CHL-Achtelfinale/Hinspiel: Eisbären gehen als krasser Außenseiter ins Duell gegen Titelverteidiger Göteborg

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgIn der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist aktuell Länderspielpause. Die Mannschaften können sich von den Strapazen der letzten Wochen mit vielen Spielen in wenigen Tagen erholen. Mit einer Ausnahme, denn die Eisbären Berlin können nicht regenerieren. Der Hauptstadt-Club hält die deutschen Farben in der Champions Hockey League (CHL) am Leben. Obwohl die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp die Länderspielpause definitiv auch gebrauchen könnten, müssen sie morgen Abend schon wieder ran. Um 19:30 Uhr empfängt man den schwedischen Meister und Titelverteidiger der CHL Frölunda Indians Göteborg. Eine sehr schwere Aufgabe für unsere Jungs, die zuletzt nicht zu überzeugen wussten.

Am zurückliegenden Wochenende holte man aus zwei Spielen drei Punkte. Am Freitag verlor man bei den zuvor sieben Spiele sieglosen Straubing Tigers mit 2:5 und zeigte dabei vor allem im ersten Drittel eine katastrophale Leistung. Lediglich Petri Vehanen zeigte Normalform und verhinderte mehrfach einen höheren Rückstand. Man fand überhaupt nicht ins Spiel, zeigte keine Präsenz in den Zweikämpfen und in der Defensive stimmte die Zuordnung überhaupt nicht.

Am Sonntag empfing man dann zu Hause mit den Schwenninger Wild Wings die nächste Mannschaft, welche sieben Spiele in Folge verloren hatte. Am Ende setzte man sich äußerst knapp mit 1:0 durch, konnte dabei aber nicht die erhoffte Antwort auf Freitag geben. Optisch zwar klar überlegen, aber ohne ein zu erkennendes Konzept. Hochkarätige Chancen konnte man sich kaum herausspielen, obwohl man ständig im Scheibenbesitz im Angriffsdrittel war. Schwenningen war bei seinen Kontern fast schon gefährlicher als unsere Jungs.
Das scheinen jedoch nur wir so zu sehen, denn Sieg-Torschütze Sven Ziegler sprach nach dem Spiel davon, dass man gut und gerne auch 4:0 oder 5:0 hätte gewinnen können und man die richtige Antwort auf die beiden Auswärtsniederlagen in München und Straubing gegeben hat. Nun ja, so hat jeder seine Sicht auf die Dinge.

Aber eins ist klar, mit den zuletzt gezeigten Leistungen hat man morgen Abend nicht den Hauch einer Chance. Denn Göteborg ist eine absolute europäische Spitzenmannschaft und zudem Titelverteidiger der CHL. Die können richtig gutes Eishockey spielen und werden unsere Jungs vor eine große Herausforderung stellen.
Aktuell steht Göteborg in der heimischen Liga mit 31 Punkten auf Platz Zwei hinter Karlskrona (32 Punkte). In der Liga gewann Frölunda sieben der letzten zehn Ligaspiele. Zuletzt verlor man bei Spitzenreiter Karlskrona mit 1:2, gewann aber zu Hause gegen Skelleftea mit 4:2.

Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld des CHL-Achtelfinal-Hinspiels wie folgt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 31.10.2016):

Wir wissen natürlich, auf was für einen Kaliber wir morgen treffen. Frölunda ist ein Powerhouse in der Schwedischen Elite Liga und CHL-Titelverteidiger. Ich denke, die Favoriten- und Außenseiterrolle ist klar verteilt und damit können wir uns voll und ganz auf unser Spiel konzentrieren. Wir müssen auf viel Druck und Forechecking vorbereitet sein, welches für uns aus dem DEL-Ligaspielbetrieb nichts Neues ist. Allerdings glaube ich auch, dass, wenn wir konzentriert und mit Kampfgeist auftreten, wir uns nicht zu verstecken brauchen.

Um morgen als Sieger das Eis zu verlassen, muss schon alles bei den Eisbären zusammen passen. Man muss vor allem über 60 Minuten konzentriert zu Werke gehen, hinten so sicher wie möglich stehen und die Fehlpass-Quote minimieren. Und vorne muss man für Gefahr sorgen. Alles Sachen, mit denen unsere Jungs zuletzt Probleme hatten. Von daher rechne ich definitiv nicht mit einem Sieg unserer Jungs, zu stark und abgezockt ist Frölunda.

Und die angespannte Personalsituation der Eisbären macht auch wenig Hoffnung auf einen Coup gegen Göteborg. Mit Marcel Noebels, Florian Busch, Laurin Braun und Frank Hördler fallen gleich vier Stammspieler aus. Diese Ausfälle können die Youngster Maximilian Adam, Kai Wissmann, Charlie Jahnke und Vincent Hessler nicht kompensieren.

Und auf große Unterstützung von den Rängen braucht man bei den Eisbären wohl auch nicht hoffen. Schon beim Hinspiel gegen den EV Zug war die Halle mit knapp 4.000 Zuschauern sehr dürftig besetzt. Angesichts der erhöhten Ticketpreise für das morgige Spiel wird man wohl mit noch weniger Zuschauern rechnen müssen. Wenn man mit 5,- €-Karten für die DK-Inhaber schon nicht viele Fans anlocken konnte, wird man es mit einem einwöchigen Rabatt von 25 Prozent für DK-Inhaber gegen Göteborg definitiv nicht besser machen. Was eigentlich schade ist, da man morgen Abend endlich mal Spitzen-Eishockey in der Hauptstadt sehen kann (vermutlich nur von Göteborger Seite aus). Auch ich persönlich werde dem Spiel morgen Abend fern bleiben, um die Geld-Gier des Vereins nicht weiter zu unterstützen.

Der Eisbären-Kader für das CHL-Hinspiel gegen Frölunda Göteborg am 01.11.2016:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Maximilian Adam, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun

Angriff:

Nick Petersen, Spencer Machacek, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, André Rankel, Darin Olver, Julian Talbot, Sven Ziegler, Daniel Fischbuch

Verletzt:

Marcel Noebels (Knie), Florian Busch, Laurin Braun (beide Unterkörper), Frank Hördler (Knöchelverletzung)

In Weißwasser:

Maximilian Franzreb

Uwe Krupp: „Es war das erwartet schwere Spiel“

Marvin Cüpper (Torhüter Eisbären Berlin/erster Shutout und erster DEL-Sieg):

Es war auf jeden Fall ein hartes Spiel. Gerade für mich schwer reinzukommen, weil wenig zu tun war. Die Verteidiger haben super nach hinten gearbeitet, viele Schüsse geblockt. Wir haben 60 Minuten konstant defensiv gespielt.

Sven Ziegler (Stürmer Eisbären Berlin/Siegtorschütze gegen Schwenningen):

Wir hatten heute so viele Chancen. Wir hätten auch 4:0 oder 5:0 gewinnen können. Beim Schuss habe ich einfach aufs Tor geschossen, hatte eigentlich ein gutes Gefühl dabei und dann war er auch drin. Das war die richtige Antwort heute auf die letzten zwei Spiele, wo wir ein bisschen unglücklicher waren. Ich meine das 1:0 sieht nicht nach einem großen Spiel aus. Aber wenn man das Spiel gesehen hat, wir hatten das Spiel komplett im Griff und Schwenningen hatte eigentlich gar keine Chancen.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Es war natürlich ein sehr schweres Spiel. Wir wussten, dass Schwenningen gut stehen würde in der Defensive. Wir wissen, dass der Joey MacDonald ein guter Torwart ist. Es war bis in die letzten Sekunden hinein ein enges Spiel. Die Jungs haben viel investiert, haben hart gearbeitet. Wir haben Schwenningen nicht viele Chancen gegeben. Wir sind zufrieden mit den drei Punkten.

Pat Cortina (Trainer Schwenninger Wild Wings):

Starke Leistung von unserem Torhüter. Unser erstes Drittel war nicht ganz so gut. Zweites Drittel war etwas besser, wir haben besser Eishockey gespielt. Im letzten Drittel macht Berlin leider nach einer großen Chance für uns nach einem Konter das 1:0.

1:0! Sven Ziegler erlöst die Eisbären-Fans – Marvin Cüpper feiert Shutout

logo_wbn_1617Ausgabe #5:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgwild_wings_logo_4c_rgbDie Eisbären Berlin haben das Null-Punkte-Wochenende verhindert, konnten beim knappen und mühsamen 1:0-Heimsieg gegen die Schwenninger Wild Wings aber überhaupt nicht überzeugen. 13.339 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena hätten sich am Sonntanachmittag besser eine andere Beschäftigung gesucht. Denn das, was die Eisbären auf dem Eis boten, war schon sehr erschreckend und überhaupt nicht schön anzusehen. Am Ende zählen sicherlich nur die drei Punkte, aber die Art und Weise, wie diese zu Stande gekommen sind, bereiten einem schon Kopfschmerzen. Immerhin traf man auch heute wieder auf eine Mannschaft, welche sieben Spiele in Folge verloren hatte.

Die Eisbären mussten heute auf die Verletzten Frank Hördler, Marcel Noebels, Florian Busch und Laurin Braun verzichten. Die Youngster Maximilian Franzreb und Charlie Jahnke waren für Kooperationspartner Weißwasser im Einsatz. Und im Tor bekam Stammgoalie Petri Vehanen eine Ruhepause, Marvin Cüpper hütete für den Finnen das Bären-Gehäuse.

Die Eisbären im Angriff und im Powerplay. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Eisbären im Angriff und im Powerplay. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Gäste aus Schwenningen hatten die Taktik, aus einer sicheren Defensive heraus schnelle Konter nach vorne zu tragen. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Hausherren hier optisch die überlegene Mannschaft waren. Nur sie wussten nicht wirklich so viel mit der Scheibe anzufangen. Irgendwie fehlte den Berlinern ein Konzept gegen die seit sieben Spielen sieglosen Schwäne. Die Schüsse, die auf das Tor von Joey MacDonald kamen, stellten zu selten eine Gefahr für Schwenningen dar. Die Gäste waren mit ihren wenigen Angriffen fast schon gefährlicher als die Eisbären. Torlos sollte das erste Drittel zu Ende gehen.

Im zweiten Drittel eigentlich das selbe Bild wie im ersten. Die Eisbären mit mehr Scheibenbesitz und häufig im Schwenninger Drittel, aber es gelang ihnen zu selten mal für Gefahr vor dem Schwenninger Tor zu sorgen. Insgesamt kam viel zu wenig von den Eisbären, die zu selten was anzufangen wussten mit der schwarzen Hartgummischeibe.
Selbst in Überzahl tat man sich – wie so oft in der dieser Saison – schwer. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass Schwenningen in Unterzahl die größte Chance hatte. Einen 2-auf-0-Konter vergab Simon Danner äußerst knapp. Das wäre hier noch die Krönung des Ganzen gewesen.
0:0, ein kaum anzusehendes Eishockey auf dem Eis und was schallt es aus der Fankurve? Richtig! „Die ganze Liga fürchtet unser Team, wir sind die Macht im Land Eisbären Berlin!“. Nun ja, wenn es von denen, die es gesungen haben, nicht wirklich ernst gemeint wäre, könnte man drüber schmunzeln. Aber wann waren unsere Eisbären das letzte Mal die Macht im Land? Muss schon eine Ewigkeit her sein. Jedenfalls sind solche Gesänge aus meiner Sicht mehr als unangebracht. Viel mehr wäre es langsam mal an der Zeit, denen da auf dem Eis zu zeigen, dass man mit dem Gezeigten nicht einverstanden ist. Wenn wenigstens der Einsatz stimmen würde, wäre es ja noch in Ordnung. Aber derzeit fehlt es dem Eisbären-Spiel an allem und es nur auf die vielen verletzten Spieler zu schieben, wäre zu einfach.
Aber zurück zum heutigen Spiel, bei dem es auch nach 40 Minuten 0:0 stand.

Endstation Marvi Cüpper. Der Back-up der Eisbären feierte heute einen Shutout. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Endstation Marvi Cüpper. Der Back-up der Eisbären feierte heute einen Shutout. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Aus Sicht der Zuschauer in der Arena konnte man nur auf ein baldiges Ende hoffen, denn einige Fans sprachen nach dem Spiel davon, dass es Schmerzen bereitete, dem Spiel der beiden Mannschaften zuzuschauen. Kann ich in der Tat bestätigen.
Aber im letzten Drittel entwickelten die Eisbären doch tatsächlich zu Beginn mal so etwas wie Zug auf das Tor der Schwenninger. Und nach einem starken Pass von Micki DuPont zog Sven Ziegler ins Angriffsdrittel und zog einfach mal trocken ab. Mit Erfolg, sein Schuss schlug hinter Joey MacDonald zum 1:0 ein (47.).
Schwenningen gab aber nicht auf und suchte in der Folgezeit immer wieder den Weg vor Marvin Cüpper, kam auch zu guten Chancen, aber der Berliner Goalie parierte stets klasse. Am Ende hielt Marvin Cüpper das knappe 1:0 und die drei Punkte fest. Die Schlusssirene ertönte und erlöste die Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena.

Es ist eigentlich alles erzählt. Mit einer sehr dürftigen Leistung sichert man sich wichtige drei Punkte. Mit den Punkten darf man zufrieden sein, mit der Leistung aber überhaupt nicht. Welches Konzept hat Uwe Krupp, am Spiel der Eisbären sehe ich jedenfalls keins. Wenn man mit der Scheibe im Angriffsdrittel ist, weiß man nicht mehr weiter. Mit so einer Leistung wie heute würde man gegen die Top-Teams der Liga untergehen. Und mit so einer Leistung muss einem Angst und Bange werden vor dem CHL-Spiel am Dienstag, wenn mit Göteborg eine absolute europäische Spitzen-Mannschaft in die Hauptstadt kommt. Vor den Eisbären liegt viel Arbeit, denn es ist eine Frage der Zeit, wie lange sich die Fans das noch bieten lassen. Die ersten EHC-Fans sind bereits angesäuert, so auch ich.

Update 31.10.2016

Torjubel @svenziegler52

Torjubel von @svenziegler52 – Bildquelle: TELEKOM EISHOCKEY – TELEKOM EISHOCKEY buchen
Die Verwendung im eisbaerlin.de-Blog erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Telekom AG.

Kein Sieg im Jubiläumsspiel für Uwe Krupp – Eisbären verlieren 2:5 beim Tabellenletzten

125px-Straubing_tigers_logo125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie Eisbären Berlin und Spiele gegen Tabellenletzte. Es bleibt eine Geschichte für sich. Mal wieder trafen die Hauptstädter auf einen Tabellenletzten, mal wieder konnte man nicht überzeugen und verließ das Eis am Ende als Verlierer. Bei den Straubing Tigers setzte es am Pulverturm eine 2:5-Niederlage (1:2, 1:1, 0:2). Für die Niederbayern endete eine sieben Spiele andauernde Niederlagenserie, für unsere Jungs war es die zweite Niederlage innerhalb von zwei Tagen in Bayern. Verteidiger Jonas Müller sagte nach dem Spiel, man war zu Beginn einfach nicht bereit Eishockey zu spielen und lag so schnell mit 0:2 hinten. Wie recht der Berliner Youngster damit doch hatte.

Denn das erste Drittel konnte man aus Berliner Sicht als Katastrophe bezeichnen. Dass man am Ende nur mit 1:2 hinten lag, hatte man einmal mehr dem finnischen Stammgoalie Petri Vehanen zu verdanken, welcher hier als einziger Berliner Spieler seine Normalform erreichte.
Straubing begann sehr schwungvoll und setzte die Eisbären sofort unter Druck. Die fanden überhaupt nicht ins Spiel und schwächten sich zudem immer wieder mit dummen Strafzeiten. So hatte sich Berlins Coach Uwe Krupp sein 300. DEL-Spiel als Trainer wohl nicht vorgestellt.
In der siebten Spielminute nutzten die Hausherren gleich das erste Powerplay. Jeremy Williams wurde auf Höhe des Bullykreises überhaupt nicht angegriffen und zog einfach mal ab – 1:0. Schlechte Verteidigungsarbeit der Eisbären.
Ein weiteres Überzahlspiel nutzte der Tabellenletzte in der zehnten Spielminute. Chris Connolly mit dem Pass in den Slot auf Scott Timmins, welcher nur noch seinen Schläger hin halten musste – 2:0.
Immer wieder entwickelte Straubing einen ordentlichen Druck auf das Berliner Tor. Selbst bei 5-gegen-5 sah es wie ein Straubinger Powerplay aus. In der Berliner Defensive stimmte die Zuordnung überhaupt nicht, immer wieder hatten die Tigers große Freiräume, konnte sie aber nicht nutzen, weil eben immerhin ein Berliner eine Top-Leistung zeigte – Petri Vehanen.
Nach 20 Minuten hätte es gut und gerne 5:0 für Straubing stehen können, es stand aber 2:1. Weil ein eher harmloser Schuss von Darin Olver in der 19. Spielminute den Weg ins Tor fand. Matt Climie sah da nicht wirklich gut aus.

Das zweite Drittel bot zunächst schnelles Eishockey. Es ging hin und her, beide überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Weg vor das Tor. Die Eisbären erarbeiteten sich mit zunehmender Spieldauer ein Übergewicht und so fiel der Ausgleich auch fast erwartungsgemäß. Daniel Fischbuch bekam die Scheibe im Slot zugespielt, drehte sich einmal um den eigenen Körper und schloss dann im Fallen zum 2:2 ab (27.).
Die Hausherren wirkten im Mitteldrittel angeschlagen, die Niederlagenserie war nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen und nun hatte man eine 2:0-Führung auch noch verspielt. Aber die Eisbären nutzten das nicht aus, sie waren zwar optisch überlegen und hatten auch Chancen, aber so die zwingende hundertprozentige Torchance fehlte eben.
Und was machte Straubing? Die kamen kurz vor der zweiten Drittelpause doch mal wieder vor das Berliner Tor und da staubte Mike Hedden nach einem Schuss von Maury Edwards zum 3:2 ab (40.). So schmeichelhaft das 1:2 aus Berliner Sicht nach dem ersten Drittel war, so glücklich war das 3:2 für Straubing nach 40 Minuten.

Im letzten Drittel wirkten die Eisbären weiter optisch überlegen, sie waren die aktivere Mannschaft, aber zwingende Torchancen waren weiterhin Fehlanzeige. Straubing verlegte sich angesichts der Führung aufs Kontern. Und vier Minuten vor dem Ende sorgte Steven Zalewski am kurzen Pfosten für die Entscheidung, als er den Puck über die Linie drückte – 4:2 (56.).
Die Eisbären riskierten nun alles, nahmen drei Minuten vor dem Ende eine Auszeit und Goalie Petri Vehanen vom Eis. Nutzte nur nichts mehr, denn Straubing fing die Scheibe im eigenen Drittel ab und Mike Hedden sorgte mit seinem Empty-Net-Goal für den Schlusspunkt unter dieser Partie – 5:2 (60.).

Ja, die Eisbären hatten in letzter Zeit sehr viele Spiele in kurzer Zeit zu absolvieren. Ja, die Eisbären haben viele verletzte Spieler, aber sie spielen trotzdem mit vier Reihen. Dass den Eisbären die Kraft heute fehlte, verneinte Jonas Müller ja auch bereits im Interview nach dem Spiel. Aber unsere Jungs müssen sich schon die Frage gefallen lassen, warum man ausgerechnet gegen den Tabellenletzten immer wieder so eine dürftige Leistung abliefert. Das erste Drittel war mit das schlechteste, was ich seit einiger Zeit erlebt habe. Im Mitteldrittel hat man einen Gegner gegenüber, der angeschlagen in den Seilen hängt, man nutzt es aber nicht aus und bringt ihn stattdessen wieder zurück ins Spiel. Das waren jetzt zwei vermeidbare Niederlagen in Folge. In München kann man sicher mal ein Spiel verlieren, aber beim angeschlagenen Tabellenletzten Straubing so aufzutreten, ist dann doch schon enttäuschend und bedarf eine entsprechenden Reaktion der Mannschaft am Sonntag im Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings.

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