Die schon in der Vergangenheit als Klopper-Truppe verschrienen Düsseldorfer stellen den jüngsten Kader der DEL. Gleich am ersten Wochenende machten sie ihrem Ruf alle Ehre. Neuzugang Andrew Hotham kassierte für einen sinnlosen Kopfstoß gegen einen Krefelder Spieler eine Matchstrafe und im Anschluß eine 6-Spiele-Sperre, inkl. 1800-Euro-Strafe. Gegen München fuhr Colin Long den Stock aus, traf Gegenspieler Ulrich Maurer im Gesicht und erhielt eine Spieldauerstrafe. Diese Undiszipliniertheiten schwächen den Tabellenletzten.
Außerdem ist man in Düsseldorf vom Verletzungspech verfolgt:
Bereits vor dem ersten Spiel verletzte sich Kapitän Daniel Kreutzer und Stürmer Ashton Rome.
Dann zog sich auch noch Angreifer Manuel Strodel eine Schulterverletzung zu. Mit nur einer starken Sturmreihe waren die Düsseldorfer ihren Auftaktgegnern hoffnungslos unterlegen.
Eines ist klar: der DEG fehlen die Routiniers und die jungen DEG-Talente werden es alleine nicht richten können. Es werden dringend frische Finanzen für den einen oder anderen Neuzugang benötigt. Man spricht von 100.000 Euro. Vielleicht sollte man nochmal bei den Toten Hosen anfragen.
Manchmal kann der Eishockeygott verdammt gnadenlos sein.
So kommt es einem vor, wenn man sich den katastrophalen Saisonstart der Düsseldorfer EG anschaut. Da hat man bar jeder Vernunft mit Ach und Krach genug Geld für den Klassenerhalt zusammengekratzt, warb sogar beim Fan des Erzrivalen um Spenden, und nun scheinen sich alle Unkenrufe zu bestätigen.
Nach drei wirklich schlechten Leistungen in den Partien gegen Krefeld (1:5), München (0:6) und Hamburg (2:6) meldete man sich im 4. Spiel gegen die DEL-Rückkehrer aus Schwenningen wieder zurück auf der Eis-Tanzfläche.
Am Anfang sind es immer ganz kleine Schritte. So überraschte man sich fast selbst mit einem Anfangsdrittel ohne Gegentreffer. Fast, denn nur 22 Sekunden vor der Sirene klingelte es zum ersten mal an diesem Nachmittag im Kasten von Goepfert. Ausgerechnet Tyler Beechey, der 2010-2012 in Düsseldorf spielte, kam ungehindert zum Schuss.
In der Pause war dann wohl allgemeines Wundenlecken angesagt, denn man sah sehr angeschlagene Düsseldorfer aus der Kabine aufs Eis zurückkehren. Schwenningen spürte das und nutzte die Chancen. Einen Schuss konnte Goepfert nur zu Ryan Ramsay abwehren, der zog ab, scheiterte aber zunächst noch am Keeper, den Rebound machte dann aber Thomas Pielmeier rein. 0:2!
Goepfert wurde noch öfter gefordert, das 0:3 konnte dann Marc-Anthony Zanetti nur durch Halten des Gegners verhindern. In der 28. Minute waren aber alle Düsseldorfer machtlos, als Matt MacKays Schuss von Martinsen unhaltbar abgefälscht zum 0:3 im Netz landete.
Das war ein Tiefschlag für die DEG und ihre Fans. Doch statt in Schockstarre zu verfallen, sich seinem Schicksal und dem vierten Spiel in Folge ohne Punkte zu ergeben, bäumte man sich auf, kämpfte und konnte durch Colin Long verkürzen. Mit dem Anschlußtreffer im Rücken, fühlte sich der Schlußabschnitt gleich ein bisschen besser an. Und als dann tatsächlich Eric Stephan zum 2:3 traf und Justin Bostrom den Ausgleich schaffte, roch es im ISS Dome nach drei Punkten. Doch der auf jeden Fall mögliche Siegtreffer wollte einfach nicht fallen.
So ging es in die Verlängerung, in der beide Teams sichtlich müde vom harten Spiel waren. Die Entscheidung musste im Penaltyschießen fallen. Hier holten sich die Schwenninger den Zusatzpunkt, weil es Nicholas Petersen als einzigem gelang, den Puck ins Netz zu befördern.
So konnte die DEG die rote Laterne an diesem Nachmittag zwar nicht mit in den Schwarzwald geben, aber die geglückte Aufholjagd und der gewonnene Punkt werden Mut für die nächsten Partien machen.