DEB-Auswahl: Der Olympia-Traum ist geplatzt – Die Blamage ist perfekt

Der Super-GAU ist eingetreten: Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft hat am Sonntagnachmittag die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi verpasst. Die DEB-Auswahl setzte sich zwar gegen den Erzrivalen Österreich mit 3:2 n.V. (1:0, 0:1, 1:1/1:0) durch, doch dieser Sieg reichte nicht aus, um sich das Olympia-Ticket zu sichern. Dafür hätte es einen Sieg nach 60 Minuten gebraucht. Statt Deutschland fährt nun Österreich im nächsten Jahr nach Sotschi zu den Olympischen Spielen.

Die Mannen von Bundestrainer Pat Cortina begannen druckvoll und setzten die Österreicher sofort unter Druck. Doch immer wieder scheiterten sie am stark haltenden Goalie Bernhard Starkbaum. Die Österreicher waren bei Kontern auch gefährlich gewesen, doch sie scheiterten an Rob Zepp im deutschen Tor.
In der 19. Spielminute hatten die 4.517 Zuschauer im ausverkauften Bietigheimer Eisstadion erstmals Grund zum jubeln. Sechs Sekunden vor Ablauf des Powerplays brachte Benedikt Kohl die Halle zum Beben. Er hielt seine Kelle in einen Schuss von Constantin Braun rein und sorgte so für die 1:0-Führung.
Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause.

Im Mitteldrittel hatten die Deutschen weitere gute Chancen, doch sie konnten sie nicht nutzen. Was sich irgendwann rächen sollte. Fast wie aus dem Nichts besorgte der Ex-Kölner André Lakos das 1:1 für Österreich (32.). Dieser Treffer war ein Stimmungskiller. Plötzlich hörte man in der Halle fast nur noch die Österreicher.
Mehr passierte im Mitteldrittel nicht mehr und somit ging es beim Stand von 1:1 in die Kabinen.

Es folgte das letzte Drittel. Das bisher wichtigste Drittel in der Amtszeit des neuen Bundestrainer Pat Cortina. Dementsprechend engagiert gingen die DEB-Spieler zu Werke. Sie setzten Österreich permanent unter Druck. Und dieser Druck sollte belohnt werden. Es lief die 47. Spielminute, Deutschland war in Überzahl und Kapitän Michael Wolf schoss den Puck ins Tor zur viel umjubelten deutschen Führung – 2:1.
Auf einmal waren die Deutschen wieder so nah dran am Olympia-Ticket. Doch die Freude über den erneuten Führungstreffer hielt nur sechs Minuten. Denn dann sorgte Markus Peintner für den 2:2-Ausgleich und somit für einen ordentlichen Dämpfer.
In den letzten sieben Minuten versuchten die Mannen von Pat Cortina noch einmal alles, doch die Österreicher standen nun sehr sicher in der Defensive und ließen kaum noch etwas zu. Wenn doch mal ein Schuss auf das Tor kam, war er eine sichere Beute von Bernhard Starkbaum.
61 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit nahm Cortina eine Auszeit und Goalie Rob Zepp vom Eis. Doch es sollte nichts bringen. Die Österreicher brachten das 2:2-Unentschieden über die Zeit und holten sich so den wichtigen einen Punkt, um selbst das Ticket nach Sotschi zu lösen. Entsprechend groß war der Jubel der Österreicher gewesen, während die deutschen Spieler die Köpfe hängen ließen. Ihnen war in diesem Moment klar gewesen, dass sie sich bis auf die Knochen blamiert hatten. Nichts gegen Österreich, die sich das Olympia-Ticket sicherlich verdient haben, aber in der Gruppe mit der Niederlande, Italien und Österreich galten die Deutschen als Favorit auf das Olympia-Ticket. Doch am Ende landeten die Deutschen auf dem harten Boden der Realität. Vor allem Eisbären-Verteidiger Constantin Braun, der vor dem Spiel lautstark tönte: „Wir schlagen Österreich immer!“

Taten sie ja am Ende auch, aber der Sieg nach Verlängerung war am Ende ein Muster ohne Wert. Patrick Reimer hatte in der Verlängerung für den entscheidenden Treffer gesorgt – 3:2 (63./PP). Doch bejubelt wurde dieser Treffer natürlich nicht mehr. Zu groß war die Enttäuschung über die verpasste Olympia-Qualifikation.

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