2:1 vs. Lulea, 2:4 vs. SaiPa: Eisbären mit Licht und Schatten am CHL-Auftakt-Wochenende

WalkersBärenNews 2016/2017 – #1:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDas erste Eishockey-Wochenende der Saison 2016/2017 ist bereits wieder Geschichte. Die Eisbären Berlin starteten mit zwei Heimspielen in die neue Saison der Champions Hockey League (CHL). Und dabei ging es gleich einmal gegen zwei europäische Top-Teams. Am Freitag war Lulea Hockey aus Schweden zu Gast und heute schaute SaiPa Lappeenranta in der Hauptstadt vorbei. Während man gegen Lulea überraschend mit 2:1 gewann, setzte es gegen SaiPa heute eine 2:4-Niederlage und damit den ersten Dämpfer der neuen CHL-Saison. Auch spielerisch wechselten sich Licht und Schatten bei den Eisbären ab. Unser Rückblick auf das erste Eishockey-Wochenende 2016/2017.

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Vorfreude war bei allen Eisbären-Fans am Freitagabend groß gewesen. Nach viereinhalb Monaten endlich wieder Eishockey und dann auch noch zwei Heimspiele in Folge. Doch bereits vor der Arena wurde die Vorfreude jäh getrübt, denn der neue Einlass (Sicherheitskontrollen) erwies sich als sehr chaotisch und man musste sehr lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Manch ein Fan brauchte da schon mal eine gute Stunde, um in die Halle zu kommen. Vor der Arena eine sehr unübersichtliche Situation, in der so einiges passieren kann, in der Arena dann ein anscheinend nicht geschultes Personal, welches teilweise doch sehr überfordert war. Wenn man bedenkt, dass es nur ein CHL-Spiel war und zum DEL-Spiel das Doppelte an Zuschauern kommt, kann einem Angst und Bange werden. Heute ging es dann zwar schon deutlich übersichtlicher und etwas schneller voran, aber wie gesagt, wie es zum DEL-Saisonstart dann aussehen soll, bleibt abzuwarten, wenn 12.000-13.000 Zuschauer in die Arena wollen.

Kommen wir nun aber zum eigentlich wichtigen, dem Spiel gegen Lulea vom Freitagabend. Das erste Drittel bot bereits intensives und sehr gutes Eishockey. Beide versuchten aus einer sicheren Defensive heraus sich Chancen zu erspielen. Man merkte Lulea schon die Klasse an, aber auch die Eisbären hielten gut mit und kamen zu guten Torchancen.
Was aber vor allem schon in den ersten 20 Minuten der neuen Saison auffiel, die Eisbären spielten wesentlich körperbetonter als noch in der Vorsaison. Da hätte man sich mal so manchen Check unserer Jungs gewünscht, gegen Lulea zeigten sie endlich, dass sie auch körperlich gut dagegen halten können gegen so ein Team wie Lulea.
Die Eisbären im ersten Drittel mit einem leichten Chancenplus, aber mit 0:0 ging es in die erste Drittelpause der neuen Saison.

Das zweite Drittel war dann zunächst durch viele Strafen sehr zerfahren, ein richtiger Spielfluss wollte nicht

Torchance für Lulea. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Torchance für Lulea. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

aufkommen. Da war die Partie dann auch nicht so schön anzusehen wie noch im ersten Drittel. Erst in den zweiten zehn Minuten des Mitteldrittels wurde endlich wieder Eishockey gespielt und nach 32 Minuten konnten die Eisbären-Fans erstmals jubeln. Micki DuPont hatte per Rückhandschuss zum 1:0 getroffen und somit das erste Pflichtspieltor der neuen Saison erzielt.
Als Frank Hördler auf der Strafbank saß, glichen die Schweden jedoch aus. Kael Mouillierat überwand Petri Vehanen im Berliner Tor, der Finne hatte da keine Chance und mussten den Puck passieren lassen – 1:1 (36.).
Mit diesem Spielstand ging es in die zweite Drittelpause. Die Eisbären nach wie vor gut drin in der Partie, hielten weiterhin stark mit Lulea mit und konnten immer wieder ihre eigene Klasse zeigen. Das machte Lust auf mehr.

Powerplay für die Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Powerplay für die Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Im letzten Drittel dann nahezu das selbe Bild wie in Drittel Eins. Beide standen sehr sicher in der Defensive und suchten aus dieser heraus immer wieder den Weg in die Offensive. Aber es fiel beiden Mannschaften schwer, zum Abschluss zu kommen.
Also dachte sich Frank Hördler in der 50. Spielminute, ich ziehe jetzt einfach mal ab. Der Berliner Verteidiger tankte sich durch die schwedische Defensive und zog im Angriffsdrittel einfach mal ab. Sein Schuss rutschte dem Keeper von Lulea durch und schon führten unsere Jungs wieder – 2:1 in Überzahl.
Lulea probierte anschließend zwar noch einmal alles, nahm in der Schlussphase auch noch den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis, doch es brachte nichts. Die Eisbären standen hinten sehr sicher und brachten das 2:1 sehr abgezockt über die Zeit und feierten somit einen wichtigen und durchaus überraschenden Sieg gegen Lulea Hockey.

Ein Sieg, der vor allem durch die starke Defensive und ein überragendes Penaltykilling zu Stande kam. Und vor dem Tor machte man in den richtigen Momenten die beiden Tore und holte sich somit die ersten drei Punkte der neuen Saison.

Erstes Spiel, erster Sieg, so sollte es am heutigen Sonntag gegen SaiPa Lappeenranta aus Finnland natürlich weitergehen. Schließlich wurde Lulea stärker eingeschätzt als SaiPa. Doch daraus wurde leider nichts, denn die Finnen erwiesen sich als eiskalt vor dem Tor und standen zudem vor dem eigenen Tor sehr kompakt, was es den Eisbären schwer machte, einen Weg da durch zu finden.

Das erste Drittel bot rasantes Eishockey, es ging hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Das war richtig gut

SaiPa`s Goalie am Boden nach einer guten Chance der Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

SaiPa`s Goalie am Boden nach einer guten Chance der Eisbären. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

anzuschauen und Tore bekamen die über 6.000 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof auch noch zu sehen. In der 14. Spielminute war es Neuzugang Nick Petersen, der den Puck im Gewühl vor dem finnischen Tor über die Linie stocherte. Nach Ansicht des Videobeweises wurde der Treffer gegeben, der Puck war wohl noch spielbar, was für mich allerdings zunächst nicht danach aussah, weshalb ich mich auch nicht gewundert hätte, wenn der Treffer nicht gegeben worden wäre. Aber egal, die Eisbären lagen mit 1:0 vorne.
Ganze 64 Sekunden hielt die Freude über das Führungstor, dann sorgte John McFarland für den Ausgleich und zugleich auch Pausenstand – 1:1 (16.).

Das Mitteldrittel begann dann mit einem Schock aus Berliner Sicht. Joona Jaaskelainen überwand Petri Vehanen und sorgte somit dafür, dass SaiPa das Spiel gedreht hatte – 1:2 (24.).
Das Tor spielte den Finnen in die Karten, denn fortan zogen sie sich in die Defensive zurück und verlegten sich aufs Kontern. Es entwickelte sich zwar ein Spiel auf ein Tor, aber die Eisbären rannten meist kopf- und ideenlos an. Die Berliner hatten kein wirkliches Mittel gegen das Abwehr-Bollwerk der Finnen, die es den Eisbären nun zunehmend schwerer machten. Und selbst wenn mal ein Schuss durch kam, stand immer noch deren Goalie Markkanen im Weg. Selbst mit einem Penalty kam man nicht zum Erfolg, wobei der von Marcel Noebels aber auch sehr schlecht geschossen war. Wobei ein Schuss war das auch nicht wirklich.
Egal, was die Eisbären versuchten, sie fanden ihren Meister entweder in der finnischen Defensive oder deren Goalie. Wie man vor dem Tor eiskalt agiert, zeigte SaiPa dann zwei Minuten vor Drittelende. Die Eisbären, welche in Überzahl (!) waren, verloren die Scheibe an der Mittelinie, Matti Jarvinen machte sich alleine auf den Weg Richtung Petri Vehanen und ließ den Finnen klasse aussteigen und netzte zum 1:3 ein (38.).
In diesem Drittel zeigten die Finnen ihre ganze Stärke. Hinten sehr sicher und kompakt und vorne auf Fehler des Gegner lauernd stellten sie in diesem Drittel von 1:1 auf 3:1. Und das ganze mit einer unglaublichen Ruhe, das war schon stark mit anzusehen, was SaiPa da zeigte.

Ein Schuss der Eisbären geht knapp am Tor vorbei. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Ein Schuss der Eisbären geht knapp am Tor vorbei. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Im Schlussdrittel waren die Eisbären nun also gefordert. Aber zunächst einmal musste man eine Unterzahl überstehen, aber das Penaltykilling war an diesem Wochenende sehr stark gewesen, daher überstand man diese Unterzahl schadlos.
In der 48. Spielminute gelang den Hausherren dann aber der Anschlusstreffer. Eine klasse Kombinationen der beiden Neuzugänge Nick Petersen und Daniel Fischbuch, Letzterer schloss sehenswert ab – 2:3.
Dieser Treffer gab den Eisbären noch einmal einen Motivationsschub, nun wollten sie den Ausgleich nachlegen. Aber die Aufholjagd wurde jäh gestoppt, Brett Carson mit einem Schuss von der blauen Linie zum 2:4 (52.). Da waren sie wieder, diese effektiven Finnen.
Und trotzdem gaben sich die Eisbären nach wie vor nicht geschlagen. Sie spielten weiter nach vorne und suchten ihre Chance, hier wieder zurück ins Spiel zu finden. Aber am Ende sollte es nicht sein, die effektiven und defensiv sehr starken Finnen brachten das 4:2 über die Zeit und fügten den Eisbären somit die erste Niederlage in dieser CHL-Saison zu.

Trotz Niederlage muss man den Eisbären ein Kompliment machen. Sie haben nie aufgegeben. Nicht, als sie im

SaiPa im Angriff. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

SaiPa im Angriff. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

zweiten Drittel einfach keinen Weg durch die kompakte Defensive gefunden haben. Nicht, als sie 1:3 hinten lagen. Nicht, als sie nach dem 2:3 das 2:4 kassierten. Sie spielten immer weiter nach vorne, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg und gaben auch keinen Puck verloren. Den Kampfgeist hat man dieser Mannschaft definitiv angesehen.
Das Powerplay sah dagegen überhaupt nicht gut aus, dass man auch mal schießen kann, scheint man immer noch vergessen zu haben. Die leichten Scheibenverluste sind ab und zu immer noch dabei, heute resultierte daraus das bittere 1:3 bei eigener Überzahl.
Man weiß, wo es bereits gut läuft und man weiß aber auch, wo man noch Nachholbedarf hat. Dennoch machen die gezeigten Leistungen in den beiden Spielen definitiv Lust auf mehr. Denn spielerisch sah das wirklich schon gut aus.

Und auch unsere Neuzugänge haben gezeigt, warum man sie verpflichtet hat. Jamie MacQueen geht keinem Zweikampf aus dem Weg, Nick Petersen und Daniel Fischbuch sorgen immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor und auch Kyle Wilson zeigte schon sein Können. MacQueen gab am Wochenende eine Torvorlage, Fischbuch traf einmal und Petersen traf einmal und bereitete ein weiteres Tor vor. Die Neuzugänge haben mir sehr gut gefallen und auch diese lassen auf eine gute Saison hoffen.

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Ein Kommentar

  1. Ja, auch ich habe die Spiel so gesehen und ein Kompliment auch an K. Wissmann und Bruenetteau (oder wie er sich schreibt). Beide haben mir gut gefallen. Leider fehlt es J. Talbot ein wenig an Körper, der hat mir noch deutlich Luft nach oben.

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