2:5 – Eisbären mit erneuter Heimniederlage und schlechter Leistung

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Die Eisbären Berlin haben erneut auf eigenem Eis verloren. Am Freitagabend unterlag der DEL-Rekordmeister dem Vizemeister von 2015, dem ERC Ingolstadt, vor 12.617 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena mit 2:5 (1:1, 1:1, 0:3). Erneut boten die Eisbären ihren Fans keine gute Leistung, zeigten vor allem in der Defensive haarsträubende Fehler und ließen Zweikampfhärte und Einsatz vermissen. Im letzten Drittel sorgten die Schanzer dann für die Entscheidung mit drei Toren. Erneut ein Schlussdrittel vor den eigenen Fans, was eine Enttäuschung dar stellte. Dem 0:4 gegen Düsseldorf von letzter Woche folgte heute ein 0:3 gegen Ingolstadt.

Bei den Eisbären feierte Mark Bell nach einjähriger Verletzungspause heute sein Comeback. Chefcoach Uwe Krupp musste dagegen auf Bruno Gervais, Frank Hördler, Jonas Müller, Shuhei Kuji, Vladislav Filin und Marvin Cüpper verzichten. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins erste Drittel, welches hart umkämpftes Eishockey bot. Gleich nach wenigen Sekunden gab es die erste Meinungsverschiedenheit zwischen beiden Mannschaften. Man merkte, dass es dem Saisonende entgegen geht und jeder für seine Saisonziele kämpft.
Die ersten 20 Minuten waren ausgeglichen, mit leichtem Chancenplus bei den Gästen aus Ingolstadt. Beide versuchten aus einer geordneten Defensive die Angriffe einzuleiten. Da beide aber relativ kompakt hinten standen, waren hundertprozentige Chancen eher Mangelware. Aber dennoch gab es zwei Tore im ersten Drittel zu sehen.
Als die Eisbären innerhalb von 36 Sekunden gleich drei Strafen (!) kassierten, schlugen die Schanzer in doppelter Überzahl zu. Tomas Kubalik setzte Parick McNeill in Szene, welcher Petri Vehanen keine Chance ließ – 0:1 (10.).
Doch die Eisbären konnten gut drei Minuten später zurück schlagen. Spencer Machacek ziehte nach außen, spielte die Scheibe vor das Tor, wo der heran stürmende Rückkehrer Mark Bell den Puck im leeren Tor versenken konnte – 1:1 (13.). Was für ein Comeback von der Nummer 17. Welcome back, Mark!
Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause. Ein gerechtes Ergebnis nach den ersten 20 Minuten in der Hauptstadt.

Ingolstadt kam stärker aus der Kabine und hatte auch gleich zu Beginn gute Chancen, doch Petri Vehanen

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

verhinderte den erneuten Rückstand. Stattdessen gingen die Hausherren erstmals an diesem Abend in Führung. Florian Busch hatte die Scheibe Richtung Tor geschossen, Timo Pielmeier ließ die Scheibe nur prallen und Sven Ziegler staubte dankend zum 2:1 ab (24.). Die beiden Hauptschiedsrichter Gordon Schukies und Ramin Yazdi waren sich jedoch nicht ganz so sicher, ob das ein reguläres Tor war und fuhren zum Videobeweis. Nach dessen Ansicht gaben sie den Treffer aber.
Die Eisbären danach mit weiteren guten Chancen, die sie jedoch kläglich vergaben oder aber an Timo Pielmeier scheiterten.
Ingolstadt wurde danach zunehmend stärker, was aber auch daran lag, dass die Eisbären sich haarsträubende Fehler in der Defensive leisteten. So vertändelte Darin Olver die Scheibe an der eigenen blauen Linie, Jared Ross konnte alleine auf Vehanen zu laufen, aber der Finne zeigte eine überragende Partie mit Wahnsinns-Saves. Er bügelte die Fehler seiner Vorderleute mehrfach aus.
Wenn sie nicht den Puck vertändelten, ließen sie die Ingolstädter ungestört im eigenen Drittel ihr Ding durchziehen. Sehr selten wurden die Gäste-Spieler mal angegriffen, die Eisbären ließen vor dem eigenen Tor den nötigen Einsatz und die nötige Zweikampfhärte vermissen. Man lud Ingolstadt förmlich zu den Chancen ein. Und es war abzusehen, dass das nicht lange gut gehen kann.
Petri Vehanen hatte bereits zweimal parieren können, aber beim dritten Schuss war er machtlos. Brandon McMillan hatte das leere Tor vor sich und keine Probleme, den Puck darin zu versenken – 2:2 (38.). Dieser Treffer war zugleich der Schlusspunkt unter dem zweiten Drittel.

Wo ist der Puck? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wo ist der Puck? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den Beginn des letzten Drittel hatten die Eisbären dann komplett verschlafen. Brandon Buck fuhr alleine ins Berliner Drittel und zog einfach mal ab. Mit Erfolg, der Puck schlug hinter Petri Vehanen ein – 2:3 nach nur 28 Sekunden im letzten Drittel (41.).
Dann wurde es richtig hitzig in der Arena am Ostbahnhof. Ein Eisbären-Spieler wurde von John Laliberte hinter dem Berliner Tor zu Fall gebracht und alle rechneten jetzt mit dem Pfiff und der berechtigten Strafe gegen den Ingolstädter. Der Pfiff blieb aus, Laliberte brachte die Scheibe vor das Tor, wo Brandon Buck lauerte und zum 2:4 traf (48.). Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete diesen Gegentreffer. Normalerweise muss es Powerplay für die Eisbären beim Spielstand von 2:3 geben, doch stattdessen führte der ERCI auf einmal 2:4.
Ein Rückschlag für die Eisbären, die es fortan mit der Brechstange versuchten. Aber die Ingolstädter Defensive stand sicher und ließ nicht mehr viel zu. Und Ingolstadt lauerte jetzt nur noch auf Konter, wovon sie einen zur endgültigen Entscheidung ausnutzen. Wieder war es John Laliberte, der Brandon Buck vor dem Tor in Szene setzte. Und der Torjäger war komplett alleine vor Vehanen und ließ diesem keine Chance – 2:5 (56.).
Das Spiel war durch und die Schiedsrichter wurden weiterhin gnadenlos ausgepfiffen. Das dritte Spiel in Folge mit sehr merkwürdigen Schiedsrichterleistungen. Eines vorneweg, an der Niederlage sind die Eisbären selbst schuld. Wer vorne beste Chancen nicht nutzt und wem hinten teils haarsträubende Fehler unterlaufen und man teilweise körperloses Eishockey spielt, braucht sich am Ende nicht wundern, wenn das Spiel verloren geht.
Aber wer weiß, wenn die beiden Schiedsrichter vor dem 2:4 die Strafe geben. Dann spielt Berlin 4-gegen-3-Überzahl und kann da den Ausgleich erzielen. Stattdessen schießt Ingolstadt das 2:4 und dann ist sicher auch der Kampfgeist der Eisbären – sofern er überhaupt da war – gebrochen. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass der ERCI hier heute einfach cleverer und abgezockter aufgetreten ist und die Fehler der Eisbären eiskalt ausnutzte.

Stimmen zum Spiel:

Mark Bell (Stürmer Eisbären Berlin/Tor beim Comeback nach einjähriger Verletzungspause):

Der Unterschied am Ende ist der, dass wir zu viele Strafen kassiert haben. Das sind die Sachen, die uns aus dem Momentum bringen und die uns nicht helfen. Wir hatten sehr, sehr viel Glück, dass es nach 20 Minuten 1:1 stand. Im zweiten Drittel, als wir 2:1 führten, kamen wieder Strafen über Strafen. Das sind die Sachen, die uns um Punkte bringen. Wir müssen lernen, weniger Strafen zu kassieren. 

Florian Busch (Stürmer Eisbären Berlin/zwei Vorlagen gegen Ingolstadt):

Wir haben zu viele kleinliche Strafzeiten kassiert. Das sind so Strafzeiten, die man nicht machen muss. Dann muss man einfach mehr Schlittschuh laufen, dann macht man kein Haken, kein Beinstellen. Von daher hat Mark Bell Recht mit seiner Meinung, dass wir zu viele Strafen kassiert haben. Wir müssen ruhiger spielen. Wenn man sieht, wie die letzten beiden Spiele zu Haue gelaufen sind, da haben wir jetzt immer im letzten Drittel die Tore kassiert, vor allem immer schnell, drei bis vier Stück in fünf Minuten. Da sind wir dann einfach zu gierig, da wollen wir zu viel und das geht dann nach hinten los. 

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