2:4-Niederlage gegen den Erzrivalen: Mannheim einfach cleverer und abgezockter

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Nun hat es die Eisbären zu Hause erwischt. Im dritten Heimspiel der neuen Saison verloren die Berliner gegen den Erzrivalen Adler Mannheim verdient mit 2:4 (1:1, 0:1, 1:2) und mussten damit die erste Heimniederlage hinnehmen. Und das ausgerechnet an dem Tag, an dem die Eisbären-Legende Sven Felski feierlich geehrt und sein Trikot mit der Nummer 11 unter die Hallendecke der Arena am Ostbahnhof gezogen wurde. Somit endete ein Tag, welcher sehr stimmungsvoll begann, sehr enttäuschend für die Eisbären. Allerdings war es eine verdiente Niederlage, denn die Kurpfälzer erwiesen sich an diesem Abend als die clevere und abgezocktere Mannschaft.

Eisbären-Chefcoach Jeff Tomlinson konnte auf die zuletzt angeschlagenen Casey Borer und Mark Bell zurückgreifen. Im Tor stand wieder Petri Vehanen.

Das Trikot mit Sven Felski`s Nummer 11 hängt nun unter dem Hallendach der Arena am Ostbahnhof. Die Nummer 11 wird bei den Eisbären nie mehr vergeben. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Das Trikot mit Sven Felski`s Nummer 11 hängt nun unter dem Hallendach der Arena am Ostbahnhof. Die Nummer 11 wird bei den Eisbären nie mehr vergeben. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Nach dem die Trikot-Zeremonie beendet war, wurde hier endlich Eishockey gespielt. Und wie es sich für ein Duell zweier Erzrivalen gehört, ging es sofort zur Sache. Von Abtasten keine Spur, beide suchten sofort den Weg in die Offensive. Das erste Drittel war ein sehr rasantes gewesen, beide spielten ein hohes Tempo, es ging hin und her. Man hatte das Gefühl, als ob das hier bereits eine Play-Off-Partie wäre, so intensiv ging es zur Sache.
Und relativ schnell hatten die Anhänger der Eisbären auch Grund zum jubeln. 88 Sekunden waren gespielt, als Henry Haase auf Höhe der blauen Linie einfach mal abzog. Sein Schuss sprang Adler-Goalie Dennis Endras über die Fanghand und ging dann weiter ins Tor – 1:0 (2.).
Mannheim wirkte wenn überhaupt nur kurz geschockt. Die Adler suchten schnell nach einer Antwort und diese gaben sie in der fünften Spielminute. Die Mannheimer eroberten sich durch aggressives Pressing den Puck und Jamie Tardif schloss einen gelungenen Adler-Angriff mit dem Tor zum Ausgleich ab – 1:1 (5.).
Fortan ging es weiter sehr intensiv zur Sache, die Eisbären hatten ein Chancenplus in Sachen Torschüsse (13:6), doch weitere Treffer sollten im Auftaktdrittel nicht mehr fallen. Somit ging es beim Stand von 1:1 in die Kabinen.

Wer nun dachte, die Partie würde genauso temporeich und intensiv weiter gehen wie im ersten Drittel, der sah sich

Auch Petr Pohl konnte die Niederlage nicht verhindern. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Auch Petr Pohl konnte die Niederlage nicht verhindern. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

getäuscht. Denn beide Mannschaften konzentrierten sich sehr auf ihre Defensive und versuchten, keinen entscheidenden Fehler zu machen. Zwar gab es in diesem Drittel auch Torchancen auf beiden Seiten, jedoch waren diese meistens sichere Beute der beiden Torhüter Petri Vehanen (Berlin) und Dennis Endras (Mannheim).
In der 35. Spielminute jubelten dann aber doch die Gäste. Martin Buchwieser sorgte für die erstmalige Adler-Führung an diesem Abend. Eisbären-Goalie Petri Vehanen kam zwar zu Fall und es schien zunächst auch so, als ob Buchwieser ihn zu Fall gebracht hätte. Doch Vehanen hatte vor der Berührung mit Buchwieser bereits das Gleichgewicht verloren und so war es dann doch keine spielentscheidende Behinderung von Buchwieser und folgerichtig ein regulärer Treffer für Kurpfälzer – 1:2 (35.).
Die Eisbären versuchten nach dem Gegentreffer noch einmal zu antworten, doch im Mitteldrittel sollte ihnen das nicht mehr gelingen. Mannheim führte also zur zweiten Pause mit 2:1 in Berlin.

Kleine Rangelei vor dem Eisbären-Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Kleine Rangelei vor dem Eisbären-Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Das Schlussdrittel begannen die Eisbären in Unterzahl, doch die Kurpfälzer konnten aus der Überzahl nichts machen. Fortan entwickelte sich wieder ein munteres Hin und Her, mit leichten Vorteilen für die Mannheimer. Und die Adler konnten diese leichten Vorteile auch in einen weiteren Treffer ummünzen. Martin Buchwieser schloss einen schnellen Konter der Adler eiskalt ab – 1:3 (49.).
Dieser Treffer schien den Eisbären irgendwie die Hoffnung genommen zu haben. Denn die Adler machten nun ordentlich Druck, die Eisbären kamen kaum noch raus aus dem eigenen Drittel. Die Berliner fanden überhaupt kein Mittel gegen das aggressive Pressing der Adler, sie kamen damit überhaupt nicht klar. Und so kam das, was kommen musste. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende sorgte Glen Metropolit für die endgültige Entscheidung. In Überzahl versenkte er einen Querpass von Steve Wagner im Tor von Petri Vehanen – 1:4 (57.). Schade, dass nach diesem Gegentor viele „Fans“ auf den Sitzplätzen hinter den Spieler- und Strafbänken die Arena am Ostbahnhof verließen. Ja, der Drops war gelutscht und die Partie entschieden, aber dennoch steht man zu seiner Mannschaft in guten wie in schlechten Zeiten. Aber anscheinend sehen diese sogenannten „Fans“ nur die schönen Zeiten gerne, in den schlechten Zeiten ist es Ihnen anscheinend peinlich, Eisbären-Fans zu sein. Alle Sitzplatz-Fans sind hier übrigens nicht angesprochen, denn ein Großteil blieb weiterhin in der Arena, was so auch gut ist.
Die Zuschauer, die sich bereits auf dem Heimweg begeben hatten, verpassten so noch den Anschlusstreffer der Eisbären in der 60. Spielminute durch Constantin Braun – 2:4 (60.). Doch dieser Treffer änderte am Spielausgang rein gar nichts mehr. Die Eisbären hatten das Duell gegen den Erzrivalen verloren.

Der erste Härtetest der noch jungen DEL-Saison für die Eisbären Berlin. Er wurde nicht bestanden. Man fing zwar sehr gut an und lieferte sich mit den Adlern einen atemberaubenden Schlagabtausch, doch während die Adler ihre Spielweise durchzogen, verloren die Eisbären spätestens ab dem zweiten Drittel ihren Faden. Mannheim erwies sich an diesem Abend als zu starker Gegner, welcher vor dem Tor cleverer und abgezockter agierte als die Eisbären. Die Mannheimer machten immer genau im richtigen Moment das Tor und standen zudem in der Defensive sehr sicher. Das macht eine Spitzenmannschaft aus, welche die Adler Mannheim definitiv sind. Aus dem Spiel können die Eisbären nur lernen.

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