Jens Baxmann: „Jetzt muss bei unserem Heimspiel-Doppelpack die O2 World richtig wackeln“

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie Eisbären Berlin stecken in der größten Krise seit der Saison 2006/2007. Aus den ersten 13 Spielen holte der DEL-Rekordmeister nur fünf Siege. Dreimal gewann man nach regulärer Spielzeit, zweimal nach Penaltyschießen. Am kommenden Wochenende spielen die Hauptstädter gleich zweimal in der O2 World. Mit den eigenen Fans im Rücken wollen die Berliner zwei Siege und sechs Punkte einfahren. Doch die Gegner haben es in sich. Am Freitag ist der Tabellenvierte ERC Ingolstadt zu Gast (19:30 Uhr) und am Sonntag reisen die Krefeld Pinguine (aktuell Tabellenfünfter) in die Hauptstadt (14:30 Uhr). Die Eisbären wollen es diesmal besser machen als beim ersten Doppel-Heimspiel-Wochenende der aktuellen Saison. Ende September verlor man jeweils mit 1:3 gegen Wolfsburg und Köln. Mit zwei Siegen am Wochenende könnten die Jungs von Coach Jeff Tomlinson einen Sprung ins Mittelfeld der DEL-Tabelle machen.

In den letzten beiden Spielen gegen Hamburg (3:2) und in München (3:5) hatten die Jungs bereits gute Ansätze gezeigt. Im Heimspiel gegen die Freezers funktionierte vor allem das Powerplay wieder sehr gut, am Sonntag in München waren es starke zehn Minuten zu Beginn des Spiels. Auch die letzten zehn Minuten am Sonntag waren gut, daran wollen die Eisbären am Freitag gegen Ingolstadt anknüpfen. Jens Baxmann sagte vor dem bevorstehenden Heimspiel-Doppelpack:

Wir haben in München in den letzten zehn Minuten richtig Dampf gemacht. Wenn wir nicht fit wären, würden wir zusammenbrechen. Also ist das Quatsch. Da müssen zwei Siege her. Aber dafür brauchen wir auch die Hilfe unserer Fans. Jetzt muss bei unserem Heimspiel-Doppelpack die O2 World richtig wackeln.

Auf die Unterstützung der (treuen) Fans können sich die Spieler verlassen. Allerdings dürfen sie nicht mit einer ausverkauften O2 World rechnen. Denn in dieser Saison waren die Heimspiele der Eisbären so schwach wie noch nie besucht seit dem Umzug in die Arena am Ostbahnhof. Dass heißt also für die Fankurve und auch für alle anderen Fans, die am Wochenende da sind, die Mannschaft nach allen Kräften zu unterstützen. Die Mannschaft braucht uns jetzt mehr denn je, die ganze Arena muss bei beiden Spielen kochen, kein einziger Fan darf da sitzen sondern muss die Eisbären stehend nach vorne schreien. Nur gemeinsam kann man den Weg aus der Krise finden.

Wobei einer nicht von einer Krise beim DEL-Rekordmeister spricht. Bundestrainer Pat Cortina äußerte sich zur aktuellen Situation bei den Eisbären Berlin:

Ich sehe keine Krise bei den Eisbären. Bei den Niederlagen hat immer nur ein bisschen gefehlt. Aber das wird besser werden.

Doch woran liegt es, dass es bei den Eisbären derzeit überhaupt nicht läuft? Zwar hatte man auch in der letzten Saison keinen guten Start gehabt, aber so eine Phase wie jetzt hatten die Berliner da nicht zu überstehen. Ist es ein Kopfproblem der Spieler? Baxmann mit Erklärungsversuchen:

Ich selbst habe keine wackeligen Beine oder Hände. Ich bin auch nicht der Typ, der schnell verkrampft und bleibe eher locker. Aber das ist natürlich bei jedem anders. Und die Liga ist ausgeglichener geworden. Gegen uns gibt jeder zehn Prozent mehr. Und wenn bei uns ein paar Prozent fehlen, dann wird es richtig eng.

Die Spieler haben während der Krise immer wieder betont, dass sie wissen, woran es derzeit hapert. Sie wissen, welche Fehler man in den Spielen gemacht hat. Und man hat auch immer gepredigt, dass man diese in den kommenden Spieler abstellen werde. Nur das Problem war bisher dieses, dass man den Worten keine Taten folgen ließ. In der Defensive häufen sich nach wie vor die Fehler. Volle Konzentration über 60 Minuten gibt es bei den Jungs nicht. Bestes Beispiel war da die Partie am Sonntag in München, als man ganz starke erste zehn Minuten hatte, 2:0 führte und das Spiel komplett im Griff hatte. Auf einmal stellte man dann das Eishockey spielen ein und machte einen Fehler nach dem anderen, den der Gegner letztendlich dankend annahm.

Dabei hatte man gerade nach dem knappen und hart erkämpften 3:2-Sieg gegen die Hamburg Freezers mit einer Wende zum Guten gerechnet. Man konnte zwar den Schwung aus dieser Partie mit nach München nehmen, doch nach zehn Minuten war dieser schon wieder verflogen. Dennoch hat Manager Peter John Lee dem Sieg gegen den „kleinen“ Bruder auch etwas Gutes abgewonnen (Quelle: aktuelle Ausgabe der Eishockey News vom 22.10.2013):

Es war der erste Schritt. So ein Sieg hilft natürlich, wieder mehr Selbstvertrauen zu entwickeln. Darauf können wir aufbauen.

Am kommenden Wochenende hat man nur vor den eigenen Fans erneut die Chance, eine Serie zu starten und die Krise endlich hinter sich zu lassen. Denn derzeit hinkt man den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Platz Dreizehn entspricht nicht den Ansprüchen der Eisbären Berlin.

Eisbären-Coach Jeff Tomlinson hofft derweil, dass sich die Personalsituation bis Freitag wieder etwas entspannt. Denn neben Matt Foy (Syndesmosebandriss) und Constantin Braun (Depression), die definitiv ausfallen werden, steht hinter den Einsätzen von Frank Hördler (Handgelenkverletzung), Shawn Lalonde (Hüftprellung) und André Rankel (Knieverletzung) ein Fragezeichen. Rankel und Lalonde kehrten mittlerweile ins Mannschaftstraining wieder zurück, was Hoffnung auf einen Einsatz am Freitag macht. Auch Hördler trainierte bereits wieder mit, hat aber noch deutliche Probleme, was einen Einsatz am Wochenende wohl eher unwahrscheinlich macht.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Die Kommentare sind geschlossen.