Walker’s Meinung: Dem Sechs-Punkte-Wochenende folgte das Ein-Punkt-Wochenende

logo_WsM_1415125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgVor einer Woche konnten wir an dieser Stelle von einem Sechs-Punkte-Wochenende berichten. Zwar konnten die Eisbären da nicht komplett überzeugen aber sie holten eben die Punkte. Und das ist am Ende immer das Wichtigste. Heute berichten wir von einem Wochenende, an dem die Eisbären lediglich einen Punkt einfahren konnten. Am Freitag setzte es eine deutliche Heimpleite gegen den Deutschen Meister ERC Ingolstadt (2:5). Und gestern Abend verlor man das „Heimspiel“ in Wolfsburg knapp mit 3:4 n.V. Dadurch, dass in dieser Liga anscheinend jeder Jeden schlagen kann, ist man in der Tabelle durch diese beiden Niederlagen noch nicht so richtig abgerutscht. Mit 16 Punkten belegen die Eisbären derzeit Platz Sechs und haben bei einem Spiel weniger nur drei Zähler Rückstand auf den Zweiten München. Von daher ist also noch alles gut.

Barry Tallackson war am Freitag einer der auffälligsten Spieler, gab genau wie Sven Ziegler acht Torschüsse ab. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Barry Tallackson war am Freitag noch einer der auffälligsten Spieler, gab genau wie Sven Ziegler acht Torschüsse ab. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Am Freitagabend hatten die Eisbären Berlin mit dem ERC Ingolstadt einen angeschlagenen Gegner zu Gast in der Arena am Ostbahnhof. Angeschlagen deswegen, weil die Schanzer im Spiel zuvor in Nürnberg mit 1:9 unter die Räder gekommen waren. Man hätte den ERCI also noch tiefer in die Krise stürzen können. Aber man tat es nicht. Man fand von Beginn an überhaupt nicht ins Spiel, kam überhaupt nicht mit der Spielweise der Schanzer zu Recht. Ingolstadt war den Eisbären nahezu in allen Belangen überlegen. Es schien fast so, als ob der ERCI immer einen Schritt schneller war als der EHC. Die Panther entschieden fast alle Zweikämpfe für sich. Zwar kamen die Eisbären am Freitag zu vielen Torschüssen (40), jedoch war der Großteil dieser Schüsse nicht wirklich gefährlich für Ingolstadts Torhüter Timo Pielmeier. Die Eisbären wirkten in der Offensive ideenlos. Statt als Mannschaft zusammen zu spielen und zu kombinieren, versuchten es die Spieler zu oft mit Einzelaktionen.
Der Knackpunkt waren letztendlich die ersten beiden Tore. Das erste Gegentor kassierte man eine Sekunde vor Ende des ersten Drittels, das zweite Gegentor 20 Sekunden nach Wiederbeginn. Von diesem Doppelschlag konnten sich die Berliner nicht mehr erholen. Darin Olver sorgte mit seinem 1:2-Anschlusstreffer zwar noch einmal kurzzeitig für Hoffnung, doch Ingolstadt antwortete darauf schnell mit dem 3:1 und ließ das 4:1 folgen.
Am Ende stand eine verdiente Niederlage, welche man sich selbst zuzuschreiben hatte.

Da war die Eisbären-Welt noch in Ordnung. Die Eisbären bejubeln das 1:0 von Sven Ziegler. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Da war die Eisbären-Welt noch in Ordnung. Die Eisbären bejubeln das 1:0 von Sven Ziegler. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Am Sonntagnachmittag wollten die Eisbären Berlin das Null-Punkte-Wochenende abwenden und mit einem Sieg bei den Grizzly Adams Wolfsburg das Wochenende wenigstens mit einem Sieg beenden. Doch das gelang den Eisbären nicht, sie nahmen letztendlich nur einen Punkt mit aus der Autostadt. Dabei war in Wolfsburg definitiv mehr drin für die Berliner, die sich im ersten Drittel zunächst noch auf die Defensive konzentriert hatten. Ganze drei Torschüsse gab man in den ersten 20 Minuten nur ab, dennoch gelang der Mannschaft von Jeff Tomlinson ein Treffer. Sven Ziegler war eine Minute vor Drittelende der Torschütze.
Die Hauptstädter konnten den Schwung des Tores jedoch nicht mit ins Mitteldrittel nehmen und sahen sich zu Beginn der zweiten 20 Minuten zunächst einer Wolfsburger Drangphase ausgesetzt. Die Niedersachsen kamen bärenstark aus der Kabine und machten sofort ordentlich Druck auf das Tor von Petri Vehanen. Die Eisbären bekamen in dieser Phase keinen Zugriff auf die Partie. Und so war es dann auch nur noch eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen sollte. In der 26. Spielminute war es so weit.
Doch die Eisbären kämpften sich zurück in die Partie, zeigten in Wolfsburg das am Freitag noch schmerzlich vermisste Team-Zusammenspiel. Die Jungs spielten sehr gut zusammen und kämpften füreinander. So erarbeitete man sich auch das 2:1 in der 36. Spielminute bei doppelter Überzahl durch Barry Tallackson. Der Treffer entstand aus einer klasse Kombination zwischen Petr Pohl, Antti Miettinen und Barry Tallackson.
Doch auch diese Führung brachte den Eisbären nicht das nötige Selbstvertrauen. Man schaffte es nicht, Ruhe in das Spiel zu bekommen und so kam Wolfsburg drei Minuten vor der zweiten Drittelpause zum erneuten Ausgleich.
Im Schlussdrittel dann eigentlich das selbe Bild. Wieder legten die Eisbären in Person von Sven Ziegler vor, erneut schlug Wolfsburg schnell zurück. Was danach folgte, war eine von der Defensive geprägte Schlussphase. Keine Mannschaft wollte mehr den entscheidenden Fehler machen.
Doch genau so einen Fehler machte in der Verlängerung Kapitän André Rankel, welcher sich völlig unnötig eine Zwei-Minuten-Strafe im Angriffsdrittel wegen Beinstellens einhandelte. Wolfsburg bestrafte dies mit dem entscheidenden Treffer in Überzahl. Bitter, dass am Ende ein Fehler das Spiel entschieden hat.

Trotz des nicht so guten Wochenende möchte ich dennoch einen Spieler hervor heben. Youngster Sven Ziegler, welcher bisher eine sehr starke Saison spielt. Durch die Personalsorgen der Eisbären wurde Ziegler bereits mehr gebraucht als er vor der Saison wahrscheinlich gedacht hatte. Und er zahlt es mit guten Leistungen zurück. Der 20-jährige Stürmer kämpft immer über die gesamte Spielzeit für seine Mannschaft, versucht immer bis zum Schluss alles zu geben. Am Freitag versuchte er es aus allen Lagen mit Schüssen, hatte am Ende acht Torschüsse abgegeben. Auch wenn nicht jeder Schuss wirklich für Gefahr sorgte, ist es dennoch positiv zu sehen, wie er sich für die Mannschaft rein hängt. Am Ende sprang für ihn am Freitag eine Torvorlage heraus.
Gestern machte Ziegler dann ein noch besseres Spiel, sorgte ständig für Gefahr vor dem Wolfsburger Tor und belohnte sich am Ende mit zwei Toren. Es waren bereits seine Saisontore Zwei und Drei.
An dem Jungen werden wir in Zukunft noch sehr viel Spaß haben.

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