2:3 gegen Red Bull München: Eisbären mit Null-Punkte-Wochenende

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Die Eisbären Berlin haben sich mit einem Null-Punkte-Wochenende in die Länderspielpause verabschiedet. Vor 11.160 Zuschauern verlor der DEL-Rekordmeister mit 2:3 (1:1, 0:2, 1:0) gegen den EHC Red Bull München. Für die Eisbären war es die vierte Pleite in Folge. Von den letzten acht Ligaspielen konnten die Eisbären nur zwei gewinnen. Zum Glück ist für die Eisbären nun erst einmal Pause in der DEL, da kann man an den vielen Baustellen im Team arbeiten.

Chefcoach Jeff Tomlinson konnte heute mit Mark Bell einen Rückkehrer im Team begrüßen. Dennoch war die Verletztenliste sehr lang, gleich sechs Spieler fehlten den Eisbären – Vincent Schlenker, Florian Busch, Matt Foy, André Rankel, Laurin Braun, Constantin Braun. Im Tor stand heute Petri Vehanen, der am Freitag in Straubing noch pausiert hatte. Verteidiger Henry Haase feierte heute ein Jubiläum, er absolvierte sein 100. DEL-Spiel im Trikot der Eisbären. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle. Beenden konnte Haase das Spiel aufgrund von Adduktorenproblemen jedoch nicht.

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Eisbären fanden relativ gut in die Partie und suchten gleich einmal den Weg in die Offensive. Jimmy Sharrow gab nach bereits 51 Sekunden den ersten Warnschuss ab, den Münchens Goalie Niklas Treutle jedoch problemlos halten konnte. Aber auch München fand gut in die Partie und versuchte, die Eisbären unter Druck zu setzen. Die ersten Torschuss-Versuche konnten die Eisbären aber noch abwehren, nach neun Minuten waren die Hausherren dann aber doch geschlagen. Florian Kettemer brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, passte den Puck dann rüber zu Yannic Seidenberg, welcher im Slot lauerte. Und der netzte per Rückhand zur Münchner Führung ein – 0:1 (9.).
Die Eisbären keinesfalls geschockt, suchten sofort wieder den Weg Richtung Gäste-Tor. Und die Eisbären sollten sich für ihr Engagement belohnen. Mark Bell hatte abgezogen, Niklas Treutle ließ nur prallen und Petr Pohl verwandelte den Nachschuss. Er umkurvte Treutle und schoss den Puck per Rückhand ins Tor – 1:1 (13.).
In den restlichen Minuten des ersten Drittels hatten beide Mannschaften noch einmal gute Chancen, doch ein weiterer Treffer sollte keiner Mannschaft gelingen. Somit ging es beim Stand von 1:1 in die Kabinen.

Die Eisbären begannen das Mitteldrittel in Überzahl, da Ex-Eisbär Alex Barta auf der Strafbank saß. Doch die

Michael Wolf erzielt soeben das 2:1 für München. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Michael Wolf erzielt soeben das 2:1 für München. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Eisbären spielten das zu kompliziert und ließen diese Chance daher ungenutzt. Als München wieder vollzählig war, waren sie sofort wieder drin im Spiel und konnten erneut in Führung gehen. Ex-Eisbär Richie Regehr mit dem genialen Zuspiel für Michael Wolf, welche völlig ungedeckt im Slot stand. Der Ex-Iserlohner nahm die Scheibe an, ließ Petri Vehanen im Eisbären-Tor alt aussehen und netzte anschließend eiskalt ein – 1:2 (25.).
Die Eisbären danach zwar durchaus bemüht, in der Offensive Akzente zu setzen, doch es wirkte einfach wieder zu kompliziert. Zu selten zog man einfach mal ab, stattdessen passte man den Puck lieber immer wieder hin und her.
München war in seinen Offensiv-Aktionen wesentlich zielstrebiger und kam auch schnell zum Abschluss. Und was passiert, wenn man einfach mal von der blauen Linie abzieht, zeigte sich in der 31. Spielminute. Benedikt Brückner zog von der blauen Linie einfach mal, sein Handgelenkschuss schlug hinter Petri Vehanen ein – 1:3.
Die Eisbären antworteten darauf mit wütenden Angriffen, doch T.J. Mulock, Antti Miettinen, Casey Borer und Darin Olver scheiterten allesamt an Niklas Treutle.
In der 37. Spielminute beinahe der vierte Treffer für München, doch Seidenberg sein Schuss ging nur ans Lattenkreuz. Die beiden Hauptschiedsrichter Stephan Bauer und Marian Rohatsch bemühten zwar den Videobeweis, stellten da aber fest, dass der Puck nur an die Latte ging.
Beim Stand von 1:3 aus Eisbären-Sicht ging es dann in die zweite Drittelpause.

Marcel Noebels versucht, Niklas Treutle die Sicht zu nehmen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Marcel Noebels versucht, Niklas Treutle die Sicht zu nehmen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Eisbären mussten in den letzten 20 Minuten also etwas tun, um das Spiel hier noch zu drehen. Doch von den Eisbären kam so gut wie gar nichts. Man merkte den Berlinern zwar an, dass sie sich etwas vorgenommen hatten, aber vor dem Tor wirkte es einfach wieder zu kompliziert, ja fast schon verkrampft. Man schob sich die Scheibe hin und her ohne mal den Abschluss zu suchen. Schön anzusehen war das jedenfalls nicht. Man hatte zwar mehr Puckbesitz als München, nur daraus gemacht hatten die Eisbären so gut wie gar nichts. Man konnte sich kaum eine gefährliche Chance erspielen.
München tat nicht mehr als nötig im Schlussdrittel, versuchte aus einer sicheren Defensive heraus zu kontern.
3:04 Minuten vor dem Ende nahm Chefcoach Jeff Tomlinson dann Torhüter Petri Vehanen zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und diese Maßnahme wirkte erst einmal. In Überzahl zog Antti Miettinen einfach mal von der blauen Linie ab. Und siehe da, der Puck flog ins Tor – 2:3 (57.). Was so ein Schuss nicht alles bewirken kann…
Die Eisbären nun nochmal mit der Schluss-Offensive. Sie bauten noch einmal ordentlich Druck auf das Tor der Gäste auf, aber es wirkte doch eher kopflos. Man wollte hier mit aller Macht irgendwie noch den Ausgleich erzwingen, doch das gelang nicht. München brachte die knappe 3:2-Führung über die Zeit.

Eine weitere Niederlage für die Eisbären Berlin. Und mal wieder zeigte man sich in der Offensive harmlos. Ja, ein wenig Verbesserung im Vergleich zum Straubing-Spiel konnte man sehen, doch dies war minimal. Das Schlussdrittel war eine einzige Enttäuschung. Die Mannschaft wusste nichts mit dem Puckbesitz anzufangen, passte sich die Scheibe lieber hin und her anstatt einfach mal abzuziehen. Dass man damit auch Erfolg haben kann, zeigte der Schuss von Miettinen drei Minuten vor dem Ende. Doch mehr als den Anschlusstreffer hätten die Eisbären auch nicht verdient gehabt. München nahm die drei Punkte definitiv verdient mit. Sie kamen schnell durch die neutrale Zone und zum Abschluss. Die Gäste wirkten in ihren Aktionen einfach zielstrebiger.

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