Zwei Siege zum Abschluss eines tristen Novembers

logo_WsM1516125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDer November liegt hinter uns und mit großen Schritten nähern wir uns nun Heiligabend und dem Jahreswechsel. Bevor es aber so weit ist, wird in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch jede Menge Eishockey gespielt. So wie es auch im November der Fall war. Allerdings war dieser Monat kein guter für die Eisbären Berlin. Man kann ihn getrost als tristen November bezeichnen. Man könnte fast behaupten, die Eisbären wären in eine November-Depression gefallen. Zwar konnte man die letzten beiden Spiele des Novembers gewinnen, aber dennoch war es kein erfolgreicher Monat für die Hauptstädter. Wir blicken noch einmal zurück auf den November der Eisbären Berlin:

Gleich Anfang November trafen die Berliner auf eigenem Eis auf die Krefeld Pinguine. Eigentlich eine zu diesem Zeitpunkt völlig verunsicherte Truppe. Aber gerade gegen solche Mannschaften haben sich die Eisbären in der Vergangenheit des öfteren schwer getan. So auch an jenem 01. November 2015, als man den Pinguinen sang- und klanglos mit 0:4 unterlag. Mit Niederlagen kann man ja leben, aber wenn sie so zu Stande kommen, wie gegen Krefeld, dann nicht. Eine völlig verunsicherte Mannschaft, die überhaupt nichts auf die Reihe bekam und eine zuvor verunsicherte Mannschaft, die man als freundlicher Gastgeber wieder aufbaute. Mit diesem Debakel ging es dann erst einmal in die Länderspielpause.

Aus dieser starteten unsere Jungs zwar mit einem 2:1-Sieg gegen die Düsseldorfer EG, aber trotzdem war die Leistung eher dürftig gewesen. Eine Strafzeit kurz vor Schluss, welche zugleich auch noch umstritten war, brachte die Eisbären letztendlich auf die Siegerstraße. Aber mit Ruhm hatte man sich dabei nicht bekleckert.

Nur zwei Tage später, am 15. November, war man bei den Augsburger Panthern zu Gast. Gegen diese lieferte man sich über 40 Minuten ein ausgeglichens Spiel. Man begegnete sich auf Augenhöhe. Aber im Schlussdrittel ging den Eisbären die Puste auf, der AEV drehte ordentlich auf und konnte die Partie letztendlich noch mit 4:2 für sich entscheiden.

Am Wochenende vom 20.-22. November stand dann ein Doppel-Heimspiel-Wochenende gegen zwei Verfolger auf dem Programm. Man hätte sich von den beiden Verfolgern absetzen können, wenn man beide geschlagen hätte. Doch es kam ganz anders. Die Eisbären wirkten an diesem Wochenende vollkommen verunsichert, leisteten sich zu viele Fehlpässe im Spielaufbau, fuhren zu selten die Checks zu Ende, die Zuordnung in der Defensive stimmte mehrfach überhaupt nicht und überhaupt fehlte es der Mannschaft eigentlich an allem. So war es klar, dass man beide Spiele verlor. 2:6 gegen die Thomas Sabo Ice Tigers nach einem desolaten letzten Drittel und 2:3 n.P. gegen die Hamburg Freezers. Wobei man sich für diesen einen Punkt bei seinem Goalie Petri Vehanen bedanken durfte, der an jenem Wochenende als einziger Eisbär Normalform zeigte.

Man musste für das kommende Auswärts-Wochenende schlimmes befürchten. Denn die Mannschaft war nicht nur vollkommen verunsichert, hatte kein Selbstvertrauen und schaffte es einfach nicht, mal über 60 Minuten konstant zu spielen. Nein, auch vor dem Tor herrschte Flaute. Ganze acht Treffer erzielte man in den vier Spielen nach der Länderspielpause. Zwei in jeder Partie. Zu wenig für die Ansprüche der Eisbären.

Aber immerhin konnte man beim 2:1-Sieg beim ERC Ingolstadt die Niederlagenserie beenden, wenn gleich die Torflaute jedoch weiter anhielt. Beim ERCI konnte man aber immerhin defensiv überzeugen. Was auch wichtig ist, um Selbstvertrauen aufzubauen.

Das ganze Gegenteil vom Spiel beim Vizemeister Ingolstadt spielte sich dann zwei Tage später in Schwenningen ab, als die Eisbären sich beim „Tag der offenen Tür“ mit 8:7 n.V. durchsetzten. Hinten offen wie ein Scheunentor, aber vorne endlich mal wieder eiskalt und effektiv. So schön der Sieg und die damit verbundenen zwei Punkte waren, so grausam war das Defensiv-Verhalten der Abwehr. So schloss man einen an sich tristen November noch etwas versöhnlich ab.

Sieben Spiele absolvierten die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp im November, drei davon gewannen sie, vier davon verloren sie. Neun von möglichen 21 Punkten wurden nur eingefahren. In der DEL-Tabelle rutschte man daher auf Platz Fünf ab. Was sich durch den ganzen Monat zog, war die offensichtliche Schwäche der Mannschaft, konzentriert über 60 Minuten zu spielen. Mal spielen die Eisbären ein richtig starkes Drittel mit viel Druck auf das gegnerische Tor, dann aber wieder kommt ein Drittel, wo man jegliche Härte und Zweikämpfe vermissen lässt und man den Gegner förmlich zum Tore schießen einlädt. Woran es liegt, dass es bei den Eisbären mal so und mal so läuft, weiß auch Konditionstrainer Marian Bazany nicht so genau (Quelle: aktuelle Ausgabe der Eishockey NEWS, Nr. 49 vom 01.12.2015):

Wir sind immer kritisch, wenn es nach den Spielen um die Bewertung der Mannschaftsleistung geht. Dabei spielt das Ergebnis oft eine untergeordnete Rolle im Vergleich damit, wo wir unser Spielpotenzial sehen. Wir gewinnen momentan 57 Prozent unserer Punkte und sind damit weder auf Weltklasse- noch auf Kreisliga-Niveau, sondern befinden uns unter den Top-Teams der DEL. Eine über 60 Minuten konstant starke Leistung ist in jedem Spiel das Ziel.

In so einem tristen Monat fällt es schwer, Spieler positiv hervor zu heben. Aber wenn man vor allem einen Spieler hervor heben muss, dann ist es ganz klar Goalie Petri Vehanen, der nahezu in jeder Partie mindestens seine Normalform an den Tag legte. Ohne seine zahlreichen Glanzparaden wäre so manches Spiel richtig schlimm ausgegangen. Auf ihren finnischen Stammgoalie können sich die Eisbären eben verlassen. Aber wenn die Defensive ihn komplett im Stich lässt, ist auch Vehanen machtlos.
Bei den Spielern waren vor allem Micki DuPont und Barry Tallackson mit je drei Toren und vier Vorlagen gut drauf.

Man kann nur hoffen, dass der Monat November eine Ausnahme war und dass die Eisbären nun im Dezember wieder voll durch starten werden. Sie wissen, woran es hapert und es gilt genau diese Schwächen abzustellen. Spielt die Mannschaft über 60 Minuten konstant stark und nutzt vor dem Tor auch eiskalt die Chancen, ist es schwer die Eisbären zu schlagen. Spielen sie jedoch so weiter wie im November, ist alles möglich. Vom klarem Sieg über eine knappe Niederlage bis hin zum Debakel.

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