3:2 n.P. gegen Nürnberg: Wichtiger Sieg, aber die Eisbären schenken einen Punkt leichtfertig her

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Die Eisbären Berlin haben das Sechs-Punkte-Spiel gegen die Thomas Sabo Ice Tigers gewonnen. In der ausverkauften Arena am Ostbahnhof setzten sich die Hauptstädter am Sonntagnachmittag mit 3:2 n.P. (0:0, 1:0, 1:2/ 0:0, 1:0) gegen die Franken durch und feierten somit einen wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Play-Off-Plätze. Doch der Nachmittag hätte eigentlich noch schöner sein können, wenn die Eisbären drei Punkte eingefahren hätten. Und dass es keine drei Punkte geworden sind, daran sind die Jungs selber schuld. Bis dreieinhalb Minuten vor dem Ende führte man 2:0 und hätte das eigentlich auch locker über die Zeit bringen können, doch durch leichtsinnige Fehler in der Defensive brachte man Nürnberg wieder zurück ins Spiel und sich so um die bereits sicher geglaubten drei Punkte. Und der eine Punkt kann am Ende der Hauptrunde noch fehlen.

Eisbären-Trainer Uwe Krupp musste heute auf drei Spieler verzichten. Wie bereits am Freitag fehlten auch heute wieder Constantin Braun und Mark Bell. Zudem fiel auch noch Casey Borer aus, welcher sich nach einem Check am Freitag eine Verletzung am Oberkörper zugezogen hatte. Im Tor stand wieder Petri Vehanen.

Nürnbergs Torhüter Andreas Jenike bewahrte seine Mannschaft im ersten Drittel mehrfach vor dem Rückstand. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Nürnbergs Torhüter Andreas Jenike bewahrte seine Mannschaft im ersten Drittel mehrfach vor dem Rückstand. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die große Frage heute war diese gewesen, ob die Eisbären erneut so ein katastrophales erstes Drittel spielen würden wie am Freitag gegen Augsburg. Die Antwort: Sie taten es nicht. Ganz im Gegenteil. Beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab, doch dann übernahmen die Eisbären mehr denn je das Kommando. Aus einer sicheren Defensive heraus starteten die Eisbären ihre Angriffe und erspielten sich dabei gute Torchancen. Immer wieder konnten sich die Berliner im Nürnberger Drittel festsetzen. Die Franken konnten sich bei ihrem Goalie Andreas Jenike bedanken, dass sie ohne Gegentor das erste Drittel beendeten. Nürnberg selbst kam erst gegen Ende des ersten Drittels zu guten Torchancen, doch auch Petri Vehanen ließ keinen Treffer zu und somit endeten die ersten 20 Minuten torlos.

 

Ins Mitteldrittel erwischten die Hausherren einen guten Start. Sofort suchten die Eisbären wieder den Weg in die

Ex-Eisbär Alex Oblinger begräbt Eisbären-Goalie Petri Vehanen unter sich. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Ex-Eisbär Alex Oblinger begräbt Eisbären-Goalie Petri Vehanen unter sich. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Offensive, wo sie zu guten Chancen kam. Und nach exakt 24 Spielminuten belohnten sich die Berliner endlich für ihren hohen Aufwand in dieser Partie. Nürnberg im Spielaufbau, doch Florian Busch schnappte sich den Puck und fuhr ins Angriffsdrittel hinein, wo er den Puck dann quer rüber legte zu Antti Miettinen, welcher den Puck letztendlich ins linke obere Ecke schlenzte – 1:0 (24.).
Fortan die Eisbären weiterhin am Drücker, Nürnberg konnte sich kaum befreien, doch ein weiterer Treffer sollte den Eisbären nicht gelingen. Dabei waren die Chancen sehr gut gewesen, nur hatte man entweder Pech im Abschluss oder aber Andreas Jenike im Nürnberger Tor war mal wieder zur Stelle.
Nürnberg fing Mitte des zweiten Drittels dann aber an, sich auch zu wehren und fuhr selber einige viel versprechende Angriffe. Aber auch den Franken fehlte entweder das nötige Glück im Abschluss oder aber sie fanden in Petri Vehanen ihren Meister. Mit einer knappen aber durchaus verdienten 1:0-Führung der Eisbären Berlin ging es in die zweite Drittelpause.

Nürnbergs Goalie Andreas Jenike verhindert erneut ein Gegentor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Nürnbergs Goalie Andreas Jenike verhindert erneut ein Gegentor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Im letzten Drittel entwickelte sich dann eine Partie, welche hin und her ging. Beide Mannschaften suchten nun immer wieder den Weg in die Offensive. Die Eisbären, um nachzulegen und Nürnberg, um den Ausgleich zu erzielen. Es waren die Eisbären, deren Vorhaben zuerst klappte. Es lief die 51. Spielminute, Frank Hördler hatte in Überzahl von der blauen Linie abgezogen, Andreas Jenike konnte die Scheibe nicht festhalten, die Scheibe lag frei hinter dem Nürberger Goalie, was Marcel Noebels und T.J. Mulock auch sahen. Beide stürmten zur Scheibe hin, Mulock war es letztendlich gewesen, der den Puck im Tor versenken konnte – 2:0 (51.). Ein enorm wichtiger Treffer in einem wichtigen Spiel und in einer ganz wichtigen Phase.
Danach verflachte die Partie etwas, die Eisbären machten nun nicht mehr so viel nach vorne und bei den Franken war man sich nicht sicher, ob da jetzt noch was kommen würde oder aber ob sie sich bereits geschlagen gaben. Die Zeit lief runter und eigentlich sah vieles bereits nach einem Drei-Punkte-Sieg der Eisbären aus. Doch am Ende sollte es ganz anders kommen.
Nürnberg in Überzahl, Fredrik Eriksson mit dem Zuspiel auf Patrick Reimer, welcher überhaupt nicht angegriffen wurde und sich noch in aller Ruhe die Ecke aussuchen konnte. Von der blauen Linie zog Reimer ab und überwand Petri Vehanen im Eisbären-Tor – 2:1 (57.).
Nürnberg war plötzlich zurück in dieser Partie und auf einmal wackelten die Eisbären. Die Zuordnung in der Eisbären-Defensive stimmte nun überhaupt nicht mehr, Nürnberg erkämpfte sich die Scheibe hinter dem Berliner Tor durch Yasin Ehliz, welcher den Puck in den Slot passte, wo Steven Reinprecht angestürmt kam und die Scheibe direkt ins Tor hämmerte – 2:2 (58.).
Zwischen beiden Toren lagen gerade einmal 57 Sekunden. Nürnberg war unerwartet zurück in der Partie und das hatten sich die Eisbären selbst zuzuschreiben, weil sie es nicht schafften, das 2:0 sicher über die Zeit zu bringen. Da muss man sich besser auf die Defensive konzentrieren und die Scheiben zur Not auch mal auf Kosten eines Icings raus schießen. Doch all das taten die Eisbären nicht und so konnten sie sich am Ende auch nicht beschweren, dass Nürnberg hier zum Ausgleich kam und den Eisbären die bereits sicher geglaubten drei Punkte weg nahmen. Beim Stand von 2:2 ging es dann in die Verlängerung.

Und in dieser waren die Franken die klar spielbestimmende Mannschaft. Die Nürnberger hatten nun neues Selbstvertrauen getankt, während die Eisbären überhaupt nicht mehr zurück in die Partie fanden. Patrick Reimer sorgte immer wieder für Gefahr vor dem Tor von Petri Vehanen, doch am Ende sollte auch die Verlängerung für keine Entscheidung sorgen. Es ging also weiter mit Penaltyschießen.

Dort begannen die Eisbären mit Petr Pohl und der spielte die Scheibe vor dem Tor gefühlte hundertmal hin und her, so dass Andreas Jenike am Ende keine Mühe hatte, dessen Schuss zu parieren. Auf der anderen Seite war Ex-Eisbär Corey Locke der erste Schütze gewesen und der tunnelte Vehanen und brachte Nürnberg so in Führung. Kapitän André Rankel sorgte dann als zweiter Schütze mit einem satten Schuss in den rechten Winkel für den 1:1-Ausgleich. Patrick Reimer hätte Nürnberg dann beinahe wieder in Führung gebracht, doch sein Schuss ging nur an die Latte- Glück für die Eisbären. Matt Foy lief als dritter Schütze der Eisbären an, tanzte Andreas Jenike klasse aus und traf zum 2:1 im Penaltyschießen. Fredrik Eriksson musste nun für Nürnberg treffen, doch er scheiterte an Petri Vehanen im Eisbären-Tor. Somit sicherten sich die Eisbären den Zusatzpunkt, doch über den konnte ich mich persönlich nicht freuen. Zu sehr enttäuscht war ich noch von der Schlussphase des dritten Drittels, als die Eisbären die drei Punkte leichtfertig verspielt hatten.

Womit wir auch schon beim Fazit des Spiels sind. Die Eisbären haben das Sechs-Punkte-Spiel für sich entschieden. Sie haben eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Freitag gegen Augsburg gezeigt, In der Defensive standen die Berliner sehr gut und ließen nur wenige hochkarätige Chancen der Nürnberger zu. Nach vorne erspielte man sich richtig gute Torchancen, hatte dann aber im Abschluss nicht das nötige Glück oder aber man scheiterte an Andreas Jenike im Nürnberger Tor. Die Eisbären machten eigentlich alles richtig, bis dreieinhalb Minuten vor Schluss. Da schlich sich der Schlendrian in der Defensive ein und man ließ Nürnberg durch eigene Fehler innerhalb von nur 57 Sekunden zurück ins Spiel kommen. Das darf in so einem Spiel überhaupt nicht passieren. Zum Glück hat man am Ende das Spiel noch gewonnen, doch wirklich glücklich darüber dürfte keiner sein.

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