Aller guten Dinge sind Drei: Vorschau auf die Pre-Play-Off-Serie Nürnberg vs. Berlin

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Das lange Warten hat endlich ein Ende. Die Hauptrunde der DEL-Saison 2014/2015 ist seit Sonntagnachmittag beendet. Und die Eisbären Berlin haben ihr erstes Saisonziel verpasst. Man wollte sich nach 52 Spieltagen direkt für das Play-Off-Viertelfinale qualifiziert haben. Dieses Vorhaben ist kläglich gescheitert. Und genau deswegen müssen die Eisbären ab morgen (19:30 Uhr/Servus TV live) in den Pre-Play-Offs um einen der letzten beiden Viertelfinal-Plätze kämpfen. Und dort bekommen es die Berliner mit den Thomas Sabo Ice Tigers zu tun. Und für beide Mannschaften gilt das Motto: „Aller guten Dinge sind Drei“.

Denn für beide Mannschaften ist es bereits die dritte Teilnahme an den Pre-Play-Offs. Und bisher sind beide Mannschaften nie weiter gekommen. Nürnberg verlor bei seiner ersten Teilnahme in der Saison 2010/2011 in zwei Spielen gegen die Adler Mannheim. In der Saison 2012/2013 unterlagen die Franken den Grizzly Adams Wolfsburg in drei Spielen.
Die Eisbären Berlin verloren in der Saison 2006/2007 in drei Spielen gegen die Frankfurt Lions. Und das letzte Mal ist noch gar nicht so lange her. In der letzten Saison verloren unsere Jungs in drei Spielen gegen den späteren Meister ERC Ingolstadt.
In dieser Saison wird also eine Mannschaft diese Serie beenden können und wird erstmals über den Umweg Pre-Play-Offs das Viertelfinale erreichen. Wer das sein wird, erfahren wir spätestens am Sonntag.

Das Duell zwischen den Thomas Sabo Ice Tigers und den Eisbären Berlin findet erstmals in den Play-Offs statt. In der DEL-Hauptrunde gewannen die Hauptstädter drei der vier Spiele gegen Nürnberg. Auf eigenem Eis gewannen die Eisbären mit 3:0 und 3:2 n.P. In Nürnberg setzten sich die Berliner mit 3:1 durch. Nürnberg gewann mit dem selben Ergebnis in der eigenen Arena. Die Eisbären wissen also, wie man in Nürnberg gewinnt. Was wichtig ist, brauchen die Berliner doch einen Auswärtssieg, um das Viertelfinale erreichen zu können.

Beide Mannschaften verfügen über jeweils zwei starke Torhüter. Nürnberg hat das Duo Jochen Reimer/Andreas Jenike im Kader. Beide könnten in den Pre-Play-Offs zum Einsatz kommen. Reimer absolvierte 19 Spiele, hat einen Gegentorschnitt von 2,51, wehrte rund 93 Prozent aller Schüsse ab und feierte während der Hauptrunde einen Shutout. Jenike absolvierte 36 Spiele, hat einen Gegentorschnitt von 2,66, wehrte rund 92 Prozent aller Schüsse ab und feierte ebenfalls einen Shutout.
Die Eisbären haben das Duo Petri Vehanen/Mathias Niederberger. Die klare Nummer Eins im Berliner Tor ist der finnische Goalie. Vehanen absolvierte 41 Spiele, hat einen Gegentorschnitt von 2,51, wehrte rund 92 Prozent aller Schüsse ab und feierte vier Shutouts. Back-up Niederberger kam auf elf Spiele, hat einen Gegentorschnitt von 2,64, wehrte rund 91 Prozent aller Schüsse ab und feierte einen Shutout.
Fazit: Auf der Goalie-Position sehe ich keine größeren Vorteile für eine Mannschaft. Da wird die Tagesform entscheiden.

Kommen wir zur Defensive. Mit 145 Gegentoren stellte Nürnberg die fünftbeste Abwehr in der Hauptrunde. Die Eisbären waren sogar noch einen Tick besser, kassierten nur 143 Gegentore (viertbeste Abwehr). Doch bei den Einzelspielern sind die Ice Tigers deutlich besser aufgestellt. Fredrik Eriksson kam in der Hauptrunde auf 35 Scorerpunkte (6 Tore/29 Vorlagen). Aktuell ist der Verteidiger aber noch für mindestens eine Woche verletzt. Was ein kleiner Vorteil für die Eisbären ist. Doch Nürnberg hat mit Kyle Klubertanz (11/19) und Derek Joslin (3/18) zwei weitere gefährliche Verteidiger im Kader.
Bei den Eisbären ragt eigentlich nur Frank Hördler heraus. Der deutsche Nationalspieler erzielte 12 Tore und bereitete 25 weitere Treffer vor. Mit deutlichen Abstand folgen Casey Borer (5/9) und Jimmy Sharrow (4/10).
Fazit: Nürnberg verfügt über mehr Erfahrung in der Defensive. Die Eisbären hängen zu sehr von den Leistungen von Frank Hördler ab. Daher sehe ich Nürnberg in der Defensive klar im Vorteil.

Weiter geht es mit der Offensive, Auch da lagen beide Mannschaften in der Hauptrunde nah beieinander. Nürnberg stellte mit 170 Toren den viertbesten Sturm, Berlin hatte mit 162 Toren den sechstbesten Sturm. Aber Nürnberg verfügt über eine absolute Paradereihe. Steven Reinprecht (21 Tore/46 Vorlagen), Patrick Reimer (29/33) und Yasin Ehliz (11/34) spielten eine überragende Hauptrunde. Allerdings hatte diese Reihe in den vier Duelle gegen die Eisbären arge Probleme, erzielte zusammen nur drei Tore. Die Eisbären hatten diese Top-Reihe der Franken also gut im Griff.
Bei den Eisbären wusste vor allem Neuzugang Petr Pohl mit 45 Scorerpunkten (21/24) zu überzeugen. Aber auch Kapitän André Rankel (20/18), Darin Olver (10/26) und T.J. Mulock (7/29) zeigten gute Leistungen.
Fazit: Beide Mannschaften verfügen über Spieler, die wissen, wo das Tor steht und die Spiele durchaus im Alleingang entscheiden können. Hier sehe ich beide Mannschaften auf Augenhöhe.

Die Special-Teams könnten ein entscheidender Faktor sein. Und auch da sind beide Mannschaften ungefähr gleich gut. Nürnberg hatte in der Hauptrunde das drittbeste Powerplay (Erfolgsquote: 22 Prozent), Berlin hatte das fünftbeste Powerplay (20,9 Prozent). In Unterzahl waren die Eisbären etwas besser (82,6 Prozent zu 81,9 Prozent). Berlin erzielte vier Unterzahltore, Nürnberg nur eins.
Fazit: Auch hier sehe ich keine Mannschaft mit einem großen Vorteil. Auch hier wird die Tagesform am Ende entscheiden.

Geht man nach der aktuellen Form, geht Nürnberg als klarer Favorit in dieses Duell. Seit dem Jahreswechsel gewannen die Ice Tigers zwölf von 17 Spielen. Die Eisbären verloren hingegen seit Ende Januar acht der letzten elf Spiele. Und auswärts lief es in dieser Saison überhaupt nicht gut für Berlin, da verlor man satte 17 Spiele. Und in diesem Jahr feierte man sogar erst ein Sieg bei zehn Auswärtsspielen. Eine Statistik, die Nürnberg Hoffnung und Berlin Angst machen dürfte. 

Kommen wir zu den Ausfällen der beiden Mannschaften. Nürnberg muss auf Verteidiger Fredrik Eriksson und Stürmer Evan Kaufmann verzichten. Die Eisbären müssen auf Verteidiger Constantin Braun sowie auf die Stürmer Mark Bell und Florian Busch verzichten. 

Uwe Krupp sagte heute folgendes im Hinblick auf die morgen beginnende Pre-Play-Off-Serie gegen Nürnberg (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin):

Die Spiele gegen Nürnberg aus der Hauptrunde zählen jetzt nichts mehr. Beide Mannschaften kennen sich sehr gut, werden sich sehr genau aufeinander einstellen und daraus ihre Rückschlüsse ziehen. Jede Reihe muss gegeneinander spielen können. Wenn man auswärts startet, kann man diesbezüglich nicht so viel taktieren.

Fazit: Aufgrund der aktuellen Form, der Auswärtsschwäche der Eisbären und der aus meiner Sicht besser besetzten Defensive der Nürnberger, sehe ich die Thomas Sabo Ice Tigers im Vorteil. Die Franken werden diese Pre-Play-Off-Serie in drei Spielen für sich entscheiden. 

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das erste Pre-Play-Off-Spiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers am 04.03.2015:

Tor:

Petri Vehanen, Mathias Niederberger

Abwehr:

Jimmy Sharrow, Henry Haase, Alex Trivellato, Frank Hördler, Jonas Müller, Kai Wissmann, Jens Baxmann, Casey Borer

Angriff:

Laurin Braun, TJ Mulock, Antti Miettinen, Barry Tallackson, André Rankel, Petr Pohl, Darin Olver, Julian Talbot, Sven Ziegler, Matt Foy, Marcel Noebels

Es fehlen:

Constantin Braun (Sprunggelenk), Mark Bell, Florian Busch (beide Gehirnerschütterung)

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