(M)ein Wochenende mit Stefan – ein persönlicher Bericht

Es ist Pinktober, der Monat in dem sich alles um die Hilfe für und die Solidarität mit an Brustkrebs erkrankten dreht. In Amerika ist die Einbeziehung des Sportes längst Gang und Gebe, doch die Eisbären sind in der DEL dank Stefan Ustorf der derzeit einzige Verein, der sich am Pinktober beteiligt und Zeichen setzt. Dafür reiste Stefan Ustorf persönlich an um seine Teamkollegen dabei zu unterstützen.

 

Stefan Ustorf ist mir ein großes Vorbild in Sachen Kampfgeist und sozialem Engagement, und auch in anderen Sachen. Seine Verletzung hat mich viel stärker mitgenommen, als ich erwartet hatte. Mich geprägt und traurig gemacht. Er war für mich, entschuldigung er IST für mich ein Held. Ein Mensch, der niemals aufgegeben hat, wie schwer seine Verletzungen waren. Anfangs war Sven Felski mein Liebling bei den Eisbären, doch als ich anfing mich eingehender mit dem Sport und den Eisbären auseinander zusetzen, wurde Ustorf immer mehr zu einem Vorbild für mich, ohne dass es mir wirklich klar wurde. Daher hat mich der 6.Dezember ziemlich mitgenommen. Ich ging davon aus, er würde eventuell ein paar Monate ausetzen, aber das entpuppte sich als Irrtum. Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

Als ich hörte, dass Stefan beim Fantalk zu Gast sein würde, war mir sofort klar: Ich muss dahin, ich muss mir persönlich ein Bild machen. Ich bereue es nicht, obwohl es ein harter Moment für mich war. Zu hören, dass es eher Rückschritte als Fortschritte gab, ging mir das verdammt nah. Nennt mich nah am Wasser gebaut, vielleicht stimmt das, aber für mich ist Stefan mehr als nur „ein Hockeyprofi“. Ich habe gelernt, nicht aufzugeben, egal wie sinnlos es scheint, zu kämpfen für das, was mir wichtig ist und vor Allem, dass es sich Lohnt sich für andere einzusetzen. Ich war den Tränen nah, hatte mir selbst jedoch geschworen nicht zu weinen. Das habe ich auch nicht. Zumindest nicht in der Halle. – Als ich mit meinem Liebsten und meiner Besten am Bahnhof war sprach uns ein Fan an, ob wir beim Fantalk gewesen wären, er sagte Stefan sähe schlecht aus und dass es sein könnte, dass wir ihn zum letzten Mal gesehen haben. Da brachen meine Dämme und die Tränen kullerten über mein Gesicht. Gut, dass ich mich auf meine Freunde verlassen kann, sie gaben mir Kraft und trösteten mich. Das bedeutet mir viel.

 

Heute kam ich zur Autogrammstunde, in der Hoffnung auf Stefan zu treffen, ihm einmal persönlich begegnen zu können, wenn auch nur für einen kurzen Moment (der mir viel bedeutet). Ich konnte mir mein Trikot singnieren lassen (Auf dem Bärenkopf Stefan und Sohn und auf der Rückseite nur Stefan), das damit endlich komplett ist, habe ein Foto mit ihm machen können und ihm Kraft und Gesundheit (bzw. gute Besserung) gewünscht. Es waren nicht einmal 3 Minuten, die ich mit ihm hatte und dennoch haben diese Minuten mir Kraft gegeben. Auch wenn ich mich wohl damit abfinden muss, dass seine Karriere (als Spieler) vorbei ist. Seine Persönlichkeit ist immernoch die gleiche. Er ist freundlich, engagiert und bodenständig. Rundum ein wunderbarer Mensch, der diese Situation einfach nicht verdient hat.

 

Für mich wird Stefan immer ein Eisbär sein, ein Held, ein Mensch den ich bewundere, der mit Mut gegeben hat und auch wenn ich immernoch traurig bin, hat mir dieses Wochenende viel bedeutet. Klar aus den Medien weiß man ein paar Dinge, aber ich bin froh, mir selbst ein Bild machen zu können, auch wenn es mich arg traurig macht, und diesem einzigartigen Menschen begegnet zu sein. Danke Stefan, dass du da warst und dir die Zeit genommen hast. DU hast mir Kraft gegeben und mich glücklich gemacht. Ich werde dich immer als Helden und wunderbaren Kapitän in Errinerung behalten, egal was kommen möge. Du bist nach wie vor ein Vorbild für mich und ich wünsche mir nichts mehr, als dass du bald wieder ein normales Leben führen kannst, in dem du nicht jeden Tag mit Kopfweh etc. zu kämpfen hast. Wir stehen hinter dir – You’ll never walk alone.

 

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