6:3 – Eisbären mit furiosem Schlussdrittel

Die Eisbären Berlin haben die Siegesserie der Düsseldorfer EG (vier Siege in Folge) gestoppt und den Rheinländern die erste Niederlage in diesem Jahr zugefügt. Die Hauptstädter siegten am Freitagabend im ISS-Dome in einem kuriosen Spiel mit 6:3 (1:1, 0:2, 5:0). Zwei Drittel lang waren die Hausherren die bessere Mannschaft und sehr nah dran an den drei Punkten. Doch mit einem unglaublichen Schlussdrittel drehten die Berliner diese Partie noch und fuhren drei ganz wichtige Punkte im Kampf um das Heimrecht in den Play-Offs ein. Denn durch den Sieg verkürzten die Eisbären den Rückstand auf den Dritten Hamburg sowie den Vierten Krefeld auf einen Punkt. So schnell kann es also gehen.

Bei den Eisbären fehlten heute zwei Spieler – T.J. Mulock und Laurin Braun. Dagegen gab Corey Locke sein Debüt. Und sein erster Weg führte nach 115 Sekunden gleich einmal auf die Strafbank. Wegen Beinstellens kassierte Locke zwei Minuten. Doch die DEG konnte dieses Powerplay nicht nutzen.
In einem nahezu ausgeglichenen ersten Drittel mit leichten Vorteilen für die DEG ging Düsseldorf in der 12. Spielminute mit 1:0 in Führung. Ashton Rome hatte Eisbären-Keeper Rob Zepp überwunden.
Die Eisbären konnten aber keine drei Minuten später zurück schlagen. Auf Zuspiel von Neuzugang Corey Locke traf Matt Foy zum 1:1 (15.). Die Berliner hatten ein dopeltes Überzahlspiel gehabt und erfolgreich genutzt.
Beim Stand von 1:1 ging es in die erste Drittelpause.

Im Mitteldrittel waren die Hausherren vor 5.034 Zuschauern die bessere Mannschaft. Als Tyson Mulock und Julian Talbot bei den Eisbären auf der Strafbank saßen, schlug die DEG eiskalt zu. Niki Mondt überwand Rob Zepp und Düsseldorf lag zum zweiten Mal an diesem Abend vorne – 2:1 (26.).
Doch es sollte noch besser kommen für die Hausherren. Andreas Martinsen legte das 3:1 nach und ließ die Fans vom fünften Sieg in Serie träumen (34.).
Bei diesem Spielstand ging es auch in die zweite Drittelpause.

Was nun folgte, wird allen Beteiligten wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Eigentlich deutete nicht viel darauf hin, dass die DEG dieses Spiel noch aus der Hand geben würde. Die Eisbären erweckten jedenfalls nicht den Eindruck, dass sie es hier noch einmal spannend machen könnenten. So war der Eindruck nach 40 Minuten von den Gästen. Doch was Trainer Don Jackson mit seinen Jungs in der Kabine angestellt hat, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
44:44 Minuten waren gespielt, als Julian Talbot – der von Don Jackson inzwischen in den Sturm gestellt wurde – auf 3:2 verkürzen konnte. Wer dachte, es würde sich lediglich um Ergebniskosmetik handeln, der irrte sich gewaltig.
Denn nur 65 Sekunden später hämmerte Mads Christensen den Puck zum 3:3-Ausgleich ins Tor – 3:3 (45:49 Minuten).
Und es sollte noch besser kommen. 55 Sekunden nach dem Ausgleich legte Julian Talbot nach und schoss die Eisbären erstmals an diesem Abend in Führung – 3:4 (45:44 Minuten).
Innerhalb von 120 Sekunden hatten die Gäste das Spiel gedreht. Die DEG war sichtlich schockiert von diesem Dreifachschlag der Eisbären, die sich dadurch neues Selbstvertrauen holten.
Kurz keimte bei den Fans der DEG noch einmal Hoffnung auf, doch die beiden Hauptschiedsrichter Lars Brüggemann und Marian Rohatsch verweigerten einem Treffer der DEG die Anerkennung.
Der Torhunger der Eisbären war noch immer nicht gestillt. 140 Sekunden vor dem Ende war es Tyson Mulock, der für die Vorentscheidung sorgte – 3:5 (58.). Diesen Treffer hatte Björn Linda kassiert, der fünf Minuten vor dem Ende des Spiels für Bobby Goepfert ins Tor kam. Goepfert hatte sich verletzt und konnte nicht weiter spielen. Gute Besserung an dieser Stelle an Bobby!
Und es war noch immer nicht vorbei gewesen. 33 Sekunden vor der Schlusssirene traf Darin Olver noch ins inzwischen leere Düsseldorfer Tor – 3:6 (60.). Danach war aber Schluss und die Eisbären feierten einen ganz wichtigen Auswärtssieg.

Fünf Treffer im letzten Drittel sind schon sehr stark. Die Jungs haben auf jeden Fall Moral bewiesen und sich am Ende doch noch die drei Punkte gesichert. Allerdings kommt die Frage auf, warum die Eisbären in letzter Zeit meistens nur ein gutes Drittel immer spielen. Immerhin hat ein gutes Drittel heute zum Sieg gereicht. Nun gilt es am Sonntag in München an die letzten 20 Minuten heute anzuknüpfen und weitere drei Punkte im Kampf um Heimrecht in den Play-Offs einzufahren.

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