3:4 – Eisbären kämpfen, aber am Ende ist München zu stark

Ausgabe #20:

Die Eisbären Berlin haben auch das vierte und letzte Hauptrundenspiel gegen den Deutschen Meister Red Bull München verloren. Vor 13.339 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena verloren die Berliner knapp mit 3:4 (2:1,0:2,1:1) und blieben damit erstmals seit drei Spielen wieder ohne Punkt. Die Eisbären begannen stark, aber mit zunehmender Spieldauer wurde München immer stärker und zeigte seine ganze Klasse, weshalb der Meister das Spiel am Ende zwar knapp aber verdient gewann.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp musste auf Bruno Gervais, Jonas Müller, Nick Petersen, Darin Olver, Sven Ziegler und Marcel Noebels verzichten. Im Tor gab es heute einen Wechsel, Back-up Marvin Cüpper hütete das Bären-Gehäuse, Petri Vehanen nahm auf der Bank Platz. Dort sah er ein neues Gesicht, denn Co-Trainer Stéphane Richer gab sein Debüt für die Berliner.

Und der Ex-Hamburger sollte gleich nach 46 Sekunden Grund zum Jubeln haben. Denn Florian Busch überrumpelte Münchens Goalie David Leggio mit einem Rückhand-Schlenzer, der Puck rutschte dem Meister-Goalie durch die Schoner – 1:0. Ein klasse Start für unsere Jungs.
Die Eisbären auch danach weiterhin gut im Spiel, versuchten München immer wieder früh zu stören und Akzente in der Offensive zu setzen. Hinten versuchte man kompakt zu stehen.
Keine sieben Minuten waren gespielt, da bekam München das erste Powerplay zugesprochen, aber die Eisbären verteidigten das sehr gut und überstanden die Unterzahl schadlos. Kaum wieder komplett, gelang München dann aber doch der Ausgleich. Den Schuss von Dominik Kahun konnte Marvin Cüpper noch parieren, allerdings direkt auf den Schläger von Konrad Abeltshauser, welcher zum 1:1 einnetzen konnte (9.).

Die Eisbären bejubeln das 2:1 von Laurin Braun. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Danach ein erneutes Powerplay für die Gäste, München auch mit guten Chancen, aber Marvin Cüpper hielt stark und sorgte dafür, dass es weiterhin 1:1 stand.
Knapp fünf Minuten vor der ersten Drittelpause gaben die Hausherren dann die perfekte Antwort auf den Ausgleich. Laurin Braun schlenzte die Scheibe auf das Tor, wo sie letztendlich auch ein schlug und somit lagen die Eisbären wieder vorne – 2:1 (16.).
Knapp zwei Minuten später die Eisbären mit zwei großen Chancen, aber sie vergaben beide Möglichkeiten. Da hätte man durchaus auf 3:1 stellen können. Im Gegenzug hatte dann auch nochmal München eine gute Möglichkeit, aber Marvin Cüpper zeigte eine ganz starke Leistung und hielt die 2:1-Pausenführung fest.

Das zweite Drittel begann aus Sicht der Gäste nicht gut, denn nach nur 14 Sekunden bekamen sie gleich eine Strafzeit gegen sich. Die Eisbären also in Überzahl und sie versuchten alles, Kyle Wilson und Jamie MacQueen scheiterten an David Leggio. Dann lief München auf einmal einen Unterzahl-Konter, Frank Hördler mit dem Haken gegen Jon Matsumoto und so gab es Penalty für München. Matsumoto lief an und ließ Cüpper keine Chance – 2:2 (22.).
München fortan die deutlich aktivere Mannschaft. Die Mannen von Coach Don Jackson wirkten im

Torchance für München. Im Mitteldrittel nahm der Druck der Gäste mehr und mehr zu. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Mitteldrittel einfach spritziger, immer einen Schritt schneller und sie zeigten, was für eine klasse Mannschaft sie sind. Immer wieder gelang es München, sich im Drittel der Eisbären festzusetzen. Und so war es auch kein Wunder, als Matt Smaby die Gäste in der 28. Spielminute erstmals in Führung brachte. Konrad Abeltshauser mit dem Querpass auf Smaby, welcher direkt abzog und zum 2:3 traf.
Auch in der Folgezeit München mit einem enormen Druck. Alex Roach rettete in höchster Not für den bereits geschlagenen Marvin Cüpper. Der Eisbären-Goalie zeigte in der Folge selbst, was für ein klasse Goalie er ist. Immer wieder war er zur Stelle, wenn München auf das Tor schoss. Cüpper hatten es die Eisbären zu verdanken, dass es nach 40 Minuten nur 2:3 stand. Man selbst konnte kaum für Entlastung sorgen, da München einfach zu druckvoll agierte und die Eisbären so immer wieder zu Fehlern zwang. Hinten stand München so kompakt, dass die Eisbären kaum einen Weg durch die Defensive fanden.

42 Minuten war die Partie alt, als Spencer Machacek die Riesenchance zum Ausgleich hatte. Doch sein Schuss landete nur am Pfosten. München zeigte sich davon unbeeindruckt und antwortete prompt mit dem vierten Treffer. Frank Mauer quer auf Dominik Kahun und der traf per Direktabnahme zum 2:4 (46.).
Aber die Eisbären gaben hier nicht auf. Sie wussten, wie schwer die Aufgabe jetzt werden würde, rannten aber weiter an. München versuchte hinten dicht zu machen, musste aber doch den ein oder anderen Schuss zulassen. Die Eisbären kämpften hier bis zur letzten Sekunde, wollten das Spiel nicht her schenken. Als München in der Schlussphase noch einmal eine Strafe kassierte, kamen die Hausherren tatsächlich noch zum Anschlusstreffer. André Rankel legte die Scheibe Florian Busch auf, welcher den Puck direkt nahm und so zum 3:4 verkürzen konnte (56.).
Nun drehte München noch einmal kurz auf, agierte nun wieder mit einem aggressiven Forechecking, was es den Eisbären schwer machte, vor das Tor der Gäste zu kommen. Die Eisbären nahmen in der Schlussphase zwar noch Goalie Marvin Cüpper vom Eis und wollten mit sechs Mann noch einmal alles versuchen, aber München ließ hinten nichts mehr anbrennen. Und vorne hätte München vier Sekunden vor der Schlusssirene beinahe noch das 3:5 erzielt, aber Konrad Abeltshauser traf nur den Pfosten. Somit blieb es beim 3:4.

Eine Niederlage, die im Hinblick auf Platz Zehn weh tut. Aber man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben, haben bis zum Ende gekämpft. Sie haben ein klasse erstes Drittel gespielt, müssen da eigentlich höher führen. Im Mitteldrittel schnürte München die Eisbären immer wieder im eigenen Drittel ein, die Berliner hatten Probleme, sich zu befreien. Und trotzdem gaben sie nicht auf, sie hielten mit allem, was sie hatten, dagegen und hatten zudem einen überragenden Marvin Cüpper im Tor. Im Schlussdrittel versuchte man ebenfalls noch einmal alles, aber München spielte letztendlich zu clever und brachte das im Stile einer Spitzen-Mannschaft über die Zeit.
Und die Eisbären, die bereits arg dezimiert antraten, mussten nach dem ersten Drittel einen weiteren Wermutstropfen hinnehmen. Julian Talbot blieb mit einer Unterkörperverletzung in der Kabine. Und mit der Rumpf-Truppe hat man sich gegen den Deutsche Meister und Top-Favoriten auf den DEL-Titel mehr als achtbar aus der Affäre gezogen. Letztendlich bleibt am Ende des Tages die Erkenntnis, dass der Deutsche Meister eine Nummer zu groß für die Eisbären ist. Aber damit hatte man ja bereits vor der Partie gerechnet.

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2 Kommentare

  1. ich bin schon viel unzufriedener aus der Halle gegangen. Mehr ist zur Zeit einfach nicht drin.
    München ist nicht unsere Liga.

    • Das stimmt und man kann der Mannschaft auch nicht vorwerfen, nicht alles gegeben zu haben. Wenn man kämpft, kann man verlieren und die Jungs haben alles gegeben. Mehr ist mit der Rumpf-Truppe einfach nicht drin. Und München ist einfach zu stark für unsere Jungs. Gegen Schwenningen MUSS aber ein Sieg her.

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