Eisbären als Aufbaugegner – 3:5-Niederlage beim Tabellenletzten Straubing

125px-Straubing_tigers_logo125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie Eisbären Berlin haben sich mal wieder als Aufbaugegner erwiesen. Der Hauptstadtclub verlor am Freitagabend beim Tabellenletzten Straubing Tigers mit 3:5 (0:1, 1:2, 2:2) und kassierte damit die fünfte Niederlage in den letzten sieben Spielen. Straubing hingegen beendete seine zehn Spiele andauernde Niederlagenserie.

Chefcoach Jeff Tomlinson musste gleich auf sechs Spieler verzichten. Vincent Schlenker, Matt Foy, Florian Busch, Mark Bell sowie Laurin und Constantin Braun standen nicht zur Verfügung. Im Tor stand Youngster Mathias Niederberger.

Die Eisbären kamen gut in die Partie und setzten die Niederbayern sofort unter Druck. Die Berliner kamen schnell durch die neutrale Zone durch und kamen vor dem Tor immer wieder zum Abschluss. Straubing hingegen tat sich lange schwer, fand kaum ins Spiel, hatte Probleme mit dem guten Berliner Forechecking.
Die erste richtig gute Chance für die Hausherren hatte Jared Gomes in der 12. Spielminute, als er mit seinem Schuss jedoch an Mathias Niederberger im Berliner Tor scheiterte. Drei Minuten vor der ersten Drittelpause war dann Blaine Down alleine auf dem Weg Richtung Eisbären-Tor, konnte nur noch unfair gestoppt werden und bekam daher einen Penalty von den beiden Hauptschiedsrichtern Gordon Schukies und Florian Zehetleitner zugesprochen. Down scheiterte jedoch an Mathias Niederberger.
Die Hausherren hatten nun aber eine sehr gute Drangphase, in der ihnen letztendlich auch das Führungstor gelang. Klasse Doppelpass zwischen Sandro Schönberger und René Kramer, welcher letztendlich Mathias Niederberger überwinden konnte – 1:0 (19.). Dieser Spielstand war zugleich der Pausenstand in Straubing nach 20 Minuten.

Das Mitteldrittel begann aus Sicht der Eisbären sehr gut. Drei Minuten waren gespielt, als T.J. Mulock mit dem Puck ins Drittel der Straubinger fuhr, den Puck quer spielte zu André Rankel, welcher Tigers-Goalie Jason Bacashihua ausspielte und einnetzen konnte – 1:1 (23.).
Nur 27 Sekunden nach dem Ausgleichstreffer kassierte Jimmy Sharrow eine Zwei-Minuten-Strafe wegen unkorrekten Körperangriffes. 33 Sekunden später musste auch noch Jens Baxmann für zwei Minuten wegen Beinstellens auf die Strafbank. Straubing nun also mit zwei Mann mehr auf dem Eis und da machten die Niederbayern ordentlich Druck. Fast mit Ansage fiel dann auch der erneute Führungstreffer der Tigers. Laurent Meunier spielte den Puck zu Dylan Yeo an die blaune Linie, welcher von da einfach mal abzog und traf – 2:1 (26.). Sieben Sekunden vor Ablauf der Sharrow-Strafe.
Zwei Minuten später kam dann Marcel Noebels nach einem Bullygewinn im Straubinger Drittel völlig frei zum Schuss, doch Jason Bacashihua war zur Stelle. Praktisch im Gegenzug Blaine Down mit einer klasse Einzelaktion und einem satten Handgelenkschuss zum 3:1 (29.).
Die Hausherren wirkten deutlich offensiver und giftiger als noch im ersten Drittel. Straubing mit viel Zug zum Tor und guten Chancen. Die Eisbären hingegen ohne zwingende Torchancen in der Offensive, fanden irgendwie nicht zu ihrem Spiel und leisteten sich zu viele Fehler. Auch heute wieder zu viele Einzelaktionen der Spieler. Erst in den letzten fünf Minuten des Mitteldrittels die Eisbären durchaus bemüht, jedoch ohne zwingende Torchance.
Eine Minute vor dem Ende des zweiten Drittels hätte Tigers-Neuzugang Nicolas Deschamps beinahe das 4:1 erzielt. Mathias Niederberger hatte sich beim rausfahren verschätzt, Deschamps hatte auf das leere Tor gezielt, dabei allerdings nur den Pfosten getroffen. Glück für die Eisbären, die mit einem 1:3-Rückstand in die zweite Drittelpause gehen mussten.

Im letzten Drittel sah man den Eisbären zwar die Bemühung an, jedoch konnten sich die Hauptstädter nicht wirklich zwingende Torchancen erspielen. Das war einfach zu wenig, was von den Eisbären kam. Straubing war hingegen nur darauf bedacht, hinten sicher zu stehen und vorne gelegentlich noch mal gefährlich zu werden. Was auch klappte. In der 47. Spielminute ein Puckverlust der Eisbären hinter dem Tor, Nicolas Deschamps lauerte vor dem Tor und nutzte diesen Fehler eiskalt aus – 4:1.
Danach passierte nicht mehr viel, bis zur letzten Spielminute. Da sollten dann noch einmal drei Treffer fallen. Zunächst war es Sascha Treille, der in Überzahl auf 5:1 erhöhen konnte (59.). Nur 28 Sekunden später war es Frank Hördler, den von der blauen Linie abgezogen hatte und ins Tor traf – 5:2 (59.). Weitere 47 Sekunden später dann der Schlusspunkt unter dieser Partie. Jimmy Sharrow von rechts außen mit dem Pass vor das Tor, wo Marcel Noebels lauerte und den Puck über die Linie stocherte – 5:3 (60.).

Die Eisbären kommen einfach nicht in Fahrt. Selbst beim kriselnden Tabellenletzten Straubing gelang es der Mannschaft nicht, einen Sieg einzufahren. Viel mehr baute man die Niederbayern auf und verhalf ihnen so zum Ende der Niederlagenserie. Die Eisbären im ersten Drittel zwar durchaus mit guten Aktionen in der Offensive, jedoch waren die Chancen dann doch nicht zwingend genug, um Jason Bacashihua ernsthaft in Gefahr zu bringen. Straubing wurde mit Ende des ersten Drittels stärker und belohnte sich dann auch mit dem Tor. Ab dem zweiten Drittel wirkten die Niederbayern dann wie ausgewechselt und waren die deutlich aktivere Mannschaft. Die Eisbären einfach mit zu vielen Fehlern im Spielaufbau und zu vielen Einzelaktionen. Mal wieder versuchten es die Jungs lieber alleine als mal als Mannschaft zu kämpfen.
Dass man an den Fehlern unter der Woche im Training arbeiten wollte, habe ich heute jedenfalls nicht gesehen. Für mich wirkt die Mannschaft, welche jedoch nicht als solche auftritt, einfach verunsichert. Kaum kassieren sie ein Gegentor, geht alles drunter und drüber, dann findet die Mannschaft nicht mehr ins Spiel zurück und verrennt sich lieber in Einzelaktionen statt zusammen zu kämpfen. Am Sonntag wartet mit München nun ein deutlich schwerer Gegner als es Straubing heute eigentlich sein sollte. Sollte man auch da verlieren, drohen mal wieder unruhige Zeiten in der Hauptstadt.

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