fanstimmung:

In den ersten beiden Dritteln fand ich sie eher schleppend, so richtig Stimmung wollte nicht aufkommen. Erst im Schlussdrittel wurde die Mannschaft noch einmal nach allen Kräften unterstützt, doch am Ende hat es nichts geholfen. Es war eben ein typisches Dienstagsspiel.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Sebastian Furchner (Grizzly Adams Wolfsburg/Stürmer)

2. Laurin Braun (Eisbären Berlin/Stürmer)

3. Aleksander Polaczek (Grizzly Adams Wolfsburg/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am Freitag, den 24. Januar empfangen die Eisbären Berlin in der Arena am Ostbahnhof Spitzenreiter Hamburg Freezers. Die Hanseaten spielen bisher eine bärenstarke Saison und sind für mich in dieser Saison ein Titel-Favorit. Um Hamburg zu besiegen, müssen die Eisbären über die gesamte Spielzeit hoch konzentriert zu Werke gehen, mit viel Leidenschaft und Kampfgeist spielen. Nur dann kann man Hamburg besiegen. Aber es wird eben sehr schwer werden, es wird am Ende sicherlich auch die Tagesform eine Rolle spielen. Mein Tipp: 4:3 n.P. für die Eisbären Berlin.

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