Eisbären Berlin vs. Kölner Haie: Ein DEL-Klassiker im Playoff-Viertelfinale

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg130px-Koelner-haie-logo_svgVor einer Woche haben sich die Eisbären Berlin Platz Zwei nach der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gesichert und mussten seitdem auf ihren Gegner im Playoff-Viertelfinale warten. Seit heute Nachmittag steht der Gegner fest. Ab Dienstag geht es gegen die Kölner Haie. Die Domstädter setzten sich in den Pre-Playoffs gegen dem amtierenden Deutschen Meister Adler Mannheim in drei Spielen durch. Spiel Eins gewannen die Haie zu Hause mit 6:3, Spiel Zwei verloren sie in Mannheim mit 2:5 und das entscheidende dritte Spiel gewannen die Mannen von Chefcoach Cory Clouston mit 4:2 und zogen somit ins Viertelfinale ein.

In den Playoffs treffen Berlin und Köln nun zum vierten Mal aufeinander. Alle bisherigen drei Serien gewannen die Hauptstädter. In der Saison 2007/2008 traf man im Finale aufeinander, welches Berlin mit 3:1-Siegen für sich entscheiden konnte. In der Saison 2011/2012 gab es diese Paarung bereits im Viertelfinale, die Eisbären setzten sich klar und deutlich mit 4:0-Siegen durch. Und in der Saison 2012/2013 war dieses Duell wieder das Finale und erneut setzten sich die Berliner mit 3:1-Siegen durch.

Der Heimvorteil in dieser Serie kann von Vorteil sein. Denn in der Hauptrunde gewannen beide Mannschaften jeweils ihre Heimspiele. Die Eisbären setzten sich in der Arena am Ostbahnhof mit 5:2 und 3:1 durch, Köln gewann in der Lanxess-Arena mit 6:1 und 4:3.

In den Playoffs kommt es auf alle Fälle auch auf die Torhüter an. Und da verfügen beide Mannschaften über sehr starke Goalies. Die Eisbären haben Petri Vehanen im Tor stehen. Der Finne absolvierte 47 Ligaspiele, feierte 4 Shutouts und wehrte 91,8 Prozent aller Schüsse (Gegentorschnitt: 2,46) ab. In Köln steht Gustav Wesslau im Gehäuse. Der Schwede absolvierte 45 Spiele, feierte drei Shutouts und wehrte 92,8 Prozent aller Schüsse (GTS: 2,59) ab. In den Pre-Playoffs weist Wesslau in drei Spielen eine Fangquote von 90,3 Prozent (GTS: 3,67) auf. Da konnte der Schwede also seine in der Hauptrunde gezeigten Leistungen noch nicht so ganz bestätigen, aber dennoch wird das Torhüter-Duell eins auf Augenhöhe werden.

In der Defensive kommt es auch auf Verteidiger an, die Akzente in der Offensive setzen können. Und da konnte bei den Eisbären punkte mäßig nur Micki DuPont mit 32 Scorerpunkten (10 Tore/22 Vorlagen) überzeugen. Bei Köln muss man da vor allem auf Ex-Eisbär Shawn Lalonde 36 Scorerpunkte (12/24) und Fredrik Eriksson 29 (10/19) aufpassen. Und in den Pre-Playoffs drehte dann auch noch Daniel Syvret mit 5 Torvorlagen ordentlich auf. Die Haie verfügen also über sehr gefährliche Verteidiger, auf die die Eisbären aufpassen müssen.

Die Verteidiger sind aber auch dafür da, um Gegentore zu verhindern. Und schaut man sich die Gegentore der beiden Mannschaften an, dann nehmen sich beide nicht viel. Berlin kassierte 136, Köln 138 Gegentore. Also auch hier kann man die Defensivreihen insgesamt gesehen auf Augenhöhe sehen, wenn gleich die Haie über die gefährlicheren Spieler verfügen.

Die Offensive soll für Tore sorgen und da erzielten die Eisbären 152 Tore, Köln 146. Und bei den Berlinern erreichten gleich fünf Spieler 30 oder mehr Scorerpunkte. Darin Olver 40 (14/26), Barry Tallackson 38 (16/22), Marcel Noebels 33 (11/22), Petr Pohl (11/21) und André Rankel 30 (17/13) waren die besten in der Eisbären-Offensive. Vor allem auf die Tore von Rankel, Tallackson und Olver hoffen die Berliner im Viertelfinale gegen Köln.

Bei den Domstädtern war vieles von Philip Gogulla 46 (20/26), Patrik Hager 44 (14/30) und Dragan Umicevic 42 (7/35) abhängig. Aber auch Ex-Eisbär Alexander Weiß (16 Tore) und Ryan Jones (15) wissen, wo das Tor steht. Insgesamt gesehen verfügen beide Manschaften über eine starke und sehr erfahrene Offensive.

Aber auch auf die Special Team wird es verstärkt ankommen. Und da waren die Eisbären in der Hauptrunde klar besser als Köln. Sowohl in Überzahl (18,1 Prozent zu 15,8 Prozent) als auch in Unterzahl (81,8 Prozent zu 79,4 Prozent) weisen die Hauptstädter die besseren Werte auf. Für Köln heiß es also, Strafen vermeiden, denn auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele und bei den Werten sollten die Kölner auf jeden Fall sehr diszipliniert zu Werke gehen.

Wenn man auf die aktuelle Form schaut, dann sieht man, dass die Eisbären nur fünf der letzten zehn Ligaspiele gewonnen haben. Die letzten beiden Hauptrundenspiele konnte man aber sehr souverän und mit nur einem Gegentor gewinnen (2:1 in Nürnberg/4:0 vs. Mannheim).
Köln hatte vor Beginn der Pre-Play-Offs sechs der letzten zehn Ligaspiele gewonnen. Genau wie die Berliner hatten auch die Haie ihre letzten beiden Hauptrunden-Partien mit nur einem Gegentor gewonnen (3:1 vs. Düsseldorf/1:0 in Iserlohn). Die Ergebnisse in den Pre-Playoffs hatte ich ja eingangs bereits erwähnt.

Von den letzten zehn Heimspielen gewannen die Eisbären nur sechs. Von den letzten zehn Auswärtsspielen gewannen die Berliner nur vier.
Köln hat inklusive der Pre-Playoffs sieben der letzten zehn Heimspiele gewonnen, die letzten drei sogar in Folge. Auswärts gewannen die Domstädter fünf der letzten zehn Spiele.

Fazit:

Uns erwartet eine sehr spannende, intensive und hart umkämpfte Viertelfinal-Serie zwischen zwei sehr starken Mannschaften. In dieser Serie werden Kleinigkeiten entscheiden. Der Heimvorteil kann sicher entscheidend sein, weil in den bisherigen vier Duellen zwischen diesen beiden Mannschaften in dieser Saison stets das Heimteam gewann. Aber die Eisbären waren zuletzt zu Hause nicht mehr so bärenstark. Da sich die Haie zu Hause zur Zeit sehr stark präsentieren, kann ein Auswärtssieg den Haien schon reichen, um diese Serie zu gewinnen.
Ansonsten begegnen sich zwei Teams auf Augenhöhe, beide Mannschaften verfügen über sehr starke Einzelspieler und Torhüter, die ein Spiel alleine entscheiden können.
Wenn Köln eine Chance auf das Weiterkommen haben will, müssen sie von der Strafbank fern bleiben, denn die Special Teams der Haie waren in der Hauptrunde nicht gut.
Ansonsten wird das Team weiter kommen, welches weniger Fehler macht, hinten sehr sicher steht und nicht viel zu lässt und vorne seine Chancen eiskalt nutzt. Wer das am Ende sein wird, ist schwer voraus zu sagen. Wenn die Eisbären zurück zu ihrer Heimstärke finden und genauso konzentriert zu Werke gehen wie in den letzten beiden Spielen in der Hauptrunde, haben sie eine Chance auf das Halbfinale.

Mein Tipp: 4:3 für die Eisbären Berlin


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