3:4 n.P. in München: Eisbären mit starker kämpferischer Leistung, welche am Ende einen Punkt beim Meister bringt

Nach zwei Siegen in Folge hat es die Eisbären Berlin bereits wieder erwischt. Beim letzten Auswärtsspiel des Jahres verloren die Eisbären beim Deutschen Meister in der Final-Neuauflage mit 3:4 n.P. (1:0,2:2,0:1/0:0,0:1). 6.142 Zuschauer sahen ein packendes Eishockeyspiel in München, an deren Ende die Gäste zweimal zwei Tore vorne lagen, am Ende aber doch das Eis als Verlierer verließen. Aber immerhin sicherte man sich einen Punkt beim Meister und punktete somit zum dritten Mal in Folge.

Im 400. DEL-Spiel von Verteidiger Micki DuPont fehlten den Eisbären heute neben Mark Cundari, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Florian Kettemer und Mark Olver auch noch Jonas Müller und André Rankel. Somit die Eisbären also nur mit zwölf Stürmern und fünf Verteidigern. Im Tor stand wieder Kevin Poulin.

Hinein in ein erstes Drittel, was fast ausnahmslos den Hausherren gehörte. Die Eisbären hatten zwar früh in der Partie das erste Powerplay des Spiels, konnten dieses jedoch nicht nutzen. Danach zogen die Münchner ihr Spiel auf, machten jede Menge Druck, sodass es bei 5-gegen-5 wie ein Powerplay aussah. Kevin Poulin bekam einiges zu tun, entschärfte aber jede Münchner Torchance und ließ die Spieler der Gastgeber damit verzweifeln.
Und was machten die Eisbären? Die sorgten mit einem ihrer nur vier Torschüsse im Auftaktdrittel für die komplett überraschende Führung. Louis-Marc Aubry brachte die Scheibe vor das Tor, dort wurde sie von Münchens Verteidiger Andrew Bodnarchuk abgefälscht, landete schließlich am langen Pfosten bei Sean Backman, welcher zum 1:0 einnetzen konnte (15.). Was die Analyse von Hannes über Sean Backman nicht so alles auslösen kann, traf die Nummer 61 der Eisbären doch auch schon am Mittwoch beim Heimsieg gegen Bremerhaven.
Danach machten es die Eisbären besser, ließen kaum noch etwas zu und nahmen die 1:0-Führung mit in die Kabine.

Das zweite Drittel begann der Meister in Überzahl, aber München fand weiterhin keinen Weg vorbei an Kevin Poulin, das Powerplay war jetzt aber auch nicht so gefährlich. Wie man sein Überzahlspiel nutzt, machten dann die Hauptstädter vor. Marcel Noebels mit dem klasse Pass auf Sean Backman, welcher abzog, jedoch an Danny Aus den Birken scheiterte. James Sheppard nahm die Scheibe auf, zog nach links außen und spielte Aus den Birken aus, hob den Puck schlussendlich mit der Rückhand ins Tor – 2:0 (27.).
Das zweite Drittel bot nun Eishockey auf Augenhöhe, beide Mannschaften spielten sich Chancen heraus und konnten diese manchmal auch nutzen. So tauchte nämlich München in der 33. Spielminute auch erstmals an diesem Abend auf der Anzeigetafel auf. Die Eisbären bekamen die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Ryan Button spielte die Scheibe zu Andreas Eder, welcher kurz schaute und dann abzog – 2:1.
Frank Mauer hätte dann fünf Minuten vor der zweiten Pause beinahe das 2:2 erzielt, als er alleine vor Kevin Poulin auftauchte, doch der Berliner Goalie hatte etwas dagegen und entschärfte diese brenzlige Situation.
Fast im Gegenzug die Eisbären mit dem 3:1. James Sheppard zog Richtung Tor und dann auch ab, Jamie MacQueen stand goldrichtig, um den Abstauber am linken Pfosten eiskalt zu verwerten (36.).
Beide Teams dann noch einmal mit einem Powerplay. Während die Eisbären ihr Überzahlspiel nicht nutzen konnten, schlug Justin Shugg nach nur sechs Sekunden eiskalt zu – 3:2 (39.). Was zugleich auch der Pausenstand in München nach 40 Minuten war.

Auch das Schlussdrittel begannen die Eisbären in Unterzahl, welche sie trotz guter Münchner Chancen schadlos überstanden. München übernahm danach wieder mehr und mehr das Kommando, drängte vermehrt auf den Ausgleich, die Eisbären versuchten stets bei Entlastungsangriffen für Gefahr zu sorgen. Und Aubry hatte dabei sicherlich die dickste Möglichkeit, als er praktisch das halbleere Tor vor sich hatte nach einem Zuckerpass von Brendan Ranford, doch Aus den Birken war mit dem Schoner zur Stelle.
Die Eisbären nahmen weiter Strafen und sie hielten dem Münchner Druck bis drei Minuten vor der Schlusssirene Stand. Dann sorgte eine Kombination über Mark Voakes, Matt Stajan und Trevor Parkes für den mittlerweile verdienten 3:3-Ausgleich (57.). Es sollte hier also in die Verlängerung gehen.

Und in dieser beide Mannschaften mit guten Möglichkeiten, aber die beiden Goalies wollten es unbedingt zum absoluten Showdown kommen lassen. Und in diesem hatte Danny Aus den Birken am Ende das bessere Ende auf seiner Seite. Während auf Münchner Seite Michael Wolf und Trevor Parkes trafen, verwandelte bei den Eisbären einzig Sean Backman seinen Penalty. Somit kassierten die Eisbären im fünften Penaltyschießen der Saison die erste Niederlage.

Eine Niederlage, die der Mannschaft sicher weh tut. Da lieferst du beim Meister ein klasse Auswärtsspiel ab, trotz den ganzen Personalproblemen und führst zweimal mit zwei Toren. Und dann kannst du dich am Ende doch nur mit einem Punkt belohnen. Was aber eben auch an der Qualität des Meisters liegt, welcher vor allem im ersten und letzten Drittel gehörig Druck auf das Eisbären-Tor machte und sich am Ende die Verlängerung auch redlich verdiente. Denn was die Torschüsse und Chancen anging, war München klar im Vorteil. Penaltyschießen ist dann eben reine Glückssache und da hatten die Gastgeber heute eben mehr Glück als die Eisbären.
Andererseits hatten die Eisbären ihre Chancen, das Spiel zu gewinnen. Nur waren sie eben dann doch nicht in allen Situationen so eiskalt und effektiv wie bei den drei Toren. Aber wir sehen endlich wieder kämpfende Eisbären, die bis zum Ende alles geben und die einen Punkt beim Meister geholt haben, welcher am Ende noch Goldwert sein kann.

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