Walker`s Meinung zum DEL-Wochenende der Eisbären Berlin: Zwei Siege, aber auch zwei Verletzte

logo_WsM_1415125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgAm Wochenende standen für die Eisbären Berlin zwei unterschiedliche Spiele an. Zum Einen mussten sie am Freitag beim EHC Red Bull München antreten. Eine Mannschaft, welche vor der Saison stark aufgerüstet hat und zum engeren Favoritenkreis auf die Deutsche Meisterschaft gilt. Und zum Anderen auf die Düsseldorfer EG. Eine Mannschaft, welche sich im Vergleich zur Vorsaison zwar verstärkt hat, welche aber wohl wieder nur um einen der vier unteren Plätze kämpfen wird. Die Eisbären nahmen dennoch die volle Punktzahl von sechs Punkten aus diesen beiden Spielen mit, bei einem Torverhältnis von 5:2. Damit kann man den Saisonstart nun von der Punktausbeute her als sehr ordentlich bezeichnen.

rbs_negDoch trotz der beiden Siege gab es auch wieder Licht und Schatten im Spiel der Eisbären. Im ersten Drittel am Freitag in München kamen die Jungs überhaupt nicht ins Spiel, wurden phasenweise von den Hausherren überrannt. Die Zuordnung in der Defensive stimmte überhaupt nicht, die Mannschaft wirkte völlig von der Rolle. Nach vorne ging überhaupt nicht viel. Man konnte von Glück reden und sich zudem bei Goalie Petri Vehanen bedanken, dass es nach 20 Minuten noch 0:0 stand. Über einen Drei-, Vier-Tore-Rückstand hätten sich die Berliner definitiv nicht beschweren dürfen.
Als man dann zu Beginn des Mitteldrittels auch noch verdient in Rückstand geriet, musste man mit dem Schlimmsten rechnen. Doch genau das Gegenteil trat ein. Statt sich nun aus der Halle schießen zu lassen, kämpften sich die Hauptstädter zurück in die Partie. Auf einmal zeigten die Eisbären körperbetontes Spiel, hielten ordentlich dagegen und setzten München auch immer wieder selbst unter Druck. Und prompt gelang Kapitän André Rankel auch der 1:1-Ausgleich, welcher der Mannschaft dann noch mehr Selbstvertrauen gab. München sah sich nun einer enorm stark auftretenden Eisbären-Mannschaft gegenüber, die immer wieder viel Druck ausübte. So war der Führungstreffer zwei Minuten vor der zweiten Drittelpause auch kein Wunder mehr. Sven Ziegler hatte erfolgreich nachgesetzt und getroffen.
Im Schlussdrittel versuchte München noch einmal alles, aber die Eisbären hatten sich nun auf die Defensive konzentriert. Viele gefährliche Torchancen konnten sich die Hausherren so nicht mehr erspielen und wenn doch, dann war immer noch Petri Vehanen im Tor zur Stelle. Vorne sorgte Petr Pohl mit einer klasse Einzelaktion für die Entscheidung mit dem 3:1 in der 50. Spielminute.
So konnte man eine am Anfang noch völlig verkorkste Partie mit einem Sieg beenden, der am Ende nicht unverdient war. Einer der Matchwinner war sicherlich Petri Vehanen, welcher 43 der 44 Schüsse von München parieren konnte. Starke Leistung des finnischen Goalies. Vorne zeigten sich die Eisbären im Abschluss eiskalt und effektiv.

RZ_DEG_BasisPartner_farbigAm Sonntag wartete dann die Düsseldorfer EG auf die Eisbären Berlin. Eine Mannschaft, mit der sich die Eisbären in den vergangenen Jahren immer wieder schwer taten. Gegen vermeintliche Kellerkinder tun sich die Berliner ja desöfteren schwer. Zwar sind diese Spiele dann immer sehr einseitig, auch vom Torschussverhältnis her, jedoch konnten die Eisbären wie auch am Sonntag wieder nur selten zwingende Torchancen kreieren. Zu schwer tat man sich gegen die defensiv eingestellten Düsseldorfer. Dass die DEG von Anfang an nur auf die Defensive bedacht war und auf Konter lauerte, wurde schnell klar.
Am Ende sollten die Fehler das Spiel entscheiden. Düsseldorf machte zwei Fehler, die die Eisbären eiskalt bestraften und zu Toren nutzten. Die DEG konnte die Fehler der Eisbären nicht bestrafen. Das war am Ende der Unterschied, wie beide Trainer in der anschließenden Pressekonferenz auch bestätigten.
Die Eisbären konnten sich so zwar über einen Arbeitssieg freuen, doch spielerisch bleibt da noch viel Luft nach oben. Im Vergleich zur letzten Saison muss man aber sagen, dass die Eisbären dieses Spiel am Sonntag gewannen, während sie solche Partien in der vergangenen Saison noch verloren hätten.

Man könnte also meinen, in Berlin ist nach dem Sechs-Punkte-Wochenende und Platz Fünf in der Tabelle durchaus gute Laune angesagt. Dem ist jedoch nicht so, denn das Wochenende wurde von zwei Verletzungen getrübt. Am Freitag prallte Stürmer Mark Bell übel in die Bande und zog sich dabei eine Knieprellung zu. Noch schlimmer erwischte es Stürmer Matt Foy am Sonntag. Er prallte mit dem Düsseldorfer Verteidiger Tim Conboy übel zusammen und zog sich dabei einen Rippenbruch zu. Foy wird den Eisbären nun mindestens sechs Wochen fehlen.

Man kann also davon reden, dass man die beiden Siege teuer bezahlt hat. Man kann nur hoffen, dass zumindest Mark Bell schnell wieder ins Team zurückkehren kann. Beiden Spielern wünschen wir aber natürlich Gute Besserung und eine schnelle Genesung.

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