4:3 n.P. – André Rankel schießt die Eisbären zum Sieg

Ausgabe #10:

Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag das Bruderduell gegen die Hamburg Freezers für sich entschieden. Vor 14.200 Zuschauern in der erstmals ausverkauften O2 World setzten sich die Hauptstädter mit 4:3 (1:1, 1:2, 1:0) n.P. gegen die Hanseaten durch. Ein Sieg, mit dem man eigentlich kurz vor Ende des Spiels nicht mehr gerechnet hatte. Denn Hamburg hatte bis 0,1 Sekunde vor Schluss noch mit 3:2 geführt. Doch dann kam der Auftritt von Kapitän André Rankel, der den Puck einfach mal in Richtung Tor brachte. Frank Hördler hielt die Kelle rein und sorgte so für den 3:3-Ausgleich. Der Sieg war aber mehr als glücklich gewesen, denn die Gäste aus der Hansestadt zeigten eine ordentliche Leistung und waren insgesamt gesehen eigentlich die bessere Mannschaft.

Vor der Partie wurden erst einmal die Meisterspieler der Eisbären für den gewinn der 6. DEL-Meisterschaft geehrt. Die Übergabe der Meisterringe nahmen Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Nancy Anschutz, Frau von Eisbären-Eigentümer Phil Anschutz, vor.

Hinein ins Spiel, welches für die Eisbären gleich mit einem Paukenschlag begann. Keine zwei Minuten waren gespielt, da hatte Matt Foy den Puck zum ersten Mal im Tor versenkt. Tyson Mulock hatte den Puck klasse vor das Tor gepasst, wo Matt Foy keine Probleme hatte, den Puck aus dem Slot heraus im Tor zu versenken – 1:0.
Fortan entwickelte sich ein Spiel mit wenig Torraumszenen. Was vor allem daran lag, dass beide Abwehrreihen sehr gut standen und nur sehr wenig zuließen. Es war ein Spiel gewesen, welches sich größtenteils im Mitteldrittel abspielte. Wenn die Spieler dann doch mal den Weg durch die Defensivreihen fanden, dann standen die beiden Torhüter Rob Zepp (Berlin) und Dimitrij Kotschnew (Hamburg) im Weg.
In der 16. Minute konnte aber Eisbären-Goalie Rob Zepp den Schuss von Brandon Reid nicht abwehren. Der Neuzugang der Freezers hatte zum 1:1 ausgeglichen. Ein Treffer, der aus dem Nichts heraus fiel.
Beim Stand von 1:1 ging es in die erste Drittelpause.

Im Mitteldrittel wurden die Gäste aus Hamburg von Minute zu Minute stärker. In der Defensive standen die Freezers nach wie vor sehr gut und nach vorne erarbeiteten sich die Hamburger immer wieder gute Torchancen. Von den Eisbären war in diesem Drittel nicht viel zu sehen. Sie waren zwar bemüht, aber sie fanden nach wie vor kein Konzept gegen die kompakt stehende Hamburger Abwehr.
In der 33. Minute gingen die Hamburger erstmals in Führung. NHL-Neuzugang Jamie Benn hatte zum 2:1 getroffen. Die längst verdiente Führung der Gäste.
Eisbären-Keeper Rob Zepp verhinderte im Mitteldrittel einen höheren Rückstand. Zepp hatte seine Mannschaft im Spiel gehalten. Und so konnten die Berliner in der 37. Minute auch ausgleichen. Laurin Braun lief alleine auf Dimitrij Kotschnew zu und versenkte den Puck sicher im Tor – 2:2.
Doch der glückliche Ausgleich hielt nicht lange. Hamburg hatte knapp zwei Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels ein Überzahlspiel gehabt und dieses nutzten sie auch aus. Der heute überragend aufspielende Colin Murphy (1 Tor/2 Vorlagen) brachte Hamburg erneut in Führung – 3:2 (39.).
Beim 2:3 aus Sicht der Eisbären blieb es bis zum Ende des zweiten Drittels.

Im letzten Drittel versuchten die Hausherren noch einmal alles. Sie setzten die Gäste ordentlich unter Druck, doch sie kamen nicht am starken Gäste-Keeper Dimitri Kotschnew vorbei. Hanmburg war bei Kontern stets gefährlich gewesen.
Den Eisbären lief die Zeit davon und Coach Don Jackson versuchte alles. Er nahm drei Minuten vor dem Ende Goalie Rob Zepp zu Gunsten eines sechsten Spieler vom Eis. Die Eisbären hatten zudem ein Powerplay gehabt, konnten so also mit zwei Mann mehr spielen. Doch die Berliner konnten dieses Powerplay nicht nutzen und die Zeit lief weiter runter.
Die Eisbären setzten sich Drittel der Hamburger fest, fanden aber keine Gelegenheit zum schießen. Als sich alle schon mit der Niederlage abgefunden hatten, zappelte der Puck plötzlich im Netz. André Rankel hatte einfach mal abgezogen, Frank Hörlder hielt seinen Schläger rein und der Puck schlug hinter Dimitrij Kotschnew im Tor ein. Unfassbar, der 3:3-Ausgleich 0,1 Sekunde vor Ende der regulären Spielzeit. Die Freude der Spieler war groß gewesen und auf den Rängen brach ein Jubel-Orkan aus. Die O2 World glich nun einem Tollhaus. Es ging tatsächlich noch in die Verlängerung.

Diese hatte ein Teil der Zuschauer nicht mehr gesehen, da sie beim 2:3-Rückstand die Halle verlassen hatten. Tja, man sollte eben immer bis zum Ende des Spiels bleiben. Denn im Eishockey ist alles möglich. Eine Entscheidung brachte die Verlängerung aber nicht und somit ging es ins Penaltyschießen.

Rob Collins war der erste Schütze für die Freezers gewesen, doch er scheiterte an Rob Zepp. Bei den Eisbären lief Florian Busch als erster Schütze an und er versenkte den Puck im Tor – 1:0. Bei Hamburg war Jamie Benn der zweite Schütze und der NHL-Spieler sorgte für den 1:1-Ausgleich. Dieses Tor konterte André Rankel aber, er brachte die Berliner erneut in Führung – 2:1. Matt Pettinger lief als dritter Schütze für Hamburg an und er scheiterte an Rob Zepp. Somit sicherten sich die Eisbären den Zusatzpunkt.

Fazit:

Die Eisbären haben dieses Spiel am Ende tatsächlich noch gewonnen. Kurz vor dem Ende des Spiels habe ich ehrlich gesagt nicht mehr daran gedacht und hatte fünf Sekunden vor dem Ende das Spiel eigentlich schon abgehakt. Doch dann kam doch noch der 3:3-Ausgleich und letztendlich wurde dieses Spiel noch gewonnen. Doch man muss ehrlich zugeben, dass dieser Sieg glücklich war. Denn insgesamt gesehen waren die Hamburg Freezers die bessere Mannschaft. Im ersten Drittel dominierten noch die Defensivreihen das Spiel. Im Mitteldrittel war Hamburg die klar bessere Mannschaft. Rob Zepp war es zu verdanken, dass man überhaupt noch im Spiel gewesen war. Im letzten Drittel wurden die Berliner für ihre Bemühungen noch belohnt. Doch so sehr ich mich über den Ausgleich und den anschließenden Sieg gefreut habe. So ein bisschen Leid taten mir die Hamburger schon, denn sie hatte eine gute Leistung gezeigt.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren die Herren Bauer und Brill. Die Leistung der beiden war eher durchschnittlich gewesen. Eine wirkliche Linie konnte man bei den beiden nicht erkennen. Man hatte er das Gefühl, dass sie je nach Lust und Laune pfiffen. Aktionen, die man zuvor noch mit einer Strafe belegte, ließ man wenig später laufen. So konnten sich die Spieler nicht wirklich auf die Schiedsrichter einstellen.
Note 3-.

Fanstimmung:

Zunächst war sie eher schleppend gewesen. Doch als die Mannschaft hinten lag wurde die Mannschaft lautstark angefeuert. Die Fans haben eben ein Gespür dafür, wenn die Mannschaft sie dringend braucht. Da können sich die Hamburger Fans mal eine Scheibe von abschneiden. Warum die Gäste-Fans heute eigentlich nach Berlin zum Auswärtsspiel ihrer Mannschaft gefahren sind, wissen sie wohl selber nicht. Denn man hörte die Freezers-Fans nur bei einem Tor ihrer Mannschaft. Ansonsten saßen sie den Rest des Spiels oben in ihrem Block und waren stumm. Schon traurig, wenn man seine Mannschaft, die beim Meister geführt hat, nicht einmal feiert. Aber so kennen wir ja die Hamburger Fans.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Colin Murphy (Hamburg Freezers/Stürmer)

2. Jamie Benn (Hamburg Freezers/Stürmer)

3. Matt Foy (Eisbären Berlin/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am kommenden Freitag empfangen die Eisbären Berlin um 19:30 Uhr die Kölner Haie in der Berliner O2 World. Die Domstädter spielen bisher eine sehr starke Saison und haben erst am Freitag die erste Saisonniederlage in Augsburg kassiert. Da steht den Berlinern eine schwere Partie bevor. Doch die Eisbären scheinen so langsam in Fahrt zu kommen, gewannen zuletzt dreimal in Folge.
Und in dieser Partie können die Eisbären, wenn alles klappt, erstmals auf ihre beiden Top-Neuzugänge aus der NHL zurückgreifen. Claude Giroux und Daniel Briére stehen vor ihrem Debüt im Eisbären-Trikot.
Mein Tipp: 4:3

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