5:3 – Eisbären kämpfen München nieder und erobern die Tabellenführung

logo_WBN_1516Ausgabe #9:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgrbs_negDie Arena am Ostbahnhof bleibt in dieser Saison weiterhin eine Festung. Am Sonntagnachmittag war der EHC Red Bull München zu Gast und wurde mit 5:3 (1:0, 2:0, 2:3) nach Hause geschickt. Damit haben die Eisbären ihre bisherigen fünf Heimspiele allesamt gewonnen. Aber heute musste man am Ende noch ordentlich um den Sieg und die drei Punkte zittern. Aber am Ende konnte man sich über weitere drei Punkte freuen. Das Sechs-Punkte-Wochenende war somit perfekt. Und noch viel besser: Die Eisbären haben die Tabellenführung erobert. 12.107 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sahen eine sehr spannende und nervenaufreibende DEL-Partie. 

Wie bereits am Freitag gegen Augsburg fehlten auch heute wieder Kevin Nastiuk, Mark Bell, Florian Busch, Jonas Schlenker und Kai Wissmann. Petri Vehanen stand erneut im Tor.

T.J. Mulock lauert auf das Zuspiel vor dem Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

T.J. Mulock (links) lauert auf das Zuspiel vor dem Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Im ersten Drittel waren beide Mannschaften darauf bedacht, hinten sicher zu stehen. Die Defensivreihen beider Teams waren gut sortiert und machten es dem anderen Team schwer, zu Chancen zu kommen. In einem an sich ausgeglichenen Auftaktdrittel waren es die Eisbären, die sich trotzdem ein kleines Chancenplus erarbeiten konnten. Und dieses konnten die Hausherren am Ende auch in die Führung ummünzen. In der siebten Spielminute war eine Strafzeit gegen München angezeigt, die Eisbären waren aber noch in Scheibenbesitz. Und am Ende kam Julian Talbot an den Puck und beförderte ihn an Danny Aus den Birken vorbei ins Tor – 1:0.
Fortan München noch einmal mit zwei Überzahlspielen und somit der Chance zum Ausgleich. München fand zwar in die Powerplay-Formation, aber das Penaltykilling der Eisbären funktionierte hervorragend und so ließen sie keinen Gegentreffer zu. Beim Spielstand von 1:0 blieb es letztendlich bis zur Schlusssirene der ersten 20 Minuten.

Das zweite Drittel begannen die Gäste aus München sehr druckvoll. Sie nahmen Petri Vehanen sofort unter Beschuss, doch der Finne hielt seinen Kasten sauber. Die Eisbären kassierten dann auch noch in der ersten Minute eine Strafzeit und mussten somit erneut in Unterzahl ran. Aber erneut die Berliner mit einem sehr starken Penaltykilling, München fand einfach kein Mittel dagegen und so konnten sie auch dieses Powerplay nicht nutzen.
In der 25. Spielminute dann wieder die Eisbären mit einer guten Chance und prompt dem nächsten Tor. Spencer Machacek hatte abgezogen und Danny Aus den Birken keine Chance gelassen – 2:0.
Doch dieser Treffer schien München nicht geschockt zu haben. Ganz im Gegenteil. Die Gäste wurden nun minütlich stärker und setzten die Eisbären gehörig unter Druck. Immer wieder kamen die Münchner zum Abschluss, doch entweder warf sich ein Eisbären-Spieler in den Schuss, oder aber Petri Vehanen war zur Stelle. Der Finne bewies mehrfach seine absolute Spitzenklasse im Mitteldrittel. Vehanen brachte die Spieler der Gäste reihenweise zur Verzweiflung.
Die Eisbären zeigten sich in den zweiten 20 Minuten eiskalt vor dem Tor. Zweieinhalb Minuten vor der zweiten Drittelpause die Eisbären in Überzahl. Und kurz vor Ablauf dieses Überzahlspiels konnten die Eisbären den dritten Treffer nachlegen. Die Eisbären mit einer klasse Kombination über DuPont, Tallackson, Olver und Gervais. Letzterer bekam den Puck in den Lauf gespielt und hämmerte den Puck ins Gehäuse der Gäste. Danny Aus den Birken war da ohne Chance gewesen – 3:0 (38.).
So kann es im Eishockey gehen. Die eine Mannschaft baut gehörig Druck auf und erspielt sich gute Torchancen, die andere Mannschaft hält mit viel Kampf und Leidenschaft dagegen, verteidigt das Tor mit allen möglichen Mitteln und erweist sich vor dem Tor des Gegner als eiskalt.

Wer nun aber dachte, dass das Spiel gelaufen sei und München sich aufgegeben hätte, der sah sich getäuscht. Denn München machte von Beginn an

Petri Vehanen musste heute mehrfach in höchster Not retten, bewies dabei seine Spitzenklasse. Bei den Gegentoren war er dagegen machtlos. Ganz starke Partie des Finnen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Petri Vehanen musste heute mehrfach in höchster Not retten, bewies dabei seine Spitzenklasse. Bei den Gegentoren war er dagegen machtlos. Ganz starke Partie des Finnen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

klar, dass sie hier nicht so einfach aufgeben würden. In der 44. Spielminute die Gäste aus München in Überzahl, Ex-Eisbär Mads Christensen spielte den anderen Ex-Eisbär Richie Regehr an und der zog ab – 3:1.
München machte nun immer mehr Druck, nahm das Eisbären-Tor unter Dauerbeschuss. Petri Vehanen sah ein Schuss nach dem anderen auf sich zukommen und musste immer wieder in höchster Not retten. Aber bei der nächsten Unterzahl klingelte es zum zweiten Mal in seinem Tor. Michael Wolf hatte abgezogen, Vehanen konnte nur prallen lassen und da stand Toni Söderholm goldrichtig und musste nur noch abstauben – 3:2 (49.).
Nun war es wieder eine sehr enge und offene Partie. Und München war nun obenauf und wollte auch noch den Ausgleich erzielen. Der Druck wurde immer größer und größer, die Eisbären mussten daher die nächste Strafzeit nehmen. Und München mit einem richtig starken Powerplay, sie drängten die Eisbären ins eigene Drittel, brachten sie gehörig ins Wanken, aber die Berliner fielen nicht. München gelang nicht der Ausgleich, welcher inzwischen natürlich hochverdient gewesen wäre.
Und praktisch genau im richtigen Moment sorgten die Eisbären für den großen Schock-Moment bei den Gästen. Die Eisbären mal wieder im Angriff, Darin Olver mit einem No-Look-Pass auf Micki DuPont, welcher den Puck direkt nahm und ihn ins Tor hämmerte – 4:2 (55.).
Doch München gab immer noch nicht auf, sie berannten das Tor von Petri Vehanen weiterhin. Satte 25 Schüsse hatte München im Schlussdrittel auf das Tor des Finnen abgegeben. Drei davon fanden den Weg ins Tor. Denn gut eineinhalb Minuten vor Ende der Partie konnte München erneut verkürzen. Joachim Ramoser hatte abgezogen, Vehanen ließ erneut nur prallen und Maximilian Kastner stand perfekt da, um den Puck im Tor zu versenken – 4:3 (59.).

Ein Blick auf die Eisbären-Bank. Die Mannschaft zeigte heute ein Spiel mit viel Kampf und Leidenschaft. Vor allem in der Defensive kämpften sie geschlossen für den Sieg. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Ein Blick auf die Eisbären-Bank. Die Mannschaft zeigte heute ein Spiel mit viel Kampf und Leidenschaft. Vor allem in der Defensive kämpften sie geschlossen für den Sieg. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

München riskierte nun alles, nahm auch noch seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und die Gäste bauten noch einmal gehörigen Druck auf, die Eisbären wankten erneut, fielen aber auch jetzt nicht. Fünf Sekunden vor Spielende gab es noch einmal ein Bully vor Petri Vehanen. Darin Olver gewann dieses Bully, Barry Tallackson schnappte sich die Scheibe und machte sich auf den Weg Richtung leeres Münchner Tor, um den Puck genau dort unterzubringen. Und das auch noch rechtzeitig, denn die Uhr in der Mercedes-Benz-Arena zeigte noch eine Sekunde an – 5:3 (60.). Der perfekte Schlusspunkt unter einer sehr spannenden und am Ende hochdramatischen Partie.

Was für ein Spiel. Im ersten Drittel ein von der Taktik geprägtes Spiel mit wenig Chancen und dennoch der 1:0-Führung für unsere Jungs. Im zweiten Drittel München dann mit besten Einschussmöglichkeiten, aber Petri Vehanen war glänzend aufgelegt. Die Eisbären dagegen eiskalt vor dem Tor und der 3:0-Pausenführung. Und im Schlussdrittel München dann mit einer unglaublichen Energieleistung, sie setzten die Berliner stark unter Druck, brachten sie mehrmals ins Wanken, zu Fall haben sie unsere Jungs aber nicht gebracht. Weil die Eisbären mit viel Kampf und Leidenschaft dagegen gehalten haben und zudem einen überragenden Petri Vehanen im Tor hatten. Die Eisbären hatten München am Ende förmlich nieder gekämpft. Aber wenn Vehanen nicht so glänzend pariert hätte, hätte die Partie durchaus auch anders ausgehen können.

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